Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
Blick gewaltsam von der Schönheit los und er nickte.
„Natürlich Solima. Ich würde doch keine hilflosen Frauen hier allein zurücklassen. Kommt. Lasst uns dieses verdammte Schiff endlich verlassen und kehren wir nach Hause zurück.“
Er nahm seine Tochter bei der Hand und verließ die Zelle, ohne sich noch einmal umzusehen. Er konnte es nicht. Er wusste auch so, dass sie hinter ihm war. Berka folgte hinter den Frauen, um sie gegen eventuelle Feinde von hinten zu schützen.
***
Marruk betrat die Zelle, in der man den Mann gefangen hielt, der seine Tochter und die beiden Frauen gekauft hatte. Der Mann blickte bei seinem Eintreten auf und musterte ihn ruhig. Er schien nicht besonders beunruhigt darüber zu sein, dass er überwältigt und gefangen worden war. Marruk bemerkte ein gutes Maß an Arroganz in dem direkten Blick seines Gefangenen.
„Wie ist dein Name?“, verlangte Marruk zu wissen.
„Polchin ab'n Kuzarr.“
„Du wirst heute sterben Polchin ab'n Kuzarr“, verkündete Marruk ruhig.
Polchin nickte.
„Ehe du sterben wirst, habe ich noch einige Fragen. Solltest du sie alle bereitwillig beantworten, wirst du die Gnade bekommen, gut zu sterben. Wenn du nicht kooperierst, wird dein Tod Tage dauern. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Wieder nickte Polchin.
„Was hattest du mit den beiden Frauen und dem Mädchen vor?“
„Sie waren gedacht für meinen Auftraggeber. Er führt ein Bordell auf dem Luvr6 Mond.“
Marruk ballte die Hände zu Fäusten, doch ansonsten verriet nichts an ihm seinen inneren Aufruhr. Mit ein paar tiefen Atemzügen zwang er sich selbst zu tödlicher Ruhe. Der Luvr6 Mond war ein Platz für alle möglichen illegalen Aktivitäten und fragwürdige Vergnügungen aller Art, vom Drogenhandel, Prostitution, Glücksspiel, Schwarzmarkt bis zu Gladiatorenkämpfen.
„Wer ist dein Auftraggeber?“
„Ellyod Allegrass“, antwortete Polchin mit einem Grinsen.
„Der Pirat?“
Polchin nickte.
Ellyod Allegrass war einer der berüchtigtsten und meist gefürchteten Spacepiraten. Alle Versuche der United Galactic Federation, den notorischen Piraten einzufangen, waren bisher gescheitert. Niemand kannte seinen Aufenthaltsort, außer seinen engsten Vertrauten und er schenkte sein Vertrauen nicht vielen.
„Seit wann gibt Allegrass sich mit Prostitution ab? Sklavenhandel und Drogen, ja. Aber ein eigenes Bordell?“
„Es ist ein …
besonderes
Bordell“, erklärte Polchin mit einem fiesen Grinsen. „Für
besondere
Kunden.“
Marruk zwang sich zur Ruhe, auch wenn alle Fasern seines Körpers danach schrien, dem Bastard vor ihm das Grinsen von der Visage zu schlagen.
„
Was
ist so
besonders
an diesem Bordell?“, fragte er mit gefährlich ruhiger Stimme.
„Du bekommst dort alles, was es in anderen Bordellen nicht gibt. Mädchen und Jungen jeden Alters. Folteropfer, verstümmelte Frauen. Auch Tote, wenn dir danach ist. Jeder Wunsch wird dort erfüllt. Gegen einen entsprechenden Preis natürlich. Wenn du foltern, verstümmeln oder gar töten willst, kostet das natürlich entsprechend. Aber es ist nichts unmöglich.“
Marruk zog in einer blitzschnellen Geste sein Schwert und schlug dem perversen Bastard vor ihm den Kopf von den Schultern. Die Rage, die sich durch seinen Leib brannte, wurde durch den Tod des Mannes nur gemildert, doch nicht gelöscht.
Berka, der hinter Marruk stand, legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter.
„Ich wusste, dass es perverse Arschlöcher gibt, doch
das
ist mehr, als mein Magen vertragen kann“, brachte Berka leise hervor.
Ein Schauder rann durch Marruks Leib. Er verdrängte die unerträgliche Vorstellung davon, was seiner Tochter und den beiden anderen Frauen beinahe geblüht hätte. Wenn er nicht rechtzeitig gekommen wäre … Nicht auszudenken.
Marruk wandte sich zu den zwei Männern um, die ebenfalls anwesend waren. Auch sie erschienen geschockt von dem, was sie gehört hatten.
„Sorgt dafür, dass das hier beseitigt wird“, stieß Marruk angewidert hervor.
Die Männer nickten grimmig.
Ohne ein weiteres Wort wandte Marruk sich ab und machte sich auf den Weg zu seiner Kabine. Er würde sich so lange unter die Laserdusche stellen, bis er endlich wieder das Gefühl hatte, sauber zu sein. Und das konnte lange dauern.
Kapitel 4
Y-Quadrant
Im Orbit des Planeten Karrx7
22. Tag des Monats Jakus im Jahr 7067 Federationszeit
K arrx7 war ein grüner Planet. Die Ozeane nahmen nur etwa dreißig Prozent der Oberfläche ein. Von oben gesehen
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