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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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alle eine große Familie.
    Dann trübte sich ihre Miene wieder. »Warum habe ich vor Sam solche Angst? Ich hatte doch ein gutes Verhältnis zu ihm.«
    »Weil du dich an ihn noch nicht erinnern kannst. Du fürchtest alles Unbekannte. An mich und Ethan erinnerst du dich, deshalb fühlst du dich in unserer Nähe sicher. Wenn dein Gedächtnis erst mal wieder besser funktioniert, wirst du dich auch erinnern, wie wohl du dich bei uns allen gefühlt hast.«
    Sie nickte und klammerte sich an diese Erklärung, an die Hoffnung, dass sie nicht für immer ein verängstigtes Mäuschen bleiben würde. Doch dann kam ihr ein beunruhigender Gedanke. Und wenn sie schon immer so ein Angsthase gewesen war?
    Garrett lachte, und ihr wurde klar, dass sie die Frage laut ausgesprochen hatte.
    »Ruhig und zurückhaltend bist du immer gewesen, vor allem in Gesellschaft Fremder, aber als Angsthase würde ich dich nicht bezeichnen. Du passt in unsere Familie, als wärst du eine geborene Kelly, und du hast dir nie von irgendjemandem auf der Nase rumtanzen lassen.«
    »Aber wir beschützen uns gegenseitig«, sagte sie, als würde sie die Worte eines anderen nachsprechen.
    »Das ist das Motto der Kellys. Na siehst du, dir fällt doch mehr ein, als du glaubst.«
    »Piss ja keinem Kelly ans Bein«, sagte sie. Als ihr der derbe Ausdruck über die Lippen kam, riss sie die Augen auf, schlug sich die Hand vor den Mund und starrte Garrett erschrocken an.
    Lauthals lachend warf er den Kopf in den Nacken. »Kurz und knapp, Süße. Ich hätte es nicht besser formulieren können.«
    Ethan stand draußen und hörte, wie die beiden sich unterhielten. Plötzlich lachte Garrett, und seine Frau fiel erstaunlicherweise mit ein. Es traf ihn bis ins Mark und schnürte ihm die Kehle zu. Für ihn gab es keinen schöneren Klang als ihr Lachen, aber nicht er hatte ihn ihr entlockt, sondern Garrett. So wie immer.
    Er verscheuchte die Bitterkeit aus seiner Seele, das alte Gefühl von Unsicherheit und Eifersucht. Es hatte ihm nichts als Unglück gebracht. Ihm und auch Rachel. Er konnte, er wollte nicht mehr zulassen, dass diese Gefühle ihr Leben beeinträchtigten. An Rachels Grab hatte er geschworen, dass er die Eifersucht, die ihn während ihrer Ehe schier zerfressen hatte, nicht mehr zulassen würde, falls er jemals eine neue Chance bekommen würde, alles besser zu machen.
    »Wieso ist meine Kleidung so blutig?«, fragte sie, als das Gelächter verebbt war.
    »Nur ein Unfall mit der Infusionsnadel«, antwortete Garrett. »Soll ich dir saubere Wäsche holen?«
    Es gab eine kurze Pause, und Ethan hielt es nicht mehr länger auf dem Flur. Er versuchte, sich seine finsteren Gedanken nicht anmerken zu lassen, und betrat das Zimmer.
    Als sie ihn erblickte, strahlte sie übers ganze Gesicht, und all seine trübsinnigen Grübeleien waren wie weggeblasen. Garrett stand auf und wandte sich Ethan zu.
    »Ich hole ihr schnell was anderes zum Anziehen, wenn’s recht ist.«
    »Sehr recht sogar. Danke. Frag Maren. Sie hat gesagt, sie hätte noch irgendwo ein frisches Nachthemd.«
    Garrett nickte und wollte sich schon auf den Weg machen, aber Ethan hielt ihn zurück.
    »Danke, Mann.«
    Garrett nickte nur stumm und ging weiter, als wäre nichts gewesen.
    Ethan nahm Garretts Platz auf der Bettkante ein. »Hat sich Garrett gut um dich gekümmert?«, fragte er.
    Lächelnd nickte sie. »Er hat gesagt, du würdest bald wiederkommen.«
    »Ich habe mich nur von Sam und Donovan verabschiedet.«
    »Ach. Sind sie weg?«
    Er nickte. »Sie sind schon vorausgeflogen. Cole und Dolphin brauchen ärztliche Hilfe, und Sam und Donovan bringen Mom und Dad die Neuigkeiten schonend bei. Sobald Maren uns grünes Licht gibt, fliegen wir ebenfalls nach Hause.«
    »Ich will schnell nach Hause«, sagte sie leise. »Mir gefällt es hier nicht.«
    »Ich weiß, Liebling. Mir geht es genauso. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich danach sehne, dass wir endlich heimkehren können. Ich will dich in den Armen halten und dich verwöhnen.«
    Sie schaute ihn aus ihren großen braunen Augen an. In ihrem Blick lag ein Anflug von Beklemmung. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als wollte sie etwas sagen und wüsste nicht wie.
    »Stimmt was nicht?«, fragte er.
    Sie schüttelte leicht den Kopf. Dann sprach sie, so süß und sanft wie eine laue Brise, die über den See wehte: »Du könntest mich jetzt in die Arme nehmen.«
    Es brach ihm beinahe das Herz.
    »Ach, mein Liebling.«
    Vorsichtig legte er

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