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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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fast das Bewusstsein verlor.
    Als er wieder halbwegs zu sich kam, sah er Rachel an. In ihren Augen konnte er lesen, was sie für ihn empfand. Ihm stockte der Atem, dann sprach sie es aus.
    »Ich liebe dich, Ethan.«
    Tränen traten ihm in die Augen, stechende Tränen, die ihm die Sicht nahmen. Er fand keine Worte mehr und hätte selbst dann nichts sagen können, wenn er gewollt hätte. Der Kloß in seinem Hals drohte, ihn zu ersticken. Nur mit Mühe bekam er noch genügend Luft.
    »Oh Gott, Kleines. Ich liebe dich auch. Ich liebe dich unendlich.«
    Er lehnte die Stirn an ihre. Sie waren beide vollkommen erschöpft.
    Nach einigen Sekunden kam ihm die Frage in den Sinn, ob er es vielleicht nur geträumt hatte. Ob er es sich so sehr gewünscht hatte, diesen Satz aus ihrem Mund zu hören, dass ihm seine Fantasie einen Streich gespielt hatte.
    »Sag es noch einmal«, bat er sie.
    Sie legte ihm die Hände an die Wangen und sah in voll Zuneigung an. »Ich liebe dich. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers, Ethan. Auch wenn ich mich nicht an alles erinnern kann – das hier fühlt sich richtig an. Wir fühlen uns richtig an. Das weiß ich so sicher wie sonst nichts auf der Welt.«
    Eine Träne fiel auf ihr Gesicht. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er weinte. Er rang nach Luft und versuchte, einen Gefühlsausbruch zu unterdrücken. Doch der Damm war gebrochen. Er umarmte sie, drückte sie an sich und hielt sie fest, als hinge ihrer beider Leben davon ab.

33
    Der Gestank des Todes hing schwer in der Luft. Rio hob eine Hand, und seine Männer blieben stehen. Dann gab er ihnen das Zeichen, kreisförmig auszuschwärmen. Sein Instinkt warnte ihn. Hier stimmte etwas nicht. Gar nichts stimmte hier.
    Der Geruch von Blut war überall deutlich wahrnehmbar. Von frischem Blut. Seine Nasenflügel blähten sich auf, als er sich ins Dickicht duckte. Wie ein Chamäleon verschmolz er vollkommen mit seiner Umgebung. Langsam und lautlos brachte er sein Gewehr in Anschlag und suchte mit dem Zielfernrohr das Lager ab.
    Im Geist bekreuzigte er sich. Jesus, Maria und Joseph, was für ein brutaler Anblick. Dabei konnte ihn eigentlich so leicht nichts mehr erschüttern, was Mord und Tod betraf.
    Die Szene, die sich ihm bot, war nicht das Ergebnis eines zielgerichteten Überfalls, sie war eine Botschaft. Die Leichen waren im ganzen Lager verstreut wie Müll. Dieses Massaker war vor ungefähr zwölf Stunden angerichtet worden. Rio entdeckte keinerlei Bewegung mehr in dem Dorf, kein Lebenszeichen. Kein Geräusch war zu hören. Aber er wollte nichts riskieren, solange er sich nicht zweifelsfrei davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war.
    Geduldig wartete er und beobachtete die Umgebung. Nicht einmal die Aasfresser hatten die Leichen bisher entdeckt, dabei entschied gerade im Dschungel das rasche Aufspüren von Nahrung über Leben und Tod.
    Vorsichtig kam er aus seiner Deckung hervor und rief seinen Männern einen leisen Befehl zu, sich dem Lager zu nähern. Mit erhobenem Gewehr rückten sie langsam vor. Ihre Augen waren in ständiger Bewegung auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen, dass sie nicht allein waren. Aber Tote geben keinen Laut von sich, und außer den Toten war niemand mehr hier.
    Am Rand der Lichtung, wo die ersten Hütten des Lagers standen, stieß Rio auf die ersten beiden Leichen. An einem Ort wie diesem war Rachel Kelly ein Jahr lang gefangen gehalten worden. Kalte Wut packte ihn. Das war kein Ort für eine Frau. Was diese Tiere ihr angetan hatten, konnte er nicht einmal erahnen.
    Es erfüllte Rio mit grimmiger Freude, dass diesen Arschlöchern keine Gnade entgegengebracht worden war. Wahrscheinlich war alles vorüber gewesen, bevor diese Schweine überhaupt mitbekommen hatten, wie ihnen geschah. Wer hier zugeschlagen hatte, hatte genug Feuerkraft mitgebracht, um es mit einer ganzen Armee aufnehmen zu können.
    Terrence war in der Dorfmitte angelangt und sah zu Rio hinüber. Dann gab er das Zeichen, dass keine Gefahr drohte. Nach und nach traten die Mitglieder des Teams aus dem Dschungel und betrachteten mit finsterer Miene das Gemetzel.
    »Jemand hat uns offenbar die Arbeit abgenommen«, sagte Terrence zu Rio.
    »Tote können nur leider nicht mehr reden«, erwiderte Rio verärgert.
    Terrence nickte. »Vielleicht hat man sie deshalb getötet.«
    »Die Typen hier hatten gerade ein neues Lager errichtet, nachdem das alte bei Rachels Befreiung zerstört worden war. Es wäre schon ein großer Zufall, wenn dann innerhalb

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