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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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hier – vor? Warum will mich jemand töten?»
    Der Albaner namens Foxy zog die Augenbrauen hoch. «Sie wissen es wirklich nicht?»
    «Weil ich Amerikanerin bin? Wegen der Sache in Kerbela? Wenn es das ist, müssen Sie die ganze Forschungsstation evakuieren.»
    Odin trommelte mit den Fingern auf die Armlehne. «Leider ist die Motivation persönlicher. Jemand hat es speziell auf Sie abgesehen, Professor McKinney.»
    Sie war komplett verwirrt. «Ich erforsche Ameisen.»
    «Genau das ist der Grund, warum Sie jemand töten will. Ihr spezielles Fachwissen.»
    «Mein Fachwissen …» McKinney lehnte sich zurück und starrte ihn an. «Wer zum Teufel sind Sie?»
    «Wir sind vom US-Militär.»
    «US-Militär.»
    «Ja.»
    Sie beäugte sie skeptisch. «Nach US-Militär sehen Sie nicht gerade aus.»
    «Das ist ja Sinn der Sache.»
    «Ich will, dass Sie sich ausweisen. Jetzt.»
    «So läuft das bei uns nicht.»
    «Aber bei mir läuft es so. Ich bin da irgendwie komisch.»
    «Wir sind diejenigen, die Sie eben vor dem sicheren Tod bewahrt haben. Das ist alles, was Sie über uns wissen müssen.»
    «Woher soll ich wissen, dass Sie mich nicht gekidnappt, meinen Bungalow mit einer Stange Dynamit in die Luft gejagt und ein Video mit ein paar eindrucksvollen Drohnenszenen zusammengeschnitten haben?»
    Odin blickte nach hinten zu Foxy.
    Foxy sagte achselzuckend: «Da ist was dran.» Er setzte die Kora ab und kramte in seiner Ledertasche. Zog einen Ordner heraus und reichte ihn nach vorn.
    Odin nahm den Ordner. «Es steht nicht in meiner Befugnis, Ihnen zu sagen, wer wir sind. Das könnte unsere Mission gefährden.» Er entnahm dem Ordner ein Blatt Papier, blickte kurz drauf und hielt es ihr dann hin. «Kennen Sie irgendeine dieser Personen, Professor McKinney?»
    Noch immer gereizt, zögerte sie, ehe sie das Papier nahm. Es war ein Ausdruck der Titelseite der New York Times von vor ein paar Tagen. Die Schlagzeile lautete: SECHS TOTE BEI ANSCHLAG IN STANFORD. Die Namen einiger Opfer waren gelb markiert: Lei Li, Vijay Prakash, Gerhard Koepple …
    «Gott, jetzt hat es auch in Stanford einen Anschlag gegeben?»
    «Kannten Sie diese Forscher oder ihre Arbeit?»
    «Nein. Nie gehört.»
    «Sind Sie sicher, Professor? Nie jemandem von ihnen auf einem Kongress begegnet? Nie irgendwas von ihren Publikationen gelesen?»
    «Nein. Ganz sicher nicht.»
    Odin nahm das Blatt wieder an sich. «Sie haben mit diesen Forschern eines gemeinsam, Professor. Deren Arbeit und Ihre wurden auf einem Dateiserver in Shenyang, China, gefunden, einem Teil einer Spionagepipeline, die Spitzentechnologieforschung aus dem Westen abgezapft hat. Zuerst hatten wir die nordkoreanische Einheit 21 im Verdacht, eine Cyberkriegtruppe, aber dorthin führt die Spur nicht.»
    Sie war sprachlos.
    «Diejenigen, die die Forschungsergebnisse der Stanford-Leute gestohlen haben, haben auch Ihre gezielt abgegriffen.»
    «Aber meine Forschung ist nicht geheim. Ich habe meine Ergebnisse der Wissenschaftsgemeinde zur Verfügung gestellt.»
    «Diese Leute hatten Ihre Ergebnisse und Methoden aber schon, bevor sie veröffentlicht waren. Was heißt, sie sind ins Cornell-Netzwerk eingebrochen. Was wiederum heißt, Ihre Arbeit ist einer der beiden Forschungsansätze auf der Welt, an denen sie interessiert waren. Wir haben Spezialisten auf den Netzwerkeinbruch in Cornell angesetzt, aber mir geht es um die Art der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Ihnen diese Leute entwendet haben. Was auch immer diese Leute planen – nachdem sie jetzt versucht haben, Sie zu töten, wissen wir, wie wichtig Ihre Ergebnisse für diese Pläne sind.»
    «Das ist doch Wahnsinn. Ich erforsche Insekten.»
    «Sie entwickeln im Zuge Ihrer Forschung Computer-Verhaltensmodelle.»
    «Ja. Simulationen – ich modelliere die Sozialsysteme bestimmter Insektenarten.»
    «Gerade entwickeln Sie ein Computermodell, das das Schwarmverhalten von Weberameisen simuliert.»
    Sie taxierte ihn. «Und darauf haben die es abgesehen?»
    «Ihre Arbeit ist von direkter praktischer Relevanz für eine Strategie, die Feinde der USA derzeit verfolgen. Ich bin hierhergekommen, um Sie zu briefen, Professor McKinney.»
    «Was heißt ‹briefen›? Worüber?»
    «Über die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten.»
    «Was ist damit?»
    «Es sind keine Terroranschläge.»
    Sie starrte ihn an, sah sich dann um. Keine Hilfe.
    «Seit einigen Monaten verübt jemand in den USA Drohnenangriffe. Es sind keine blinden Terrorakte. Es sind gezielte Morde,

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