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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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wir uns aus dem Staub. Falls derjenige, der dieses Blutbad angerichtet hat, beschließen sollte, noch mal zurückzukommen, will ich nicht unbedingt hier sein.«
    Terrence hob die Hand zum Zeichen für seine Leute sich zu sammeln, noch immer ein Lächeln auf den Lippen. Die Sache mit Steele war noch nicht offiziell beschlossen, aber sie beide wussten, dass sie ihn hier antanzen und voll auflaufen lassen würden.
    Man musste die Feste feiern, wie sie fielen.

34
    Der Traum quälte sie, und diesmal kam er ihr noch realistischer vor. Obwohl sie bereits Teil der Geschehnisse war, wehrte sie sich heftig dagegen, den Albtraum schon wieder ertragen zu müssen.
    Ethan stand mitten im Wohnzimmer und schrie sie wütend an, und sie ließ alles widerstandslos über sich ergehen. Dann drehte er sich zu der Regalwand um, in der zahlreiche Bücher standen – Literatur, Lehrbücher, die Liebesromane, die sie so gern las. Er zog einige Blätter zwischen zwei Bänden hervor und schob sie ihr hin.
    Die Papiere waren wichtig, aber weshalb?
    Sie fühlte, wie sie innerlich zerbrach, wie die Verzweiflung sie unter sich begrub.
    Gewaltsam riss sie sich aus ihrem Traum und setzte sich im Bett auf. Neben ihr schlief Ethan den Schlaf der Gerechten. Vorsichtig legte sie ihm eine Hand auf den Arm, um sicherzugehen, dass sie tatsächlich wach war.
    Die unerträglichen Empfindungen wirkten jedoch noch nach. Wieso hatte sie diese Träume? Hatte sie so wenig Selbstvertrauen, dass sich die Angst, ihn zu verlieren, in ihrem Unterbewusstsein festgesetzt hatte?
    Oder handelte es sich um Erinnerungen?
    Dieser Gedanke traf sie wie ein Schlag. Sicher, ihr fiel jeden Tag ein wenig mehr ein. Kleinigkeiten. Einzelne Puzzleteilchen, die sich irgendwann zu einem Gesamtbild zusammenfügen würden.
    Sie stand auf, weil sie fürchtete, sich übergeben zu müssen. Ethan liebte sie. Sie liebte ihn. Er hatte ihr nie auch nur den geringsten Anlass gegeben, etwas anderes zu vermuten.
    Ihre nackten Beine überzogen sich mit einer Gänsehaut. Schnell schlüpfte sie in eine Trainingshose und holte ein weiteres T-Shirt von Ethan aus der Schublade.
    Die Bücherwand. Dort müsste doch eigentlich der Beweis liegen, ob alles nur ein übler Albtraum oder ob es tatsächlich Bruchstücke ihrer Erinnerungen waren.
    Großer Gott, vielleicht drehte sie jetzt endgültig durch. Das mussten die Folgen des Unfallstress sein. Sie hatte paranoide Wahnvorstellungen. Erst wollte jemand sie töten, und dann versteckte ihr Mann geheimnisvolle Dokumente zwischen ihren Büchern.
    Sie ging in das dunkle Wohnzimmer und starrte die Regale ängstlich an. Es waren sechs Regale und eine wahre Flut von Büchern. Sie knipste die Schreibtischlampe an, schloss die Augen und versuchte, sich an Einzelheiten des Traums zu erinnern. Links und rechts von Ethan war jeweils ein Regal zu sehen, er stand also vor dem mittleren. Welche Seite? Nachschlagewerke. In Schulterhöhe. Für sie also entsprechend höher.
    Sie durchquerte das Zimmer, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog eins der Lexika heraus. Überraschung – nichts zu finden. Sie schritt die ganze Reihe ab, zog ein Buch nach dem anderen heraus und kam sich mit jedem Versuch bescheuerter vor.
    Sie wollte schon aufgeben, als sie zum drittletzten Band kam und ein Stapel Blätter herunterfiel.
    Das Herz rutschte ihr in die Hose. Sie starrte die Papiere an, als wären sie ein bösartiges Monster, das ihr jeden Moment den Fuß abbeißen konnte.
    Vorsichtig stellte sie das Lexikon zurück ins Regal und trat einen Schritt zurück, den Blick fest auf den Boden gerichtet. Dann kniete sie sich hin, sammelte die Papiere ein und ging damit zum Schreibtisch, um sie im Schein der Lampe zu lesen. Sie faltete die Blätter auf. Anfangs verstand sie gar nicht, was sie da in Händen hielt. Es waren offizielle Dokumente, so viel erkannte sie. Nachdem sie die erste Seite schließlich dreimal gelesen hatte, kapierte sie endlich.
    Der Schock traf sie mit der Wucht eines Schnellzugs. Scheidung. Ethan hatte die Scheidung eingereicht.
    Sie legte sich eine Hand auf den Bauch, ihr war so schlecht. Herr im Himmel.
    Langsam erinnerte sie sich wieder an diesen grauenhaften Tag. Alles war noch reichlich verschwommen, aber Ethans wutverzerrte Fratze sah sie klar und deutlich vor sich. Er hasste sie. Er wollte sich scheiden lassen. Und was er ihr alles vorgeworfen hatte! Er hatte sie beschuldigt, eine Affäre mit Garrett zu haben. War das wahr? Grundgütiger, sie hatte keine

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