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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Anblick der Fremden im Spiegel zog sie sich aus. Bald war sie nackt und prüfte mit klinischer Distanz ihre Brüste. Obwohl sie klein waren, schienen sie für ihren dürren Körper immer noch zu groß, zu prall.
    Sie suchte sich weiter nach Unzulänglichkeiten ab und drehte sich zur Seite, um ihr Profil zu studieren. Ihr Hintern war einfach nur da, blass, unauffällig, nicht zu groß, nicht zu klein. Ein Hintern eben.
    Sie hob einen Arm und strich über die glatte Haut unter der Achsel. Maren hatte ihr einen Rasierer geliehen, damit sie sich die Beine und Achseln rasieren konnte. Allerdings hatte die Ärztin sich geweigert, aus dem Zimmer zu gehen, solange Rachel damit zugange war.
    Sie lachte leise. Regel Nummer eins im Umgang mit Verrückten: Lass sie nie mit scharfen Gegenständen allein.
    Sie entdeckte nichts, was einen Mann erregen könnte, aber auch nichts, weshalb einer schreiend davonlaufen würde. Sie fühlte sich ein wenig besser, ging zum Whirlpool und stieg in das dampfend heiße Wasser. Es umgab ihre Haut wie Seide. Als sie sich setzte, seufzte sie genussvoll. So ein einfaches Vergnügen, aber im Moment hätte sie nichts auf der Welt lieber getan.
    Sie lehnte sich zurück, und das Wasser stieg ihr bis ans Kinn. Dann schloss sie die Augen und genoss die friedliche Stimmung, die sich in ihr ausbreitete.
    Einen Moment später hörte sie, wie die Tür aufging. Unwillkürlich setzte sie sich gerade hin und zog die Knie an. Ein kläglicher Versuch, ihren Körper vor Ethans Blicken zu schützen.
    Er kam zu ihr herüber und setzte sich, immer noch voll bekleidet, auf den Wannenrand.
    »Nun, wie ist es dir denn am liebsten, Kleines? Ich kann in meinen Shorts zu dir reinkommen, ich kann dich auch allein lassen, wenn dir das angenehmer ist.«
    Sie lachte unsicher. »Wenn du mich nackt siehst, will ich dich auch nackt sehen.«
    »Du kannst mich sehen, wie du willst und wann du willst.«
    Mit diesen Worten stand er auf und zog sich langsam das T-Shirt über den Kopf. Brust und Arme waren die reinsten Muskelpakete, und sie beobachtete fasziniert deren ständige Bewegungen unter seiner straffen Haut. Er hatte den Körper eines Kriegers. Kein Gramm überflüssiges Fett war zu sehen. Das Muskelspiel nahm sie völlig gefangen.
    Dann fuhren seine Hände zu der schlanken Taille und machten am Reißverschluss der Jeans halt. Er öffnete ihn, und die Hose glitt über seine Hüften abwärts.
    Sie konnte ihn nicht länger so gierig anstarren und senkte beschämt den Blick. Ihre Wangen glühten, sehr zu ihrem Missfallen. Das hier war ihr Mann. Warum war es ihr peinlich, ihn anzuschauen? Verzweifelt wünschte sie sich Normalität in ihrer Beziehung. Sie wünschte sich die Intimität zurück, auf die er so offen anspielte. Die liebevolle Nähe vergangener Tage.
    Nachdem die Jeans zu Boden gefallen war, kletterte er in den Whirlpool und schob sie sanft nach vorne, damit er hinter ihr Platz fand. Als er sich hinsetzte, streifte sein Penis über ihren Rücken. Sie bewegte sich nicht, blieb völlig steif. Sie würde nicht den Kopf verlieren. Auf keinen Fall.
    Er legte sacht die Arme um sie und zog sie an sich. Sein krauses, im Wasser weich gewordenes Schamhaar strich über ihr Gesäß, aber allmählich entspannte sie sich und ergab sich in seine Umarmung.
    Sie lehnte den Kopf an sein Schlüsselbein, und er küsste sie auf die Schläfe. Als sie plötzlich etwas Feuchtes auf ihrer Haut spürte, durchlief sie ein Schauder. Es waren Tränen. Seine Tränen.
    Sie wollte sich zu ihm umdrehen, doch er hielt sie fest.
    »Bleib«, sagte er mit erstickter Stimme. »Lass mich dich einfach nur halten, Kleines. Lass mich dich einfach nur halten.«
    Sie gab nach und schmiegte den Kopf an seinen Hals. Ethans Körper erzitterte unaufhörlich, sein Atem ging schwer. Er drückte sie fest an sich. In den Muskeln, die sie so bewunderte, spiegelte sich das ganze Ausmaß seiner Gefühle wider. Doch das Wissen, dass jemand sie so sehr liebte, beruhigte sie keineswegs. Stattdessen fühlte sie sich verletzlich. Mutlos. Und vielleicht auch ein wenig unwürdig.
    Nach einer Weile schien sich Ethan wieder zu fangen. Sein Griff lockerte sich, mit den Händen schaufelte er Wasser über ihre Haare. Dann verteilte er Shampoo auf ihrem Kopf und massierte ihre Kopfhaut.
    Vor Wohlbefinden stöhnte sie leise auf und schloss die Augen.
    »Ist das gut?«, hauchte er ihr ins Ohr.
    Am liebsten hätte sie geweint. Diese Zärtlichkeit war ihr fremd. Sie konnte sich nicht an

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