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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dachte über ihre eigenen Worte nach und nickte dann, als wäre sie zufrieden. »Der arme Mann. Es muss ihn ganz krank machen, wenn er sich vorstellt, dass sein Neffe wegen der Summe umgebracht wird.«
    »Aber er ist doch reich! Seine Manufaktur produziert Meter um Meter Perlstickerei!« Amy schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Und er arbeitet mit Ihren Entwürfen!«
    »Meine Liebe, Sie verstehen nichts von Finanzen«, erklärte Miss Victorine in nachsichtigem Tonfall. »Wenn man eine solche Manufaktur ins Leben ruft, braucht man viel Kapital für die Maschinen und das Gebäude. Und genau dafür wird Harrison das Geld verwendet haben.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Amy.
    »Meine Familie war nicht immer verarmt.« Miss Victorine nickte weise.
    »Meine auch nicht«, sagte Amy, »aber wir brauchten uns nie selbst um unser Geld zu kümmern.«
    »Sie hatten einen Verwalter?« Immer wenn die alte Dame sich Amys Vergangenheit in schwärmerischen Bildern ausmalte, lag dieses Leuchten in ihren blauen Augen. »Gewiss hatten Sie einen. Und sicher auch einen Haushofmeister und einen Premierminister ...«
    Aus dem Keller drang die ungeduldige Stimme eines Mannes herauf. »Amy ich weiß, dass Sie da oben sind. Wenn Sie zurück sind, dann kennen Sie mich jetzt laufen lassen!«
    »Gütiger Himmel! Amy sah sich verzweifelt um. »Was sollen wir ihm jetzt sagen ?«
    »Wir?« Miss Victorine sah sie mit großen, unschuldigen Augen an.
    »Gut, ich habe es wohl nicht anders verdient«, seufzte Amy. Als Lord Northcliff erneut rief, blickte Amy zur Treppe. »Also, was soll ich ihm jetzt sagen?«
    »Vielleicht, dass wir dennoch erwägen, ihn freizulassen?«, schlug die alte Dame zögerlich vor.
    »Seien Sie nicht töricht! Wir können doch jetzt nicht aufgeben! Er weiß, was wir getan haben, und ohne die Geldmittel können wir Summerwind nicht verlassen.« Amy stand auf. »Nein, überlasst die Sache mir.« Mutig hielt sie auf die Treppe zu.
    »Miss, vielleicht sollten Sie sich überlegen, wie Sie diesen aufgebrachten Kerl besänftigen.« Pom deutete mit einem Kopfnicken auf das Tablett, auf das Miss Victorine alles für Lord Northcliffs Tee bereitgestellt hatte.
    »Warum sollte ich bei diesem Mann lieb Kind machen? Er ist in unserer Gewalt.« Aber Amys trotzige Worte verhallten leer in der Küche. Widerwillig ging sie zurück zum Tisch, goss etwas Tee in eine Tasse, tat einen Löffel Zucker und einen Schuss Milch hinein. Die Hälfte der Brötchen legte sie für Miss Victorine und Pom auf einen anderen Teller, ehe sie das übrige Backwerk appetitlich arrangierte. Den Brief von Mr. Edmondson schob sie unter den Teller.
    Die Rufe aus dem Keller wurden immer ungeduldiger.
    Amy nahm das Tablett, ging vorsichtig zur Treppe und wünschte sich von Herzen, sie müsse Lord Northcliff nicht gegenübertreten und erklären, was sich ereignet hatte.
    Coal schlich sich an Amys Beinen vorbei die Stufen hinunter.
    Die Rufe brachen ab, sowie die obersten Stufen unter Amys Schritten knarrten. Sie spürte Lord Northcliffs Blick, den er nicht von ihr wendete. Sie hingegen schaute nur auf die volle Teetasse und gab Acht, nichts zu verschütten. Zugleich war sie heilfroh, den Marquess nicht ansehen zu müssen.
    Als sie das Tablett am anderen Ende des Tischs abgestellt hatte, sagte Northcliff: »Wie zahm und häuslich Sie sich mit einem Mal geben. Eine Morgenhaube und eine Schürze würden das Bild abrunden.«
    Bei diesem sarkastischen Tonfall huschte ihr Blick doch zu ihm.
    Er ahnte etwas. Irgendwie wusste er, was vorgefallen war.
    Sie warf einen Blick auf den Treppenaufgang.
    »Sie fragen sich jetzt, ob ich von hier unten hören kann, was Sie dort oben besprochen haben, nicht wahr? Die Antwort ist >Nein<. Aber als ich sah, dass Sie das Tablett mit dem Tee sozusagen als Friedensangebot vor sich her trugen und dazu diese ernste Miene machten« - er sprach lauter -, »da wusste ich, dass etwas schief gelaufen ist.«
    Der Kater strich eng an der Mauer entlang und ließ die Menschen keinen Moment aus den Augen.
    Amy straffte die Schultern. »Aber daran können Sie nichts ändern. Sie sind unser Gefangener.« Sie schob ihm das Tablett über den Tisch, geriet aber keinen Augenblick in seine Reichweite.
    »Ja, das stimmt, und ich bin es wahrlich leid.« Er hatte eine kleine Wunde am Kinn, da er sich in einem Moment der Nachlässigkeit mit dem Rasiermesser geschnitten hatte. »Wann komme ich frei?«
    »Nehmen Sie von den Brötchen. Die sind frisch

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