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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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blauen Overalls kamen aus einem Durchgang gerannt und blieben verdutzt stehen, als sie Odin mit der Maschinenpistole sahen.
    Der Kapitän winkte sie weiter. «Bringen Sie Jöran und Pindal ins Rettungsboot.» Als die beiden unsicher dreinsahen, setzte er hinzu: «Sofort!»
    Mooch war gerade dabei, den stöhnenden Männern mit Feuchttüchern den Reizstoff vom Gesicht zu wischen. Die beiden Seeleute schoben sich vorsichtig heran, um das Weitere zu übernehmen. «Kommer du, Kapten?»
    «Jag stannar med skeppet.»
    Die beiden Seeleute luden sich die Männer mit einem gekonnten Feuerwehrgriff über die Schultern und trugen sie den Gang entlang.
    «Los jetzt, Käpt’n.»
    «Ich bleibe auf meinem Schiff.»
    Odin hob die MP.
    «Meine Besatzung geht von Bord, und ich kann Ihnen nicht auf einer vielbefahrenen Schifffahrtsroute die Führung dieses Schiffs überlassen. Am Ende verursachen Sie noch eine Kollision, eine Ölpest oder Schlimmeres. Sie sagen mir, wo Sie hinwollen, und ich bringe Sie hin.»
    Mooch fühlte Ritters Puls. «Wir könnten die Hilfe gebrauchen, Boss.»
    Odin schüttelte den Kopf. «Er hat keine Ahnung, was uns erwartet.»
    Der Kapitän blickte auf Ritter hinab. «Hatte dieser Mann wirklich einen Schlaganfall?»
    Mooch steckte sein Stethoskop weg. «Er ist sediert. Wenn Sie irgendwelche Zweifel haben, dass uns wirklich ein Drohnenangriff bevorsteht, sehen Sie sich an, wie er sich verhält, sobald er wieder zu sich kommt.»
    «Ich bleibe hier. Wenn es wirklich so ist, wie Sie sagen, wird ein erfahrener Kapitän von Nutzen sein. Ich kenne mein Schiff.»
    Odin nahm die MP5 herunter. «Ich übernehme keinerlei Verantwortung. Wir haben Sie gewarnt.» Er bedeutete dem Kapitän, voranzugehen. «Bringen Sie uns auf die Brücke.»
    Mooch rief Odin nach: «Was ist mit Ritter?»
    «Fesselt ihn. Um den kümmern wir uns später.»
    McKinney folgte Odin und dem Kapitän mehrere Aufgänge hinauf, immer höher, bis sie schließlich in der Mitte eines Kontrollraums herauskamen, der nicht sehr tief war, sich aber über die gesamte Breite des Schiffs erstreckte. Er hatte nach allen Seiten hohe, robust aussehende Fenster mit vertikalen Scheibenwischern. In Taillenhöhe säumten den Raum Konsolen mit Schaltern und Knöpfen, Telefonen, Funkgeräten, Radarschirmen und eingebauten Computerdisplays. Vorn in der Mitte befand sich eine weitere Konsole mit einem Schiffssteuerrad und Gashebeln sowie breiten Stell- und Ablageflächen mit Seekarten und Überwachungsmonitoren für verschiedene Teile des Schiffs.
    Von der Brücke sah man nach allen Seiten weit übers Meer, aber auch aufs Deck hinab: Ein ganzes Stück hinter dem Brückenhaus stand der Sikorsky, auf dem kleinen Helipad vertäut. Ganz hinten erkannte McKinney die gekrümmte Kielwasserspur des Schiffs, das eine Hundertachtzig-Grad-Wende nach Süden fuhr, um die Verfolgung der Ebba Mærsk aufzunehmen.
    Evans stand am Fahrstand und inspizierte Computerbildschirme. Bei ihrem Eintreten sah er her. «Wie läuft die Kaperung?»
    «Nichts anfassen.» Odin schob ihn beiseite.
    «Foxy hat den Wendekurs eingegeben und ist dann mit den Crewleuten weggegangen. Was ist Sache?»
    «Er bringt sie zum Rettungsboot. Der Kapitän bleibt hier.»
    Evans zog die Augenbrauen hoch. «Ach? Kann ich seinen Platz im Rettungsboot haben?»
    Odin schüttelte den Kopf. «Wir sind noch nicht am Ende, Mort.»
    Der Kapitän hatte sich bereits ein großes Fernglas gegriffen und suchte den Horizont ab, als McKinney sich auf einen Sitz bei den Seekarten setzte. Ohne das Fernglas abzusetzen, fragte der Kapitän: «Wer ist Ihr Steuermann?»
    Odin betrachtete die Radar- und GPS-Navigationsschirme, die den Schiffsverkehr in der Gegend zeigten. «Ich. Ich habe das Kapitänspatent.» Er trat neben McKinney, um ebenfalls auf die Seekarte zu schauen.
    «Wo wollen Sie hin?»
    «Der Ebba Mærsk hinterher.» Odin tippte auf die Seekarte. «Sie ist etwa achtunddreißig Meilen südwestlich von uns und macht circa achtzehn Knoten. Was ist die Höchstgeschwindigkeit Ihres Schiffs, Käpt’n?»
    «Wir können bei günstigem Wind sechsundzwanzig schaffen, verbrauchen dann aber doppelt so viel Treibstoff.»
    «Treibstoff sparen steht auf meiner Prioritätenliste im Moment nicht so weit oben.» Odin trat an einen der Schiffssteuerungscomputer und begann, Eingaben zu verändern.
    «Was soll das werden?»
    «Antiterror-Einsatzkräfte müssen in der Lage sein, sich als qualifiziertes Flughafen- und Schiffspersonal auszugeben, deshalb

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