Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
wiederholte Brad.
»So bezeichnet er Rowena und Pitte. Er hat sich die Geschichte angehört und findet sie cool.«
»Das ist sie ja auch. Für ein Kind gibt es nichts Spannenderes als den Kampf zwischen Gut und Böse. Nur für dich macht es die Sache ein bisschen problematischer.«
Zoe spießte ein weiteres Stück Fleisch auf die Gabel und schob es auf ihrem Teller hin und her. »Malory und Dana haben es geschafft, dann wird es mir ebenfalls gelingen.«
»Das nehme ich an.« Brad aß weiter. »Hast du die neuen Fenster für ›Luxus‹ schon bestellt?«
»Gestern.«
Er nickte, als ob ihm das neu sei. Ihr würde es bestimmt nicht gefallen, wenn sie wüsste, dass er seinen Mitarbeitern aufgetragen hatte, ihn sofort zu informieren, wenn sie in den Baumarkt kam oder eine Bestellung aufgab. »Die Zierleisten müssen ebenfalls ausgetauscht werden. Ich könnte dir dabei helfen.«
»Du brauchst dich nicht zu bemühen. Das kann ich alleine.«
»Wenn ich die Gelegenheit dazu habe, arbeite ich gerne mit Holz.« Er lächelte sie offen an. »Es liegt mir im Blut. Was ist mit der Beleuchtung? Hast du dich schon entschieden?«
Es gelang ihm gut, sie abzulenken. Sie war zwar nicht begeistert über dieses Gespräch, aber zumindest dachte sie dadurch nicht an den Schlüssel. Und sie aß.
Er war verrückt nach ihr. Oder er war überhaupt verrückt. Schließlich ermutigte sie ihn keineswegs. Von ihrer ersten Begegnung an vor fast zwei Monaten war sie spröde und kühl zu ihm gewesen. Bis auf das eine Mal, wo er sie unvorbereitet geküsst hatte.
Dieser Kuss war absolut nicht kühl gewesen, dachte Brad, und er konnte nur hoffen, dass diese Erfahrung sie genauso überrascht und nervös gemacht hatte wie ihn. Auch jetzt schwebten ihm schon wieder Fantasien durch den Kopf, was er am liebsten mit ihr anstellen würde.
Und dann das Kind. Simon war ein zusätzlicher Bonus in dieser Konstellation. Der intelligente, fröhliche Junge bereitete ihm große Freude. Selbst wenn er die Mutter nicht derart anziehend gefunden hätte, hätte er gerne Zeit mit Simon verbracht. So wie die Dinge jedoch zurzeit lagen, ließ Zoe es nicht besonders häufig zu. Aber so schnell gab Bradley Charles Vane IV. nicht auf.
Bei der Suche nach dem Schlüssel würde es zahlreiche Kämpfe zu bestehen geben, und er war fest entschlossen, ihr dabei zu helfen. Er würde immer für sie da sein, und am Ende würde sie ihm seine ehrliche Zuneigung glauben.
Er runzelte die Stirn, und Zoe, die gerade etwas über die Elektrik und die Beleuchtung im Haus gesagt hatte, musterte ihn fragend. »Warum siehst du mich so an?«
»Wie denn?«
Sie beugte sich ein wenig vor - vermutlich sollte ihr Sohn nicht hören, was sie zu sagen hatte, dachte Brad. »Du siehst so aus, als wolltest du ein Stück von mir abbeißen statt von dem Fleisch auf deinem Teller.«
Er beugte sich ebenfalls vor, wobei er vergnügt feststellte, dass sie leicht zusammenzuckte. »Das werde ich auch tun, Zoe. Nur nicht hier und jetzt.«
»Mir geht schon genug durch den Kopf. Ich möchte mir nicht zusätzlich um dich Gedanken machen müssen.«
»Das solltest du aber.« Er legte seine Hand über ihre, bevor sie sie wegziehen konnte. »Überleg doch mal: Flynn gehörte zu Malorys Suche und Jordan zu Danas. Wir beide sind als Einzige noch übrig.«
»Ich kann selber ganz gut rechnen.« Sie zog ihre Hand weg. »Und ich sehe es anders: Ich bin als Einzige übrig.«
»Wir werden es schon noch erleben, wer von uns beiden besser rechnen kann.«
Und dabei beließ er es vorläufig.
Im Salon warteten Kaffee und Apfelkuchen. Die Stücke waren so groß, dass selbst Simon die Augen aufriss. Malory streichelte Zoe über den Rücken. »Bist du bereit?«
»Das muss ich ja wohl.«
»Wir sind alle bei dir. Wir sind ein gutes Team.«
»Das beste. Weißt du, ich habe eigentlich gedacht, dass ich gelassener wäre, schließlich hatte ich am meisten Zeit von uns allen. Aber dass ich derartige Angst entwickle - das hätte ich nicht geglaubt.«
»Für mich war es am leichtesten.«
»Wie kannst du so etwas sagen?« Energisch schüttelte Zoe den Kopf. »Du hast fast gar nichts gewusst, als du dich darauf eingelassen hast.«
»Genau. Und dir geht all das, was wir in den letzten zwei Monaten erlebt und erfahren haben, im Kopf herum.« Malory schenkte Zoe ein mitfühlendes Lächeln und drückte ihre Hand. »Es war ja auch wirklich vieles Furcht erregend. Außerdem hatten wir am Anfang noch nicht so viel miteinander, mit
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