Ketten der Lust - Erotischer Roman
konnte nicht sprechen. Und dabei summte ihr Körper noch vor Lust.
Jagger küsste sie, überschüttete ihre Wange, ihr Kinn, ihre geschlossenen Augenlider mit winzigen Küssen. Sie konnte es nicht ertragen, ihm jetzt in die schönen grauen Augen zu blicken. Sie wusste, dass sie dort zu viel sehen würde. Und wenn sie ihn jetzt anschauen würde, würde sie sich unweigerlich in ihn verlieben.
Also hielt sie die Augen fest geschlossen. Aber seine Lippen, die so weich über ihre Haut glitten, schienen sich einen Weg direkt zu ihrem Herzen zu bahnen.
Nein, nein, nein!
Als er sie so zärtlich auf die Lippen küsste, dass ihr die Tränen in die Augen traten, wusste sie jedoch, dass es zu spät war.
»Gott, Jagger«, flüsterte sie. »Ich liebe dich.«
Seine Lippen waren so dicht an ihren, dass sie seinen warmen, duftenden Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Sie öffnete die Augen und blickte ihn endlich durch einen Tränenschleier hindurch an.
»Baby, weine nicht. Es ist doch alles gut. Ich liebe dich, Mia Rose.«
Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, und allein diese Berührung war süßer als alles, was sie bisher in ihrem Leben empfunden hatte. Diese Berührung, sein Gesichtsausdruck, seine Stimme, so voller Liebe.
Sie hatte noch nie in ihrem Leben solche Angst gehabt.
»Ich … ich kann es nicht glauben«, stieß sie mit erstickter Stimme hervor.
»Alles ist gut, Baby.« Jagger streichelte ihr über die Wange.
Sie schüttelte den Kopf. Er half ihr, sich aufzusetzen, und führte sie in die Dusche. Schweigend standen sie dort, sie legte den Kopf an seine Brust und ließ sich von ihm waschen. So sanft, so zärtlich. Dann trocknete er sie mit einem dicken weißen Handtuch ab, zog ihr eins seiner Pyjamaoberteile an und schlüpfte selbst in die Pyjamahose. Dann ging er mit ihr ins Bett, legte sich neben sie und schlang die Arme um sie.
Mia versuchte sich zu entspannen, aber es gelang ihr nicht. Ihre Gedanken überstürzten sich.
Als er seine Hand auf ihre Brust legte, reagierte sie auf die Berührung wie immer: Sofort entzündete sich ein Feuer in ihrem Blut und entwickelte sich zu heftigem Verlangen. Aber jetzt wandte sie sich von ihm ab.
»Mia Rose, was ist los? Stimmt etwas nicht?«
»Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Ich bin so … Ich habe so schreckliche Angst. Gott, ich kann das nicht. Ich kann es nicht.«
»Hat es etwas mit dem Altersunterschied zu tun? Mit dem Schüler-Lehrer-Verhältnis? Ich verlasse das Seminar. Ich kann auch einen Ferienkurs belegen. Ich habe das ganze Wochenende darüber nachgedacht.«
»Nein, das geht nicht. Das ist der letzte Schein, den du brauchst, um das Examen machen zu können. Du kannst doch nicht wegen mir alles hinschmeißen.«
»Das würde ich nicht deinetwegen tun, sondern wegen mir. Ich liebe dich, Baby. Und ich werde alles tun, damit wir zusammen sein können. Ich kann nicht mehr so tun, als würde es nie wieder passieren. Jetzt nicht mehr. Alles hat sich verändert.«
Er hatte recht. Alles hatte sich verändert. Aber sie wusste trotzdem nicht, ob sie damit umgehen konnte. Es war alles so viel einfacher, wenn sie nur zwei Menschen waren, die sich zueinander hingezogen fühlten und ihre sexuellen Fantasien erkundeten.
Und es gefiel ihr nicht, dass er seine Zukunft wegwarf. Vor allem nicht, wenn sie eine Beziehung miteinander hatten.
»Ich halte das für keine gute Idee, Jagger.«
»Ich kann ja trotzdem im Herbst in Berkeley anfangen.«
»Darum geht es nicht.«
Er schwieg einen Moment, dann drehte er sie zu sich und blickte ihr in die Augen.
»Worum geht es dann? Was willst du mir sagen?«
Sie biss sich auf die Lippe, um den scharfen Schmerz in ihrer Brust zu unterdrücken. »Ich … will dir sagen, dass ich vielleicht nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Und ich halte es für dumm, wenn du jetzt eine Entscheidung triffst, die deine Zukunft beeinflussen kann. Ich glaube nicht, dass du im Moment ganz rational entscheiden kannst.«
»Liebe ist nicht rational, Mia Rose.«
»Mach bitte keine Witze darüber.«
»Ich mache keine Witze. Hast du überhaupt keine Ahnung, wie real das alles für mich ist? Ich gehe ein großes Risiko mit dir ein. Es ist so, als ob ich einen Teil von mir aufschlitze und offenbare. Aber ich muss es einfach tun. Ich bin vorher so sehr verletzt worden und wollte das eigentlich nie mehr erleben. Aber ich muss dich einfach lieben, ich kann nicht anders. Auch wenn es mich wieder vernichtet.«
»Das macht es sogar
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