Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
«Mooch.»
    Mooch hatte bereits seine Arzttasche geöffnet und drückte ein Tröpfchen aus einer Injektionsspritze, die er während des Handgemenges vorbereitet hatte. «Rollt ihm den Ärmel hoch.»
    Ripper tat es schnell, und Mooch setzte die Spritze. «Ich kenne seine Krankengeschichte nicht, Odin, deshalb ist es keine hohe Dosis. Es dürfte etwa zwanzig Minuten dauern, bis er wieder aufwacht.»
    «Reicht. Wenn sie fragen: Es handelt sich um einen medizinischen Notfall. Er ist ein Ölmanager auf dem Rückweg von einer Bohrinsel.» Odin warf einen vom Containerplatz stammenden Helm nach hinten. «Wir glauben, dass er einen Schlaganfall hat, und brauchen ihren Schiffsarzt. Die Arztkabine ist meistens nah bei der Kapitänskabine, und die Kapitänskabine ist immer da, wo die Waffen sind.»
    Foxy runzelte die Stirn. «Das ist ein Handelsschiff, und wir sind nicht im Indischen Ozean. Wahrscheinlich haben sie keine Waffen.»
    «Mooch, du kannst am überzeugendsten medizinische Märchen erzählen – du spielst den persönlichen Assistenten. Ripper, du bist die panische Ehefrau.»
    Ripper schälte sich aus ihrer taktischen Weste. «Hab keinen Ring.»
    «Evans!»
    Evans versuchte, seine beringten Hände zu versteckten. «Scheiße, das ist nicht Ihr Ernst!»
    «Spucken Sie einen dieser hübschen Ringe für Ripper aus, und stecken Sie ihrem armen Gatten hier auch einen an.» Odin sah seinen Teammitgliedern in die Augen. «Es ist ein moderner Autotransporter, also haben wir’s wahrscheinlich mit einer Crew von zwanzig bis vierundzwanzig Mann zu tun. Wir müssen lediglich Steuerstand, Maschinenraum und eventuelle Waffen unter unsere Kontrolle bringen. Ausschließlich nichttödliche Gewalt. Keine Messer – das geht an dich, Ripper. Kein Schusswaffengebrauch. Ausschließlich unbewaffneter Nahkampf oder Tränenreizstoffe. Fertig machen.»
    Sie verstauten ihre Gewehrtaschen, legten militärische Ausrüstungsteile ab und versteckten Pistolen unter ihren Hemden, während Foxy den Hubschrauber auf dreißig Meter über dem fahrenden Schiff herunterbrachte. Windturbulenzen warfen sie hin und her. McKinney wurde jetzt erst klar, wie gefährlich es sein würde, auf dem Schiff zu landen. Ihre Angst vor dem bevorstehenden Hijacking und den Drohnen trat in den Hintergrund, als der Hubschrauber bockte, absackte und seitwärts gierte.
    Odin schüttelte den Kopf. «Herrgott, Foxy, du hast doch nicht vergessen, wie man das Ding fliegt?»
    «Das Helipad ist nicht für einen Hubschrauber dieser Größe gedacht, und sie fahren mit voller Kraft.»
    «Bring das verdammte Ding einfach runter. Wir haben nicht den Treibstoff, noch lange herumzutrödeln.»
    Mehrere Besatzungsmitglieder fuchtelten hektisch mit den Armen, als der große Hubschrauber stoßweise tiefer sank.
    McKinney schlug das Herz im Hals, als der Sikorsky die halbe Distanz bis zum Helipad praktisch hinabfiel und sich erst etwa drei Meter überm Deck wieder fing. Es tat einen lauten Schlag, als irgendein Teil des Helikopters einen Lichtmast oder sonst etwas von dem Deckequipment rings um das winzige Helipad traf. Dann setzte der Sikorsky hart auf, machte noch einen Satz und kam schließlich zur Ruhe.
    «Wow, du hast es beinah geschafft, das Helipad halbwegs zu treffen.»
    Foxy schaltete die Triebwerke ab, die daraufhin langsam herunterfuhren. «Ich verdiene eine verflixte Medaille dafür, dass ich bei diesen Turbulenzen das Schiff getroffen habe.»
    Odin sah ein halbes Dutzend Männer weißer Hautfarbe einen Aufgang heraufeilen, aber dann zögerten sie, warteten, dass der Rotor zum Stillstand kam. «Showtime, Leute.» Er öffnete die Kopilotentür und sprang hinaus; Mooch und Smokey hievten den bewusstlosen Ritter aus der größeren Kabinentür. Alle Übrigen stiegen ebenfalls aus, aufrichtig erleichtert, dass sie lebend gelandet waren.
    Angeführt wurden die Crewmitglieder von einem kräftigen, bärtigen blonden Mann, der eine adrette Khakiuniform und eine Kapitänsmütze trug. Er schien gar nicht begeistert, als sie den bewusstlosen Mann auf ihn zuschleppten. Er musste brüllen, um den Rotorwind und den nachlassenden Turbinenlärm zu übertönen. Sein Englisch hatte eine leichte skandinavische Färbung. «Was ist mit ihm?»
    Odin beugte sich nah an ihn heran und zeigte auf Ritter. «Medizinischer Notfall. Wir glauben, es ist ein Schlaganfall. Wichtiger Ölmanager. Seine Frau wollte, dass wir hier landen.»
    «Sie hätten alle dabei umkommen können, ganz zu schweigen von meiner

Weitere Kostenlose Bücher