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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Platz eins der Liste ihrer möglichen Anlaufpunkte. Deshalb hatte sie sich auch so lange von ihm ferngehalten.
    Hinzu kam, dass sie und Sam nicht ehrlich zueinander gewesen waren. Sie waren beide in fremde Rollen geschlüpft. Das einzig Echte zwischen ihnen war die intensive Leidenschaft gewesen. Im Handumdrehen hatte sie sich in ihn verliebt, und zwar heftig.
    In einen Mann, der sie mit Verachtung strafen würde, wenn er erst einmal die Wahrheit erfuhr.
    Langsam steuerte sie das Boot weiter und folgte der Linie, die ihr das GPS-Gerät vorgab. Mit ein bisschen Glück würde sie direkt an Sams Steg anlegen und nicht gleich wegen unerlaubten Betretens von Privatgelände erschossen.
    Ein Geräusch links vor ihr versetzte sie in Alarmbereitschaft. Sie hob den Kopf und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Ihre Nasenflügel bebten, als sie die kühle Nachtluft einsog.
    Urplötzlich blendete sie ein Lichtstrahl. Sie hob einen Arm, um ihr Gesicht abzuschirmen, aber das half nicht viel.
    Das Röhren eines Motors, der rasch beschleunigte, aktivierte ihren Selbsterhaltungstrieb. Ohne zu zögern, sprang sie über Bord und tauchte ab. Der Aufprall in dem eiskalten Wasser sandte Schockwellen bis in ihre Zehenspitzen.
    Mit einem Riesenknall rammte das größere Boot ihres. Trümmer flogen durch die Luft und prasselten um sie herum ins Wasser. Direkt vor ihr schlug ein massives Bootsteil auf der Oberfläche auf und schickte eine Welle über ihren Kopf hinweg.
    Sie bekam Wasser in den Mund, prustete und spuckte, dann drehte sie sich um und schwamm unter Wasser in Richtung Ufer. Allerdings hatte sie kaum Luft holen können, und ihre Lungen meldeten sich bereits schmerzhaft.
    Sie tauchte auf und schnappte nach Luft. In ihrem Arm explodierte der Schmerz, und erneut schwappte ihr Wasser in den Mund. Sie berührte ihren Arm und fühlte eine warme Flüssigkeit.
    Blut.
    Das Schwein hatte auf sie geschossen. Entsetzt kämpfte sie gegen die Panik an, die sie zu überwältigen drohte. Sie musste Ruhe bewahren. Wieso hatte er auf sie geschossen?
    Ihr Haar wurde hochgerissen und ihr Kopf nach hinten gezogen. Jemand hatte sie gepackt und hievte sie aus dem Wasser. Als sie gegen das Boot prallte, besaß sie noch so viel Geistesgegenwart, sich die Arme schützend um den Bauch zu legen.
    Ihr Baby. Ihrem Baby durfte nichts passieren.
    Sie plumpste hart auf das Deck und kniff die Augen zusammen, weil ihr jemand direkt ins Gesicht leuchtete.
    »Steh auf!«
    Sophie öffnete ein Auge und starrte den Mann an, der über sie gebeugt dastand. Sie schaute sich um, konnte sonst aber niemanden sehen.
    »Du kannst mich mal!«
    Er trat ihr so heftig gegen den Arm, dass ein höllischer Schmerz ihren ganzen Körper durchzuckte. Dann packte er sie bei den Haaren und zog sie hoch.
    Wenn er sie nicht gehalten hätte, wäre sie zusammengeklappt. Die Beine verweigerten ihr den Dienst. Ihr Arm brannte, als stünde er in Flammen, und hing kraftlos herunter.
    »Wo ist der Schlüssel, Sophie?«
    »Ich kenne dich ja nicht mal«, fauchte sie zurück. »Was bildest du dir ein, mich mit meinem Vornamen anzureden? Und überhaupt. Glaubst du, ich bin so blöd, ihn mit mir herumzuschleppen?«
    Plötzlich sah sie etwas funkeln. Entsetzt starrte sie auf die tödlich scharfe Messerklinge. Und als sie den Blick hob, sah sie im Gesicht des Killers eiskalte Entschlossenheit.
    Dennoch gab sie sich alle Mühe, unbeeindruckt zu klingen. »Wenn du mich tötest, kriegst du gar nichts.«
    »Darauf spekulierst du wohl, was?«, erwiderte er emotionslos. »Mein Auftrag lautet, dich zum Sprechen zu bringen. Egal wie. Und du wirst sprechen, das kannst du mir glauben.«
    Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg. Was sollte sie bloß tun? Sie war Sams Haus schon so nahe gekommen. So verdammt nahe.
    All die Monate, die sie untergetaucht war, hatte sie es geschafft, den Häschern ihres Vaters ein Schnippchen zu schlagen. Selbst jetzt, wo er tot war, hielt er sie noch in seinem mörderischen Griff, und ihr Onkel würde sein Erbe antreten und weiterhin den Tod verkaufen. Es gab immer jemanden, der willens war, die Macht an sich zu reißen.
    Aber ohne Zugang zum Vermögen ihres Vaters, zu all seinen Kontakten, waren Tomas die Hände gebunden. Und wenn es nach ihr ging, sollte sich daran auch nichts ändern.
    Der Mann riss sie zu sich heran, sie konnte seinen heißen Atem im Gesicht spüren. Sie fühlte die Messerspitze an ihrem Bauch, und ihr wurde übel.
    »Du wirst nicht sterben. Jedenfalls nicht

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