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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Verletzten für transportfähig hält, brechen wir morgen früh auf. Aber ich will alle drei Stunden einen Bericht. Und sobald Rachel so weit ist, schicke ich euch einen Hubschrauber.«
    »Und was ist mit Maren?«, fragte Garrett. »Ich glaube nicht, dass wir einfach unsere Zelte abbrechen und sie ohne Schutz hierlassen sollten.«
    »Sie hat hier keine Sekunde ohne Schutz gelebt, seit wir sie aus Afrika herausgeholt haben«, sagte Sam. »Jemand passt auf sie auf. Sie weiß es nur nicht.«
    Ethan nickte. Doch plötzlich kam ihm der Gedanke, wieder nach Hause zu kommen, weniger tröstlich vor.
    »Ist irgendwas, Ethan?«
    Ethan blickte hoch. Seine Brüder registrierten seine Stimmungsschwankungen immer, egal wie unauffällig die Veränderungen sein mochten. Manchmal kam er sich vor, als würden sie ihn ständig unter einem Mikroskop beobachten.
    Seine zitternden Hände verrieten ihn, obwohl er verzweifelt versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Wie sollte er Rachel Halt geben, wenn die erste kleine Schwierigkeit ihn selbst umwarf?
    Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Er hatte das Schlimmste gesehen und mitgemacht, was man sich nur denken konnte, und alles mit stoischer Ruhe und furchtlos ertragen.
    Er schloss die Augen. »Ich habe Angst.«
    »Das ist auch nur allzu verständlich«, sagte Sam.
    Ethan schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und für Rachel der Ehemann zu sein, den sie verdient. Früher hatte ich vielleicht keine Angst, aber ich war ein verdammter Feigling.«
    Seine Brüder sahen sich an, und Garrett zuckte mit den Schultern. Nein, sie hatten keine Ahnung, wovon er redete. Seine Ehe war eine einzige Ansammlung von Geheimnissen gewesen. Von Geheimnissen, die Rachel niemals preisgegeben hätte. Sie wäre nie mit ihren Problemen zu seiner Familie gegangen. Er hatte das gewusst und voll ausgenutzt.
    »Ich habe Angst, dass ihr Gedächtnis nie mehr zurückkommen könnte«, sagte er ruhig. »Und dann wieder, dass sie sich schon bald erinnern wird.«
    Eine unbehagliche Stille trat ein. Ethan senkte den Blick. Er hatte zu viel gesagt. Jetzt war es schwieriger, alles weiterhin totzuschweigen. Vielleicht suchte er ja auf diese verquere Art und Weise die Absolution für die Sünden seiner Vergangenheit. Aber die konnte ihm nur Rachel erteilen. Ihr gegenüber hatte er allerhand wiedergutzumachen.
    Garrett räusperte sich. »Am besten wird sein, du nimmst sie mit nach Hause und bringst ihr so viel Liebe und Unterstützung entgegen, wie du nur kannst. Wir alle werden dir dabei helfen. Du bist nicht allein.«
    »Wichtig ist jetzt nur, dass sie wieder bei dir ist«, sagte Sam mit entschlossenem Gesichtsausdruck. »Alles andere spielt keine Rolle.«
    »Ihr habt ja recht. Ich weiß, dass ihr recht habt. Es ist nur so, dass ich momentan das Gefühl habe, ich könnte plötzlich in meinem Bett aufwachen und alles wäre nur ein Traum gewesen.«
    »Ich weiß, dass du ein schweres Jahr hinter dir hast, aber du hast eine zweite Chance bekommen, für die viele Leute töten würden. Verschwende deine Zeit nicht damit, dir künstlich Kummer aufzuladen. Genieß jeden einzelnen Moment, denn wie schnell es mit dem Glück vorbei sein kann, weißt du von uns allen am besten.«
    Verzweifelt schaute Ethan zu seinem Bruder auf. »Ja, allerdings. Und ein zweites Mal wird mir das nicht passieren. Noch einmal verliere ich sie nicht.«

12
    Am nächsten Morgen herrschte schon eine Stunde vor Sonnenaufgang hektische Betriebsamkeit. Cole und Dolphin lehnten im Eingangsbereich an der Wand und warteten auf den Hubschrauber, der sie nach Mexiko bringen sollte. Maren hatte Cole zwei Krücken zur Verfügung gestellt, die er jedoch umgehend mit ein paar saftigen Kraftausdrücken zur Seite gestellt hatte.
    Sam, Donovan und Garrett trafen sich mit Ethan in Rachels Zimmer. Zum ersten Mal seit Stunden schlief sie ohne offensichtliche Beschwerden, dementsprechend leise unterhielten sich die Brüder, um sie nicht zu stören.
    »In einem Punkt hat Maren recht. Es ist besser, wir fliegen voraus und bringen es den anderen schonend bei. Wenn Rachel dann nachkommt, haben sich alle bereits an die neue Lage gewöhnt. Es wird ohnehin aufregend genug«, flüsterte Donovan.
    »Meine Güte, unsere Familie macht mir die Hälfte der Zeit ja schon Angst«, grummelte Garrett.
    Ethan steckte die Hände in die Taschen. »Ich möchte Mom und Dad die Neuigkeit nicht einfach so um die Ohren hauen. Rachel war für sie wie eine Tochter.

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