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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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rumlaufen.«
    Marlene legte ihre Hand auf seine und streichelte sie.
    Rusty saß noch immer auf demselben Hocker wie vor einer Stunde, als Marlene und Frank das Haus verlassen hatten. Ihr ganzer Körper war angespannt, und sie wirkte alles andere als glücklich. Als Marlene und Frank die Küche betraten, sah sie kurz hoch, senkte den Blick aber gleich wieder.
    Marlene hätte sie am liebsten in den Arm genommen. Mit so etwas war das Kind bestimmt nicht verwöhnt worden, doch Marlene war sich nicht sicher, ob Rusty eine Umarmung zulassen würde. Ihre gesamte Körperhaltung sagte ganz deutlich: »Rühr mich ja nicht an!«
    Also beschränkte Marlene sich darauf, um den Küchentresen herumzugehen und ihre Handtasche abzulegen. Frank blieb an der Tür stehen, als wollte er etwas sagen, seufzte dann aber nur resigniert und verschwand.
    Rusty ballte die Fäuste, als könnte sie das Schweigen nicht länger ertragen, und hob den Kopf. Trotzig und mit ihrem besten »Mir doch scheißegal«-Blick sah sie Marlene in die Augen.
    »Und, haben Sie mit Carl geredet?«
    Marlene nickte. »Haben wir.«
    Rusty zuckte mit den Schultern. »Dann hat er Ihnen vermutlich erzählt, dass Sheila abgehauen ist und ich ihm komplett am Arsch vorbeigehe.«
    »Regel Nummer eins: keine Kraftausdrücke. Das lasse ich bei meinen Jungs nicht durchgehen und bei dir ebenso wenig.«
    Rusty verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen, sagte aber nichts. »Ich werde dich nicht anlügen, Rusty. Carl hat genau das gesagt, was du vermutest, aber ich musste das mit eigenen Ohren hören. Ich musste mich vergewissern, dass es keine rechtlichen Probleme gibt, wenn wir dich bei uns aufnehmen.«
    »Tja, Carl würde sich höchstens für mich interessieren, wenn für ihn was dabei rausspringt. Wenn er glauben würde, dass Sie Geld haben, dann würde er versuchen, über mich dranzukommen.«
    Marlene seufzte. »Um Carl brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Das verspreche ich dir. Was bleibt, ist das Problem mit deiner Mutter, aber darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist. Jetzt bleibst du erst mal hier. Und als Erstes fahren wir in die Stadt und kaufen dir was Anständiges zum Anziehen.«
    Rusty sah sie misstrauisch an, aber Marlene ignorierte ihren Blick.
    »Außerdem müssen wir uns über das Thema Schule unterhalten. Wenn sie im August wieder losgeht, wirst du sie regelmäßig besuchen und deinen Abschluss machen.«
    »Schule ist doch todlangweilig«, widersprach Rusty und verdrehte die Augen.
    »Das kann ich mir nicht vorstellen, du bist schließlich nicht dumm. Und hingehen wirst du auf jeden Fall. Ohne einen Highschool-Abschluss kannst du nicht aufs College.«
    »Aufs College?« Rusty lachte, und es klang bitter und höhnisch. »Was soll jemand wie ich denn auf dem College? Ich kann es nicht bezahlen, außerdem würden die mich mit meiner Vorstrafe sowieso nie nehmen.«
    »Vorstrafe?«
    »Ja«, murmelte Rusty. »Nichts Größeres. Ich war mal im Jugendknast.«
    »Weswegen?«
    Rusty schob das Kinn vor, und ihre Augen funkelten angriffslustig. »Prostitution.«
    Marlene schloss die Augen und versuchte, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. Als sie sie wieder öffnete, starrte Rusty sie wütend an. Sie wollte nicht bemitleidet werden.
    »Nun ja, was geschehen ist, ist geschehen. Die Vergangenheit können wir nicht ändern, deine Zukunft dagegen schon. Du gehst zur Schule, und du wirst dich anstrengen. Keine Ausflüchte.«
    Rusty rutschte auf ihrem Hocker hin und her und ließ den Kopf hängen. Marlene beugte sich über den Tresen und legte ihre Hände auf Rustys.
    »Ich glaube dir gern, dass du kein einfaches Leben hattest und dass dich eine Menge Leute enttäuscht haben. Du kannst dich selbst bemitleiden und ewig ein Opfer bleiben, du kannst dein Schicksal aber auch in die Hand nehmen und ein neues Leben anfangen. Das liegt ganz bei dir. Ich kann und will dir diese Entscheidung nicht abnehmen. Frank und ich können dich unterstützen, aber handeln musst du selbst.«
    Rusty blickte auf Marlenes Hände hinunter. Ihre Augen glitzerten, als würde sie mühsam die Tränen zurückhalten. »Warum tun Sie das? Was haben Sie davon?«
    »Nicht jeder Mensch erwartet immer eine Gegenleistung für sein Handeln oder seine Hilfe«, erwiderte Marlene sanft. »Davon abgesehen würde es mir eine Menge geben, wenn du die Highschool abschließt, aufs College gehst und etwas aus dir machst.«
    »Dann kann ich also bleiben?«, fragte Rusty hoffnungsvoll.
    »Das kannst

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