Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
die Arbeit gemacht, sodass sie jetzt, bewaffnet mit allerlei Wasserwaffen und einer Schriftrolle, mit der Raphael der Bestie den Rest geben sollte, vor der alten Edelsteinmiene standen. Julia selbst war die Aufgabe zugefallen mit verzauberten Wasserpfeilen auf die Bestie zu schießen und sie somit abzulenken, und vielleicht auch noch zu schwächen. Nur zögernd stieg sie ab, das Ganze gefiel ihr immer noch nicht. Lara hatte ihr Zögern offenbar bemerkt, denn die Amazone trat an ihre Seite, klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter und sagte bestimmt: „Mach nicht so ein Gesicht, du bist so weit hinten nicht in Gefahr, und du wirst sehen, wir schaffen das auch ohne Sandro.“ „Dein Wort in Gottes Ohr“, dachte Julia zwang sich aber zu einem kleinen Lächeln, griff nach ihrem Bogen und ging zum Eingang. Der Eingang der Miene war ein dunkles Loch im Felsen, fast wie bei der Eisbestie, nur dass hier nicht Kälte, sondern Hitze aus der Dunkelheit strömte. Julia witzelte, um sich Mut zu machen: „Ich muss feststellen die großen Bestien haben offenbar eine Vorliebe für dunkle Löcher.“ Ragnar wandte sich ihr zu, und neckte sie: „Keine Sorge, ich passe schon auf dich auf, ich kann es mir nicht leisten meine Lehrerin zu verlieren.“ „Sehr nett“, murrte Julia zurück, aber trotz der Hitze lief ihr ein Frösteln über den Rücken. Und als sie ihre drei Begleiter, die nun direkt am Eingang standen betrachtete, verstand sie auch warum. Es war nicht so, dass sie ihnen nicht zugetraut hätte eine Bestie zu töten, es war diese leichte, lockere Art, mit der sie den Kampf angingen, das war falsch und leichtsinnig, fast wünschte sie sich die alten zögerlichen Helden zurück. Als die Drei nun mit gezückten Waffen in die Höhle gingen, eines von Raphaels Lichtern vor sich, folgte sie ihnen. Die Menschen mussten den Stollen mehr als überstürzt verlassen haben, denn schon nach einigen Schritten konnte Julia an den Wänden Spuren von Edelsteinen erkennen. Mit jedem Schritt, der sie tiefer in den Stollen führte, wurde es heißer, bis sie meinte kaum noch Luft zu bekommen. „Leute, wenn wir die Bestie nicht bald finden, werden wir ersticken oder an Überhitzung sterben, bevor es überhaupt zum Kampf kommt, vielleicht sollten wir zurückgehen, und sehen ob die Magier einen Hitzeschutz für uns haben“, schlug sie vor. Welche Antwort die Drei ihr auch gegeben hätten, es kam nicht mehr dazu, denn in dem Moment ertönte ein tiefes Rumpeln direkt aus den Wänden. Julia fuhr alarmiert herum, aber sie konnte nichts erkennen. „Julia pass auf“, schrie Ragnar plötzlich hinter ihr. Ehe sie reagieren konnte verlor sie den Boden unter den Füssen, eine Spalte tat sich auf und verschluckte sie. Julia schrie auf, ihre Hände streckten sich instinktiv suchend in alle Richtungen, um Halt zu finden, aber es gab keinen. Schreiend rutschte sie den Spalt abwärts, bis sie am Boden aufprallte. Ein heftiger Schmerz zuckte durch ihren Körper und lies sie abermals aufschreien. Aber noch schlimmer als der Schmerz war die völlige Dunkelheit, das Gefühl eingeschlossen zu sein überfiel sie, bis Raphaels Licht über ihr auftauchte. Ihr Blick glitt sofort über ihre Umgebung, es war immer noch ein Stollen, aber ein wesentlich breiterer, allerdings lag sie nicht auf dem Steinboden, was ihr vermutlich das Leben gerettet hatte, sondern auf einem Haufen aus Knochen und Gewändern, die bei ihrem Aufprall nachgegeben hatten, und so wohl einen Teil der Wucht abgefangen hatten. Sie wimmerte leise auf, und versuchte aufzuspringen, aber dabei fuhr wieder ein heftiger Schmerz durch ihren Körper. Sie sackte zurück und versuchte erst mal vorsichtig ihre Verletzungen abzuschätzen. Inzwischen hatten die Anderen sich abgeseilt, Lara eilte zu ihr, „Julia bei Naxaos, bist du verletzt?“ Julia verzog gequält das Gesicht, „das versuche ich gerade herauszufinden.“ Sie bewegte erst vorsichtig ihre Hände, als das problemlos klappte ihre Beine, auch die waren zum Glück in Ordnung. Erst dann drückte sie sich langsam hoch, wobei ein Stich durch ihre rechte Hüfte fuhr, sie stöhnte auf, drückte sich aber vorsichtig weiter hoch, bis sie saß. „Wo hast du Schmerzen“, fragte Lara besorgt. „Meine rechte Hüfte.“ Laras schlanke Hände legte sich auf die besagte Hüfte und tasteten sie behutsam ab. „Sie ist zum Glück nicht gebrochen, aber du hast sie dir vermutlich übel geprellt. Versuch mal, ob du aufstehen kannst.“ Julia drückte sich
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