Kill Decision
Boss.»
Ripper sagte nickend: «Er hat recht.»
Auch der schwedische Kapitän nickte vehement. «Ich stimme dem zu. Das ist ein bessissener Plan.»
Foxy stach mit dem Zeigefinger auf die Karte ein. «Wie kommen wir weg? Das einzige Rettungsboot haben wir der Crew überlassen. Was sollen wir machen, wenn wir dieses Monstrum rammen? Einfach hoffen, dass wir Glück haben und nicht sinken? Und was ist mit den Drohnenschwärmen, die dann immer noch herumfliegen?»
McKinney blickte düster auf ihren Rucksack und schüttelte ebenfalls den Kopf. «Wir würden das niemals überleben, selbst wenn dieses Schiff hier nach der Kollision nicht sinkt.»
Odin starrte auf die Seekarte, sann offensichtlich über ihre Worte nach.
McKinney seufzte. «Aber ich habe eine bessere Idee.»
Alle sahen sie an. Odin schien unendlich erleichtert. «Gut. Lass hören, Professor.»
«Cosmophasis bitaeniata.» Sie öffnete den Rucksack. «Eine Raubspinne, die Weberameisen frisst. Sie ahmt deren Pheromonsignatur nach und kann so unbemerkt ins Nest gelangen.»
Ripper zog die Augenbrauen zusammen. «Sie meinen, sie tut so, als wäre sie eine von ihnen?»
Evans mischte sich ein. «Merken die Ameisen denn nicht, dass diese Spinne anders aussieht als sie?»
McKinney schüttelte den Kopf. «Das ist ja der Punkt. Ameisen orientieren sich nicht am Aussehen – für sie zählt nur die Pheromonsignatur. Daran erkennen sie ihre Koloniegenossinnen.» Sie nahm die beiden Perfluorcarbon-Behälter aus dem Rucksack und legte sie auf den Tisch. «Ich schlage vor, wir übertragen die Spinnentaktik auf den Hubschrauber.»
Sie machten Gesichter, als könnten sie nicht fassen, was sie eben gehört hatten.
Ripper wandte sich an Odin. «Meint sie das ernst? Mitten in einen Riesenschwarm von Killerdrohnen fliegen? Und was dann?»
«Das Schiff zum Abdrehen bringen.»
«Wollen Sie mich verarschen?»
Foxy fing sich als Erster. «Das ist echt Hardcore.»
Mooch schüttelte den Kopf. «Aber Sie haben doch keine Ahnung, ob es klappt. Und wenn nicht …»
«Wir wissen, dass sie mein Softwaremodell benutzen – und dieses Softwaremodell sucht nach Übereinstimmung mit einer Pheromonsignatur-Variablen. Liegt die Übereinstimmung vor, wird kein Angriffssignal generiert. So identifizieren sie sich gegenseitig. Ich bin bereit, mein Leben darauf zu setzen.»
Odin sah auf. «Du brauchst nicht mitzukommen, Professor.»
«Unsinn. Es wird einiges Experimentieren erfordern, bis der Trick richtig funktioniert, und niemand kennt ihre Verhaltensmuster so gut wie ich. Außerdem könnte das, was diese Leute mit meinen Forschungsergebnissen machen, die Menschheit einer ganz neuen Art von Kriegführung aussetzen. Da kann ich doch nicht einfach tatenlos zuschauen.»
Odin nickte voller Respekt. «Okay.»
Ripper blickte zwischen ihnen hin und her. «Odin, das sollen wir wirklich tun?»
Odin holte tief Luft. «Nein. McKinney und ich tun es. Du und das übrige Team bleiben hier. Außer …»
Foxy nickte. «… jemandem, der den Hubschrauber fliegt.» Er sah McKinney an. «Ich bin dabei. Dürfte ein interessanter Trip werden. Also, wie verpassen wir unserem Vogel diese Pheromonsignatur?»
McKinney studierte einen der Behälter. Sie tippte auf das Sprühventil. «Bei der kompletten Drohne, die wir in Mexiko hatten, war der Behälter kleiner, aber die Perfluorcarbondüse war auf den Körper der Drohne selbst gerichtet, um sie zu markieren. Wir müssen eine Halterung am Hubschrauberrumpf anbringen. Eine Vorrichtung, mit der wir das Ventil manuell bedienen können, um den Hubschrauber so oft zu besprühen, wie es nötig ist, damit uns die Drohnen als eine von ihnen betrachten.»
Odin nahm einen der Ein-Liter-Metallbehälter in die Hand. «Wie lange wird das reichen?»
Sie zuckte die Achseln. «Ich weiß es nicht, aber allzu oft müssen sie bestimmt nicht nachtanken, das wäre zu unpraktisch.»
«Gut. Wir werden die Sache einfach so schnell wie möglich durchziehen. Ich würde sagen, wir nehmen auf jeden Fall Sauerstoffmasken hier von der Tonsberg mit, um unsere Atemsignatur und unsere Gesichter zu verbergen. Das wird uns auch noch ein bisschen Zeit verschaffen.»
Foxy dachte darüber nach. «Solange sie uns nicht angreifen, müsste eine Stunde reichen, um etwa dreißig Meilen zu fliegen, auf dem Schiff zu landen, auf die Brücke zu kommen und den Kurs zu ändern. Hubschraubertreibstoff könnte allerdings ein Problem sein.» Foxy fragte den Kapitän: «Haben Sie irgendwelches
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