Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
sie für ihn auch tabu. Nie wieder durfte er sich so gehen lassen. Wenn sein Vater wüsste, was er beinahe getan hätte, dann würde er morgen früh mit seinem Kopf auf dem Richtblock liegen, ein scharfes Schwert über ihm. Er durfte sie nie wieder anrühren! Wenn er sie nur nicht so verdammt begehren würde.
Marruk stieß einen wilden Schrei aus, dann zog er sich hastig an und floh aus dem Haus. Ein wilder Ritt würde ihm gut tun. Ehe er die Burg verließ, rief er ein paar extra Wachen zusammen, um den Schutz von Keela und Solima zu gewährleisten, denn er würde die ganze Nacht wegbleiben. Allein der Gedanke, in sein Bett zu steigen, in dem er gerade beinahe die vielleicht wichtigste Frau auf diesem Planeten entehrt hätte, erfüllte ihn mit Abscheu vor sich selbst.
***
Keela schloss zitternd die Tür hinter sich. Ihre Lippen prickelten noch immer von Marruks Kuss und ihr Herz hämmerte so wild, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr jeden Moment aus der Brust hüpfen. Kein Mann zuvor hatte es geschafft, sie in einen solchen Zustand zu versetzen. Ihr ganzes Sein war bis in die Grundmauern erschüttert. Ihr Körper schmerzte vor unerfülltem Verlangen, ihr Herz schwankte zwischen Furcht und Sehnsucht und ihre Seele rief nach der Nähe dieses Mannes. Es war, als wäre Marruk die zweite Hälfte ihrer Seele. Vom ersten Augenblick an hatte sie gespürt, dass irgendetwas an diesem Mann war, was sie magisch anzog. Dieses Gefühl war seitdem stetig gewachsen. Irgendeine Verbindung war da, eine Anziehung, die über das Körperliche hinaus ging. Es war stärker, als alles, was sie bisher erlebt hatte. Sie hatte Jake wirklich geliebt und der Sex mit ihm war großartig gewesen, doch dies hier war eine ganz andere Qualität von Liebe. Moment! Liebe? Konnte es wirklich sein, dass sie Marruk liebte. Und mehr als das. Konnte sie seine Gefährtin sein? Aber warum beanspruchte er sie dann nicht? Nur, weil er Angst davor hatte, noch einmal eine Gefährtin zu verlieren?
Verdammt! Du sitzt echt ganz tief in der Scheiße, Mädchen!
Unruhig wanderte sie im Zimmer auf und ab. Sie hatte schon vorher nicht schlafen können, doch jetzt schien es ganz und gar unmöglich geworden zu sein. Sie trat ans Fenster und starrte in die Nacht hinaus. Es war beinahe Vollmond und die Landschaft war in silbriges Licht getaucht. Ein Reiter preschte vom Hof und zum Tor hinaus. Sie wusste genau, wer es war. Offenbar hatte Marruk auch mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Dass er sie wollte, war ihr klar. Daran gab es keinen Zweifel. Doch es war auch offensichtlich, dass er keine feste Bindung mehr eingehen wollte. Alles, was er wollte, war eine rein sexuelle Beziehung. So sehr sich Keela auch danach sehnte, mit diesem riesigen Krieger zu verschmelzen, so wollte sie nicht schon wieder verletzt werden. Und genau das würde passieren, sollte sie ihrem und seinem Verlangen nachgeben.
Kapitel 7
Y-Quadrant, Karrx7
Auf Marruks Burg
34. Tag des Monats Jakus im Jahr 7067 Federationszeit
„I ch weiß nicht, ob ich das jemals lerne“, stöhnte Keela. „Ich meine, das Sprechen und Verstehen, werde ich schon lernen, doch die Schrift ...“
„Du machst doch schon gute Fortschritte“, sagte Solima aufmunternd. „Und deine Aussprache ist sehr gut. Wirklich!“
Keela war seit zehn Tagen auf der Burg. Seit dem Vorfall in der Bibliothek ging Marruk ihr aus dem Weg. Keela wusste nicht, ob sie dafür dankbar sein sollte oder traurig. Solima hatte sich anstelle ihres Vaters erboten, Keela die Sprache und Schrift der Carthianer zu lehren. Jeden Morgen und jeden Nachmittag übten sie nun sprechen und schreiben. Eigentlich hatte Keela nie Probleme mit dem Lernen von Fremdsprachen. Sie sprach Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Nur die Schriftzeichen der Carthianischen Sprache machten ihr zu schaffen. Sie erinnerten ein wenig an Gujarati.
„Probieren wir noch ein paar Vokabeln und üben wir das Schreiben, wenn du ein wenig besser sprechen kannst“, schlug Solima vor. „Also, was heißt 'Mein Name ist Keela'?“
„
Mene amna Keela
.“
„Sehr gut. Und was heißt 'Wie geht es dir'?“
„
Ko najaka nus
?“
„Fast. Es heißt '
Ko najako nus
'“, korrigierte Solima.
„Und als Letztes noch etwas Neues.
Me laije nu
. Das heißt 'Ich mag dich'.“
„
Me laije nu
.“
Solima strahlte.
„Du lernst schnell. Bald sprichst du unsere Sprache so gut, dass du den Übersetzer nicht mehr brauchst. Dann kannst du dich mit allen Leuten hier unterhalten und
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