Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
gleichzeitig reingehen. Von diesem Stahl prallen Kugeln ab wie Tennisbälle. Ihr kommt nach, wenn ich Entwarnung gebe.» Odin nahm das mit Isolierband umwickelte Ende der Taschenlampe zwischen die Zähne und trat in die Öffnung.
    McKinney sah ihm nach. «Sei vorsichtig.»
    Er verschwand im Dunkeln.
    Die Waffe im Anschlag, beobachteten die Teammitglieder, wie sein Lampenstrahl einen dem Hall nach sehr großen Raum absuchte.
    Nach einer angespannten Minute hörten sie seinen Ruf: «Alles sauber! Kommt rein!»
    Die Teammitglieder wechselten Blicke und tauchten ins Dunkel. Foxy und Mooch schalteten eigene Taschenlampen an. McKinney folgte ihnen und fand sich gleich darauf auf dem Grund eines riesigen Frachtraums, partiell erhellt durch Tageslichtstrahlen, die durch eine ganze Reihe von Löchern weiter oben in der Rumpfwand und im Deck hoch über ihren Köpfen hereinfielen. Der Frachtraum war mindestens dreißig Meter hoch, mit herabbaumelnden Ketten und Tropfwasserpfützen auf dem rostigen Stahlboden, aber die Löcher in den Wänden waren genauso symmetrisch und regelmäßig wie das, durch das sie hereingekommen waren.
    McKinney blickte auf die Detektoranzeige. Sie war jetzt bei eintausend Teilen pro Milliarde. «Guter Gott. Nach den Pheromonwerten hier drinnen sind wir jetzt in der Kolonie selbst.»
    «Sie meinen in der ehemaligen Kolonie.»
    McKinney blickte auf und sah, dass sich das Team um ein Etwas von der Größe eines Hundes scharte, das auf dem Rücken am Boden lag. Sie ging hin. «Was ist das?»
    Odin und Foxy traten beiseite und gaben den Blick auf eine Art Metallgestell frei – offenbar keine komplette Drohne, sondern nur der Unterbau. «Kaputt. Sieht aus, als hätte sie Magnetfüße.»
    «Vorsicht.»
    Odin zeigte auf das Ding. «Demontiert, der obere Teil ist abgenommen worden. Sie hat keinen Motor. Keine Elektronik.»
    McKinney beugte sich über das Gerät und zog sich den Schleier vom Kopf, um besser sehen zu können. Es sah aus wie die Gelenkbeine einer Weberameise an einem zentralen Rahmen – mit Magnetpads als Füßen. Alles andere fehlte. Sie hob das Gestell versuchsweise an: Es war leichter, als sie gedacht hatte.
    Odin untersuchte die Magnetpads, verfolgte Kabel, die zum Rahmen führten. «Elektromagnete. Man kann die Magnete der Füße einzeln an- und abschalten, um Zug und Schub für Fortbewegung zu erzeugen.» Er beugte und streckte das Drohnenbein: Es war wie ein Federmechanismus, mit sehnenartig angebrachten runden Kunststoffsträngen. «Das habe ich schon mal gesehen. Elektroaktive Polymere. Kontrahieren wie Muskelgewebe, wenn sie unter elektrische Spannung gesetzt werden. Keine mechanisch bewegten Teile nötig.»
    McKinneys Hände waren ölig. Sie wischte sie an ihrem schwarzen Gewand ab, strich dann über vier Aluminiumbehälter, ähnlich den Pheromon-Sprühkartuschen der Quadrocopterdrohnen in Colorado – nur dass diese Behälter bestimmt einen Liter fassten. «Da. Wieder die Anordnung von vier Pheromonsprühbehältern.»
    «Aber fünfmal so groß.» Sein Blick sagte, dass sie mit ihrer Prophezeiung damals recht gehabt hatte.
    Sie fuhr die Behälter mit dem Detektor ab, und über einem stieg die Anzeige auf zweistellige Tausenderwerte pro Milliarde. «Die Hauptquelle. Wir sollten diese Behälter mitnehmen.»
    «Lass das Pfefferpheromon bloß hier. Sie sind schon wütend genug.»
    «Wir sollten das alles mitnehmen.» Sie machte sich daran, die Behälter loszuschrauben. «Wozu diese ganze Mühe? Eine Drohnenkolonie auf einem Schiff. Ich verstehe nicht, was diese Dinger hier denen voraushaben sollten, die wir schon erlebt haben.»
    Foxy deutete mit einer Kopfbewegung nach draußen. «Da war doch diese Flügelform drüben im Lagerhaus. Meint ihr, sie fliegen?»
    «Ein fliegender Schiffschneideroboter.» Odin drehte das Ding mit seinem Stiefel um. «Wir sehen einfach nicht das ganze Bild.» Er blickte zu den Löchern in der Rumpfwand hinauf – quadratische Löcher. «Schiffsabwrackdrohnen.»
    McKinney richtete sich auf. «Aber wozu das Ganze? Warum nicht einfach Schwärme von Drohnen mit Bomben oder Raketen?»
    Odin schüttelte den Kopf. «Ich weiß es nicht. Aber klar ist, dass Schwärme von Stahlschneiderdrohnen bösen Schaden an Schiffen, Funksendemasten, Eisenbahnen und Brücken anrichten könnten. Jemand baut hier eine ganze autonome Kriegsmaschinerie auf, mit verschiedenen Drohnentypen, die konzertiert zusammenarbeiten. Jeder mit einer speziellen Aufgabe.»
    McKinney nickte. «Wie der

Weitere Kostenlose Bücher