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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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auf. »Wir müssen ihnen nach und sie warnen. Sie hat gesagt, jemand habe sie von der Brücke stoßen wollen, und wir haben ihr nicht geglaubt.«
    Sam beschlich ein ungutes Gefühl. »Ich hole die Schlüssel.«
    Sie rannten zum Haus zurück und hörten schon beim Eintreten das Telefon klingeln. Sam wusste, dass es keine guten Neuigkeiten sein würden.

37
    Rachel hielt sich den gebrochenen Arm an die Brust, um ihn möglichst wenig zu bewegen, und versuchte, einen weiten Bogen durch den Wald zu schlagen. Sie befand sich auf der falschen Seite des Highways und musste auf den See zulaufen. Kein Mensch würde schließlich damit rechnen, dass sie in eine Sackgasse rennen würde, oder?
    Ihr war schwindelig. Am liebsten wäre sie kurz stehen geblieben, um sich zu übergeben. Das Seitenstechen war so unerträglich wie die Schmerzen, die bei jedem Schritt ihren Arm durchzuckten. Aber sie blockte das alles ab. Sie stellte sich den See vor und wie wunderbar er sich anfühlen würde. Das kühle Wasser. Die sanften Wellen. Flucht. Sie musste es zum See schaffen.
    Sie stapfte über den Boden, stolperte über zahllose Steine und Wurzeln und fing sich immer wieder. Wenn sie hinfiele, wäre sie erledigt. Der bloße Gedanke an diese Möglichkeit hielt sie auf den Beinen.
    Aber stimmte ihre Richtung überhaupt? Sie hätte gern eine Pause gemacht, um Atem zu holen und Kraft zu tanken, traute sich jedoch nicht. Ihre Verfolger konnten ihr dicht auf den Fersen sein. Schüsse hatte sie keine mehr gehört, doch woher sollte sie wissen, ob sie nicht direkt hinter ihr waren und nur auf einen Fehler lauerten?
    Nach einer Stunde entsetzlicher Schmerzen – sie hatte auch noch einen Schuh verloren und sich die nackte Fußsohle aufgerissen – kam sie aus dem Wald und stürzte über eine Uferböschung in einen Fluss.
    Die Kälte wirkte wie ein Schock. Als sie mit dem Arm aufschlug, hätte sie beinahe losgebrüllt. Wasser drang ihr in Nase und Mund. Sie streckte den Kopf aus dem dahinplätschernden Gewässer. Einen Moment blieb sie einfach liegen und schnappte nach Luft. Dann hörte sie Stimmen. Sie waren ganz in der Nähe. Großer Gott.
    Sie rollte sich im Schlamm unter einem Überhang zu einer winzigen Kugel zusammen und hoffte, möglichst nicht aufzufallen. Die Stimmen kamen näher. Der Fahrer rief seinem Komplizen zu, er solle in der anderen Richtung suchen.
    Plötzlich prasselte Erde von oben direkt auf sie herab. Er war hier. Genau über ihr.
    Angstschweiß trat ihr auf die Stirn. Ihre Nase juckte unerträglich, und jeder Muskel tat ihr weh. Sie musste sich bewegen, ihre Position verändern, irgendetwas, egal was.
    »Die Schlampe muss umgekehrt sein. Durch das Wasser hätte sie es nie geschafft«, schrie der Fahrer seinem Partner zu.
    Starr vor Angst wartete sie ab. Ihr Herz schlug so laut, dass sie fürchtete, es könnte sie verraten. Eine halbe Ewigkeit blieb sie liegen, während der nicht nachlassende Schmerz sie immer wieder zu überwältigen drohte.
    Als sie sich schließlich sicher fühlte, bewegte sie sich vorsichtig. Im selben Moment hörte sie ein leises Geräusch, und erneut bröckelte Erdreich von der Böschung. Entsetzt starrte sie nach oben, völlig gelähmt von der Erkenntnis, dass sie beinahe einen folgenschweren Fehler begangen hätte. Er wartete auf sie. Er vermutete sie ganz in der Nähe, wusste nur nicht, wo genau sie sich befand. Er hatte die Falle ausgelegt, und sie wäre beinahe hineingetappt.
    Sie machte die Augen zu, fest entschlossen, länger auszuharren als er. Sie bewegte sich nicht, atmete nicht. Ihr Leben hing davon ab, dass sie sich absolut ruhig verhielt.
    Nach einer schier endlosen Zeit des Wartens streckte sie langsam die Beine durch. Ihr Arm war steif und angeschwollen, und sie konnte ihn kaum noch bewegen. In den Wald würde sie keinesfalls zurückgehen. Dort würden sie ihr auflauern. Da waren sie im Vorteil.
    Der Fluss. Sie musste doch nur seinem Lauf bis zum See folgen, was hoffentlich nicht allzu weit war. Hier war das Wasser seicht, aber sie wusste, dass es auch tiefere Passagen gab.
    Sie schwamm von dem schützenden Überhang weg und gleich wieder ans Ufer. Am liebsten hätte sie sich ins Wasser gestürzt und wäre schleunigst flussabwärts gewatet. Stattdessen nahm sie all ihre Kraft zusammen, ließ sich ins Wasser in Richtung der Flussmitte gleiten. Wenn sie sich mit der Strömung treiben lassen konnte, war schon viel gewonnen. Sie war hundemüde und hatte solche Schmerzen, dass sie zu Fuß nicht

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