Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
aber ich fühle mich nicht wohl.“
„Ich weiß, Schatz. Wir bringen dich jetzt zum Palast. Halte durch, ja?“
Solima nickte tapfer. Marruk schloss seine Tochter vorsichtig in seine starken Arme. Über den Kopf des Mädchens hinweg schaute er Keela an. Ihr Herz fing an zu hämmern. Da war es wieder. Diese Verbindung. Spürte er es auch?
Der Gleiter hielt neben ihnen und der kurze Zauber war verflogen. Sie erhoben sich schweigend. Die Männer legten Solima vorsichtig auf die mittlere Sitzreihe. Keela setzte sich in die hintere Reihe, um ein Auge auf das Mädchen haben zu können.
Keela hatte das Gefühl, dass Marruk diesmal noch schneller flog, als beim letzten Mal. Ehe sie es sich versah, waren sie schon vor dem Palast gelandet. Marruk hatte unterwegs schon den Palast von ihrer bevorstehenden Ankunft informiert und vier weiß gekleidete Männer warteten bereits mit einer Trage, um Solima so schnell wie möglich auf die Krankenstation des Palastes transportieren zu können. Keela folgte der Prozession mit gemischten Gefühlen. Sie war um das Mädchen besorgt. Es gefiel ihr nicht, dass sie sich trotz des wieder eingerenkten Gelenks noch immer so unwohl fühlte. Auf der anderen Seite freute sie sich, wieder hier zu sein. Sie hatte Moreena vermisst, und auch wenn sie Solima liebte wie eine Tochter, so war sie eben nur ein Kind. Ihr fehlte der Austausch mit einem Erwachsenen. Marruk zählte nicht, da er ihr aus dem Weg ging und weil die Spannung zwischen ihnen kaum zu ertragen war.
Das Königspaar kam ihnen im Palast entgegen. Beide kümmerten sich natürlich erst einmal um Solima und liefen nun neben der Trage her, bis sie alle endlich die Krankenstation erreicht hatten. Solima wurde auf ein Bett in einer kleinen Kammer gelegt, die so klein war, dass nur der Heiler mit hinein konnte.
„Keela, meine Liebe“, wandte sich nun die Königin an Keela und umarmte sie kurz aber herzlich. „Schade, dass wir uns unter so unglücklichen Umständen wiedersehen müssen.“
„Ja, ich mache mir solche Sorgen. Sie ist von ihrem Pergamo gestürzt und hat sich die Schulter ausgerenkt. Ich konnte das Gelenk wieder einrenken, doch es scheint ihr noch immer schlecht zu gehen. Hoffentlich hat sie keine inneren Verletzungen. Ich ...“
Moreena nahm ihre Hände und drückte sie.
„Mach dir keine Sorgen. Die Medizineinheit kann genau feststellen, was ihr fehlt und sie heilen. Je nachdem, wie schlimm es ist, kann es ein paar Stunden oder Tage dauern, doch sie wird wieder gesund. Vertrau mir.“
Nach einer Zeit, die Keela wie eine Ewigkeit vorkam, kam der Heiler aus der Medizineinheit heraus und schenkte den Wartenden ein aufmunterndes Lächeln.
„Euer Hoheit. Prinzessin Solima hat eine schwere Gehirnerschütterung und leichte, innere Verletzungen. Ihr Zustand ist jetzt stabil, doch ich denke, es wird zwei oder drei Tage brauchen, um sie wieder auf die Beine zu bringen.“
„Kann ich zu ihr?“, wollte Marruk wissen.
„Natürlich. Es sollte ohnehin immer jemand bei ihr sein. Vielleicht wollt Ihr den Anfang machen, mein Prinz.“
Prinzessin? Mein Prinz?
Keela blickte erst Marruk, dann den König und die Königin an. Tatsächlich gab es eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit. Vor allem mit dem König hatte Marruk einiges gemein. Wenngleich weder der König noch die Königin diese ungewöhnliche Augenfärbung hatten, wie Marruk.
Natürlich, du Esel. Das hätte dir auch eher auffallen können
, spottete ihre innere Stimme.
Mann Keela, du bist wirklich schwer von Begriff. Kaum zu glauben, dass du es durch das Studium geschafft hast.
„Komm, Liebes. Was hältst du von einem oder zwei Gläschen
Tajaka
?
„Das … Ja, gern“, antwortete Keela abwesend, während sie Marruk hinterher schaute, der gerade an das Bett seiner Tochter herantrat und sich auf einen Stuhl setzte, den der Heiler in den schmalen Platz zwischen dem Bett und der Wand der Medizineinheit platziert hatte.
Sie war noch nie zuvor in den Gemächern der Königin gewesen und sie war überrascht, dass es weder größer, noch luxuriöser war, als das Gemach, welches sie bei ihrer Ankunft bewohnt hatte.
„Setzt dich doch dort rüber, ja?“, bat Moreena freundlich. „Ceyla? Bitte lass uns einen Krug
Tajaka
und etwas Kleines zu essen bringen.“
„Schon erledigt, Euer Hoheit“, antwortete die sanfte Stimme des Computers. „Ich habe auch dafür gesorgt, dass man Lady Keelas Gemach herrichtet.“
„Danke, Ceyla. Sehr aufmerksam von dir. Ach und Ceyla, einen
Weitere Kostenlose Bücher