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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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beides ja nicht gerade optimal. Was heißt das also für meine Zukunft? Woher soll ich sicher sein, dass ich nicht so ein Monster werde wie mein Vater? Ich weiß, das klingt dumm, aber immerhin habe ich meinen Vater kaltblütig erschossen.«
    Er zog sie an sich und küsste sie auf den Scheitel.
    »Hast du dir jemals überlegt, dass du eine zehnmal bessere Mutter sein wirst, gerade weil du so aufgewachsen bist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich mache mir zu viel Sorgen. An manchen Tagen bin ich überzeugt, dass meine Tochter keine Sekunde daran zweifeln wird, dass ich sie liebe. Und dann mache ich mir wieder Sorgen, dass ich ihr ganzes Leben ruinieren werde.«
    Sam lachte. »So ist das nun mal, wenn man Vater oder Mutter wird, mein Liebling. Ich glaube, es gibt niemanden, der sich diese Gedanken nicht macht, wenn er ein Kind bekommt, ganz egal, wie er oder sie aufgewachsen ist.«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter und genoss seine Wärme und seine Kraft. »Glaubst du?«
    »Ich weiß es. Rede mal mit Mom. Sie sagt immer wieder, sie hätte so viele Fehler gemacht, dass es schon an ein Wunder grenzen würde, dass wir Jungs alle halbwegs normal geworden sind. Dad behauptet, das wären wir gar nicht und das sei alles ihre Schuld.«
    Sophie lachte und genoss es, dass ihr ein bisschen leichter ums Herz wurde. Sie entspannte sich, ließ den Blick über das Wasser schweifen und nahm die Schönheit dieses perfekten Tags in sich auf. Die Sonne ging allmählich unter, und der Horizont verfärbte sich rosa und golden.
    »Weißt du, was mir leidtut?«
    Sam zog sie noch ein wenig näher an sich. »Was denn?«
    »Dass wir nie Zeit hatten, all das zu tun, was normale Paare so tun. Du weißt schon: sich ein paarmal verabreden, ein paar dumme Filme anschauen, tanzen gehen. Ich habe immer davon geträumt, an Silvester mal in einem Raum voller Leute zu tanzen. Ein bisschen wie im Märchen.« Sie lächelte, als sie ihre Kindheitsfantasie wieder so lebendig vor sich sah. »Mein Prinz und ich tanzen, Konfetti regnet auf uns herunter, und alle klatschen und jubeln, als die Uhr Mitternacht schlägt.«
    Sie wurde jäh aus ihrem Tagtraum gerissen, als Sam sich von ihr löste und aufstand. Überrascht sah sie zu ihm auf und fragte sich, ob sie ihn mit ihrem dummen Geschwätz genervt hatte.
    Doch er reichte ihr einfach nur die Hand. Noch immer verwirrt ergriff sie sie und ließ sich von ihm hochhelfen. Dann zog er sie an sich und presste seine Wange an ihre. Mit langsamen und sinnlichen Bewegungen drehte er sie im Rhythmus des Winds im Kreis.
    Sie seufzte und schloss die Augen. Meine Güte, wie sehr sie diesen Mann liebte!
    »Heirate mich, Sophie«, flüsterte er nahe an ihrem Ohr.
    Sie machte sich von ihm los und starrte ihn schockiert mit offenem Mund an.
    Er lächelte sie zärtlich an und küsste sie auf den offenen Mund. »Ein bisschen mehr Begeisterung hatte ich eigentlich schon erwartet.«
    »Ich … ich …« Sie blinzelte wie wild, weil ihr die Tränen in die Augen schossen.
    »Heirate mich«, wiederholte Sam. »Ich möchte mit dir alt werden und ein Dutzend Kinder mit dir haben. Ich möchte, dass du mich so liebst wie ich dich.«
    »Bist du dir ganz sicher?«, flüsterte sie.
    Er legte die Stirn an ihre, schlang die Arme um sie und zog sie eng an sich. Das Baby trat, als wollte es protestieren, und sie schauten beide zu ihm hinunter.
    »So sicher war ich mir noch nie im Leben über irgendwas. Ich liebe dich, Soph.«
    »Ich liebe dich auch, Sam. So sehr. Und ja, ich möchte dich heiraten.«
    Er lächelte, und sie spürte, wie ein Zittern durch seinen Körper lief. Voller Erstaunen erkannte sie, wie glücklich ihn ihre Antwort machte. Sein Gesicht leuchtete. »Tanz mit mir.«
    Sie schmiegte sich an ihn, und er drehte sich mit ihr im Kreis. Sie tanzten, während die Sonne ihre letzten Strahlen über den Horizont schickte. Sie tanzten zum Klang der Wellen, die sanft ans Ufer schlugen. Sie tanzten, bis die Sterne über ihnen funkelten und der Mond wie flüssiges Silber auf dem Wasser glänzte.

Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
    No Place to Run (A KGI Novel)
    bei The Berkley Publishing Group, a division of Penguin Group Inc.,
    New York, USA.
    Deutschsprachige Erstausgabe Januar 2013 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstr. 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2010 by Maya Banks
    All rights reserved including the right of reproduction
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