Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
weiter hoch, es schmerzte zwar heftig, aber sie schaffte es auf die Beine zu kommen. Sie belastete den linken Fuß stärker und humpelte von den Knochen weg. „Es sind so viele, und alle auf einem Haufen, meint ihr die Bestie frisst Menschen?“, fragte sie, und gab sich nicht die geringste Mühe die Panik in ihrer Stimme zu verbergen. Lara klang hilflos, „ich weiß nicht.“ Ragnar mischte sich ein: „Egal was mit denen passiert ist, wir sollten hier weg.“ „Wieder nach oben“, fragte Julia hoffnungsvoll. Der Barbar schüttelte bedauernd den Kopf, ehe er erklärte: „Das Beben hat den ganzen Gang hinter und vor uns einstürzen lassen, wir müssen einen anderen Ausgang finden. Der Magier lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich, indem er aus einigen Metern Entfernung rief: „Hier geht es weiter.“ „Kannst du laufen? Oder müssen wir dich tragen?“, fragte Ragnar. Julia machte probehalber noch ein paar humpelnde Schritte, sie verzog schmerzlich das Gesicht, winkte aber ab, „besser Schmerzen beim Humpeln, als dass wir gefressen werden, weil du auch nicht zu deiner Waffe kommst, schlimm genug, dass mein Bogen weg ist, ihr habt ihn nicht zufällig mitgebracht?“ „Tut mir leid, aber wir mussten zusehen, dass wir es den Spalt runter schaffen, ehe wir von den Felsen erschlagen wurden“, kam die bedauernde Antwort von Lara. Julia seufzte, warum hatte sie bloß nicht auf ihr mieses Gefühl gehört.
Notgedrungen stiegen sie immer weiter in die Tiefe, Lara blieb an Julias Seite, um sofort zu merken, falls sie es nicht mehr schaffen sollte. Aber Julia biss die Z ähne zusammen und zwang sich trotz der Schmerzen einen Schritt nach dem anderen zu machen. So ging es eine gute Stunde lang weiter, bis sie zu einem großen Hohlraum im Berg kamen, an dessen Decke man nach oben würde klettern können, das Dumme war nur, am Boden wartete die Bestie auf sie. Das Monster fuhr mit einem tiefen Grollen auf sie zu, es war gute drei Meter hoch und kaum weniger breit, ein klobiger Koloss aus Stein und Erde. Zum Glück war es tatsächlich nicht sehr schnell, aber sie konnten ihr ja auch nicht entkommen, denn in dem Stollen würden sie nur in der Falle sitzen. Ragnar brüllte: „Wir müssen in den Raum, bevor sie uns erreicht.“ Damit stürzte er mit gezückter Axt nach vorne und der Magier folgte ihm. Lara hatte zwar ihren Speer herausgerissen, verharrte aber an Julias Seite. Julia, die langsam zum Eingang der Halle humpelte, zischte sie an: „Jetzt lauf schon.“ „Ich werde dich nicht im Stich lassen“, protestierte die Amazone. „Verdammt noch mal Lara, es bringt nichts, wenn sie uns beide kriegt, lauf endlich.“ Ihren Blick in die Halle gerichtet konnte sie sehen, wie Ragnar immer wieder schnell auf die Bestie zusprang, seine Axt in deren Körper rammte, wobei der Wasserzauber immer wieder Wasser und Eis in der Kreatur zurückließ, sie wieder herausriss und wieder zurücksprang, ehe das Biest ihn mit ihren langsamen Bewegungen erreichen konnte. Raphael hatte in einiger Entfernung Stellung bezogen und deckte das Monster mit Wasserbolzen ein. Julia biss die Zähen zusammen und zwang sich schneller zu humpeln. Es war nötig die Bestie mit genug Wasser einzudecken um sie so zu schwächen, damit die Schriftrolle wirken konnte. Aber zu zweit würden die Beiden es nicht schaffen. Sie griff nach den Pfeilen in dem Köcher auf ihrem Rücken und zog eine Handvoll heraus. „Julia was hast du vor? Du hast doch keinen Bogen mehr“, fragte Lara, die leider immer noch an ihrer Seite war. Julia knurrte: „Ich weiß, deshalb werde ich versuchen sie wie Wurfpfeile zu verwenden.“ „Aber dazu musst du viel näher an das Monster heran.“ „Ich weiß, aber wir haben keine andere Wahl, ohne unsere Hilfe schaffen sie es nicht. Und solange die Bestie den Ausgang blockiert, kommt niemand von uns hier raus. Also hilf ihnen endlich.“ „Julia“, versuchte Lara abermals zu protestieren, aber Julia schrie sie an: „Geh endlich.“ Als die Amazone zum Glück endlich nach vorne eilte und mit ihrem Speer begann die Bestie, mit derselben Taktik wie Ragnar, immer wieder zu verletzen, lehnte sich Julia an eine der Wände, um ihre Hüfte zu entlasten, hob den ersten Pfeil, zielte und schleuderte ihn auf die Bestie. Er traf, hatte aber nicht genug Kraft um die Hülle zu durchdringen, aber zum Glück blieb wenigstens etwas von dem Eis an dem Mistvieh hängen. So machten sie Treffer um Treffer, während das Monster abwechselnd versuchte nach
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