Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
mochten den Menschen in der Raumfahrt überlegen sein, vielleicht auch auf dem einen oder anderen technischen Gebiet, doch ihre Kultur war barbarisch. Das war aber jetzt alles unwichtig. Wichtig war, dass sie unter keinen Umständen hinnehmen würde, dass man sie als Ware betrachtete. Und was ihren neuen
Herrn
anging, so hatte sie nicht die geringste Lust, diesen fiesen Typen näher kennenzulernen. Lieber starb sie bei dem Versuch, zu fliehen! Sie würde wahrscheinlich eh nicht lange durchstehen, was er mit ihr vorhatte, denn eines war sicher. Es war nichts Gutes. Sie erkannte einen Sadisten, wenn sie einen sah. Danke! Das würde sie auf keinen Fall mitmachen. Sie würde kämpfen. Sollten die verdammten Aliens sie doch töten. Alles war besser, als einem von ihnen ausgeliefert zu sein.
„Lasst mich los, ihr Hornochsen! Scheißtypen! Lasst mich! Ich bin eine gefürchtete Hexe, ich belege euch mit einem Zauber, der eure Schwänze abfaulen und eure Eier verschrumpeln lässt!“
Die beiden Wachen lachen schallend. Offenbar waren sie von ihrer Vorstellung nicht sonderlich beeindruckt. Keela war wütend und verzweifelt. Sie verpasste ihren beiden Wachen Tritte, wo immer sie nur konnte und als einer der Wachen leise aufschrie, nachdem sie ihn zielsicher vors Schienbein getreten hatte, verspürte sie köstliche Genugtuung. Leider währte diese nicht lange, denn sie waren an einer der Baracken angelangt und sie wurde unsanft hineingeschoben und die Tür hinter ihr verschlossen.
Etwa eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür und eine tobende Amber wurde hineingestoßen. Keela war noch nie so froh gewesen, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Da diese Baracke nur ein winziges Fenster hatte, war es ziemlich dunkel in dem kleinen Raum und Keela war so ganz allein gar nicht wohl gewesen.
„Au! Ihr Grobiane! Hurensöhne!“, schimpfte Amber.
Die Wachen lachten nur und verschlossen die Tür. Amber war auf allen Vieren gelandet und robbte nun zu Keela, um sich neben sie zu setzen. Die beiden Frauen umarmten sich lange, ohne ein Wort zu sagen, dann lösten sie sich voneinander. Nebeneinandersitzend verschränkten sie die Arme um ihre Knie und stützten ihr Kinn darauf. Keine von ihnen sprach ein Wort. Sie waren in ihre eigenen, hoffnungslosen Gedanken vertieft.
„Es ist irgendwie total unglaublich, oder?“, unterbrach Amber die Stille als Erste.
„Ja. Kommt mir immer noch vollkommen unwirklich vor. Als würde ich das alles nur träumen.“
„Wir bleiben zusammen“, sagte Amber leise.
Keela hob den Kopf und schaute Amber von der Seite her an.
„Der gleiche Typ, der dich gekauft hat, hat auch mich gekauft“, erklärte Amber. „Ich bin froh, dass wir zusammenbleiben.“
„Ja, ich auch. Vielleicht wird es nicht ganz so schlimm, wenn wir uns haben. Wer weiß, vielleicht ist der Typ gar nicht so übel? Immerhin sieht er menschlich aus und das ist hier schon mal ein großes Plus. Hätte uns vermutlich schlimmer treffen können.“
Keela fühlte sich bei Weitem nicht so optimistisch, wie sie sich gab. Klar, der Mann, der sie gekauft hatte, sah nicht so widerlich aus, wie manche Gestalten hier. Genau genommen war er sogar verdammt attraktiv. Abgesehen von den gruseligen Zähnen natürlich. Zudem war er ein kaltschnäuziger Bastard und sie hatte kein gutes Gefühl, was ihn betraf.
Vergiss es, Keela. Wen willst du damit foppen, he? Der Kerl ist ein sadistisches Arschloch und Amber weiß das auch!
„Hm“, machte Amber nur.
Sie schwiegen eine Weile.
„Oh Mann! Ich bin
sooo
wütend!“, platzte Amber auf einmal heraus. „Ich kann das einfach nicht akzeptieren! Wie können die uns einfach entführen und als Gebärmaschinen verkaufen? Ich komm damit nicht klar! Ich glaube, ich werde versuchen, den Bastard bei der erst besten Gelegenheit umzubringen. Ich mach den kalt!“
„Ich verstehe dich! – Vollkommen!“, brummte Keela. „Ich fühl mich genauso!“
Die Tür wurde aufgeschlossen und zu Keelas großer Freude wurde Solima zu ihnen gesteckt. Das Mädchen warf sich in Keelas Arme, kaum das die Tür sich geschlossen hatte. Sie schluchzte und Keela wiegte die Kleine sanft hin und her. Ihr Beschützerinstinkt war erwacht. Sie hatte schon immer eine Schwäche für die Kleinen gehabt.
„Ist ja gut, Süße. Ist ja gut“, redete sie auf Solima ein.
Nach einer Weile verebbte Solimas Schluchzen und sie befreite sich aus Keelas Arm, um Amber zu umarmen, die sie ganz fest an sich drückte. Dann kniete sich das Mädchen
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