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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Geheimagentenfilm benahm, fand sie in gewisser Weise sogar komisch. Da sie gerade erst angekommen war, stand ein übereilter Weiterflug nicht zur Debatte. Falls sie das Weite suchen musste, hatte die Flucht übers Meer wohl die besten Erfolgsaussichten.
    Sie ließ die beiden größeren Bootsanbieter außer Acht und entschied sich gleich für ein mickriges Ein-Mann-Unternehmen, das angesichts der Konkurrenz leicht zu übersehen war. Dem Besitzer tischte sie die haarsträubende Geschichte auf, sie sei Schriftstellerin und recherchiere für einen Krimi. Er solle auf Abruf bereitstehen, um sie an der Westspitze der Insel aufzunehmen und zur Nachbarinsel zu bringen.
    Zu seiner Erheiterung ließ sie ihn auch noch einen Probelauf machen. Ihm war es vermutlich völlig egal, warum sie sich derart zum Affen machte, Hauptsache, er bekam sein Geld. Und sie zeigte sich großzügig, zog ihre Rolle durch, nahm auf die zweistündige Fahrt sogar einen Schreibblock mit und tat so, als würde sie sich fleißig Notizen machen.
    Auf der Nachbarinsel gab es zu ihrer Erleichterung mehrere Möglichkeiten, ein Flugzeug zu chartern. Einen regelrechten Freudentanz hätte sie aufführen können, als sie erfuhr, dass eine der Maschinen regelmäßige Frachtflüge nach Mexiko durchführte. Nachdem sie dem Piloten ebenfalls das Märchen von der Krimiautorin aufgetischt hatte, erklärte der sich bereit, sie mitfliegen zu lassen, sobald sie mit ihren Recherchen so weit sei. Dass sie es damit gar nicht eilig hatte, behielt sie lieber für sich, aber zumindest hatte sie jetzt für den Notfall einen brauchbaren und halbwegs sicheren Fluchtweg.
    Während der Rückfahrt mit dem kleinen Boot zur Isle de Bijoux klopfte sie sich in Gedanken selbst auf die Schulter und versicherte sich, dass sie sich keineswegs wie eine komplette Vollidiotin verhielt, auch wenn sie längst keine Meisterin im Tarnen und Täuschen war. Den Rest des Nachmittags hockte sie im Café und recherchierte im Internet, welche Möglichkeiten sich ihr von Mexiko aus boten.
    Sie war längst nicht mehr der hilflose Feigling wie unmittelbar nach der Vergewaltigung durch Allen Cross. Zwar hatte sie vordergründig nur ein Versteck gegen ein anderes eingetauscht, aber sie hatte jetzt wieder sehr viel mehr Kontrolle über ihr Schicksal als noch in Boston. Und so leicht würde sie sich die Zügel auch nicht mehr aus der Hand nehmen lassen.
    Nach drei Wochen auf der Insel hatte sich eine gewisse Routine eingespielt, auch wenn sie keine Sekunde in ihrer Wachsamkeit nachließ. Jeder Fehler konnte sie das Leben kosten. Nur ein Trottel würde leichtsinnig werden. Immerhin gestand sie sich mittlerweile einige vergnügliche Momente zu, etwa die Besuche im Café oder gelegentliche Spaziergänge zum Supermarkt, wo sie nach Lust und Laune einkaufte.
    An diesem Tag jedoch war sie so völlig in Gedanken versunken, dass sie ihre Umgebung auf dem Weg zum Café kaum wahrnahm. Sie gab dem schmalen Pfad am Strand entlang den Vorzug gegenüber dem Schlaglochslalom auf der gewundenen Hauptstraße, die ein paar Hundert Meter von ihrem Ferienhaus entfernt endete. Als sie die zerfallene Steintreppe erreichte, blieb sie stehen und schaute sich um. Ihr fiel nichts Sonderbares auf. Beruhigt eilte sie die Stufen hinauf zum Hintereingang des Cafés.
    Im Inneren stieg ihr sogleich das Aroma des Kaffees in die Nase. Sie setzte sich mit dem Rücken zur Wand an einen Tisch im hinteren Bereich. Marie, die Stammbedienung mit dem leichten französischen Akzent, brachte ihr eine Tasse Kaffee aus hiesigem Anbau, lächelte sie an und zog sich dann ebenso schnell zurück, wie sie gekommen war.
    Sarah gefiel es, dass sich hier niemand mit ihr anfreunden, sie über ihre Vergangenheit ausfragen oder in ihrem Privatleben herumschnüffeln wollte. Sie kostete den Kaffee, klappte dann den Deckel des Laptops auf und zog vorsichtig den zusammengefalteten Zettel mit den Anweisungen aus der Tasche.
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in ihrer Nähe war, tippte sie rasch eine Reihe von Befehlen ein, um Zugang zu einem sicheren Server zu erhalten. Gebannt verfolgte sie, wie sich die Seite aufbaute. Sie hatte nicht nur eine, sondern gleich mehrere neue Nachrichten. Fast ein Dutzend. Alle von Marcus. Und fast alle hatten in leichter Variation den gleichen Inhalt.
    Verdammt, Sarah, wo steckst du?
    Sarah, melde dich. Ich will dir helfen.
    Ich mache mir Sorgen. Du hättest nicht auf eigene Faust weglaufen sollen. Sag mir, wo du

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