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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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schwachen Bewegungen, die er spürte, beruhigten ihn. Er küsste sie und hielt die Lippen an ihren Kopf gepresst. Was auch passieren mochte, diesmal würde er nicht mehr die gleichen Fehler machen wie früher. Er würde jeden Tag mit ihr wertschätzen.
    Er konnte nur hoffen, dass sie ihm die Vergangenheit verzieh.

8
    »Ich finde, wir hätten Sean mitnehmen sollen«, grummelte Frank. »Und was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Rusty allein in unserem Haus zurückzulassen? Wir können froh sein, wenn es bei unserer Rückkehr noch steht. Vermutlich hat sie sich nur was ausgedacht, um uns loszuwerden. Woher willst du wissen, dass sie nicht lügt?«
    Marlene presste die Lippen fest zusammen. Sie waren gerade von der Kreisstraße in einen unbefestigten Weg abgebogen, der kaum breit genug für einen Pick-up war. »Ich muss ihr Vertrauen entgegenbringen, das ist wichtig.«
    Frank schnaubte. »Vertrauen? Du hast sie doch erst gestern Abend kennengelernt! Vertrauen muss man sich verdienen, Marlene. Du immer mit deiner Blauäugigkeit!«
    Sie hielten vor einem klapprigen Wohnwagen. Um die Rasenfläche davor hatte sich seit Jahren niemand mehr gekümmert, und Unkraut und Gräser wucherten bis zur Tür hoch. Marlene seufzte.
    »Ich hätte besser wenigstes die Flinte mitgenommen. Sieht das hier für dich so aus, als bekämen die Leute gern Besuch?«
    »Frank, hör auf. Schau dir das doch mal an. Rusty gehört hier nicht hin. Kein Wunder, dass sie davongelaufen ist.«
    Es tat ihr richtig weh, wenn sie an die Verletzlichkeit und das Misstrauen in Rustys Augen dachte. Diese Augen wirkten viel älter, als das Mädchen in Wirklichkeit war.
    »Bringen wir es hinter uns«, knurrte Frank. »Und du bleibst hinter mir, bis ich Entwarnung gebe, verstanden?«
    Marlene nickte. Noch bevor sie ausgestiegen waren, trat ein Mann durch die Fliegengittertür, die schief in nur einer Angel hing.
    »Wir kaufen nichts«, fuhr er sie angriffslustig an. Immerhin wusste Marlene jetzt, von wem Rusty das hatte.
    »Wir möchten mit Ihnen über Rusty reden«, erwiderte sie und machte einen Schritt auf den Wohnwagen zu.
    »Was hat sie diesmal angestellt? Ich habe kein Geld, um Kaution für sie zu stellen, Sie können also gleich wieder abziehen. Rusty soll selbst sehen, wie sie klarkommt.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht«, flüsterte Marlene leise.
    Frank trat vor sie hin und machte ihr ein Zeichen, sie solle ihm das Reden überlassen.
    »Sind Sie ihr Vater?«, fragte er.
    »Wüsste nicht, was Sie das angeht.«
    »Nun ja, wir müssten mit ihrem Erziehungsberechtigten sprechen.«
    Der Mann starrte Frank lange wortlos an, dann schob er die Hände in die zerlumpten Jeans und reckte die Brust vor. »Ich bin nicht mit ihr verwandt. Ihre Mutter und sie haben eine Zeit lang bei mir gewohnt, aber dann ist ihre Mutter abgehauen. Keine Ahnung, ob sie jemals wieder hier aufkreuzt. Die Kleine ist genau wie ihre Alte. Vor einer Woche hat sie sich verdünnisiert.«
    Marlene schossen Tränen in die Augen, und sie musste sie rasch schließen. Eine Woche. Eine Woche ganz auf sich allein gestellt, ohne Essen, völlig verängstigt und ohne ein Zuhause. Rusty hatte also nicht gelogen.
    Sie griff nach Franks Hand und drückte sie flehentlich. Sanft erwiderte er den Druck.
    »Dann sind Sie also nicht der Erziehungsberechtigte.«
    »Um Gottes willen. Das ist ihre verantwortungslose Mutter. Ich bin froh, dass ich die beiden los bin.«
    »Danke«, erwiderte Frank. Er drehte sich um und bedeutete Marlene, wieder in den Wagen zu steigen.
    »Wie war Ihr Name noch mal?«, rief ihnen der Mann hinterher. »Und was ist denn nun mit Rusty?«
    Frank ging zur Fahrertür und wandte sich dann noch einmal dem Mann zu. »Ich habe meinen Namen nicht genannt. Danke für die Auskunft.«
    Er stieg ein und ließ den Motor an. Erst nachdem sie zwei Meilen von dem Wohnwagen entfernt waren, machte er den Mund wieder auf, und dann stieß er eine Reihe unschöner Flüche aus.
    »So jemanden sollte man erschießen«, knurrte er.
    Marlene konnte sich das Grinsen kaum verkneifen. Sie kannte Frank in- und auswendig. Er spielte zwar immer den harten Mann, aber hinter dieser Fassade versteckte sich ein Herz, das vielleicht sogar noch weicher war als ihres.
    »Dann hast du also nichts dagegen, wenn sie bleibt?«
    »Sie braucht was Vernünftiges zum Anziehen. Vielleicht fährst du mit ihr nach Clarksville und kaufst ihr was. Sie kann schließlich nicht ewig in Rachels abgelegten Kleidern

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