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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Sie nickte. «Okay. Schon gut. Wollte nur meine Karten auf den Tisch legen.»
    «Danke.»
    Foxy, der Albaner mit dem wilden Haar und dem Metal-T-Shirt, streckte den Kopf herein. «Klopf, klopf. Sorry, dass ich den Hochgeschwindigkeitsdatenaustausch unterbreche, aber das musst du dir anschauen, Odin.»
    «Was?»
    «Kabelnachrichten. Sie haben in Pakistan was gefunden.»
    «Was?»
    «Drohnen.»
    «Heilige Scheiße.»
    Odin sah zu McKinney hinüber, nickte dann. «Gleich mittenrein, Professor!»
    Sie gingen zur Tür.
    Odin deutete auf den Albaner. «Professor, das ist Foxy, mein zweiter Mann. Wenn Sie irgendwas brauchen und ich nicht da bin, reden Sie mit ihm.»
    Foxy streckte ihr eine schwielige Hand hin. «Freut mich, Sie kennenzulernen, Professor. Wünschte, es wäre unter netteren Umständen.»
    «Gleichfalls.»
    Odin führte sie einen gefliesten Korridor entlang. Sie gelangten in einen spartanischen Aufenthaltsraum am Ende des Bürotrakts. Dort saßen auf robusten Sofas Mooch, Hoov und die Frau, die sie bereits gesehen hatte, jetzt im rotbraunen Hijab und einer schokoladenbraunen Abaya. Außerdem war da noch ein hellhäutiger Mann, klein und untersetzt, mit einem dichten rötlichen Bart – irischer oder schottischer Herkunft vielleicht. Alle blickten gebannt auf einen Fernseher, der in geneigter Stellung an der abgehängten Decke montiert war. Die Frau saß zurückgelehnt da, die in Sandalen steckenden Füße auf einem Couchtisch. Sie nickte McKinney zu.
    Foxy sagte über die Stimme des Nachrichtenmoderators hinweg: «Werkstatthalle im guten alten Karatschi. Reverse-Engineering-Operation an amerikanischen Drohnenwracks. Die Story ist, dass die unbekannten Betreiber hinter dem Kerbela-Angriff stecken.»
    «Wer hat sie gefunden?» Odin blickte ausdruckslos auf den Fernseher.
    «Pakistanisches Militär. Möglicherweise ISI. Sie haben der CIA Bescheid gegeben.» Foxy zeigte auf die groben, amateurhaften Aufnahmen. «Da ist ein Predator-Heck. Im Hintergrund ein paar Reaper-Teile.»
    Odin wandte sich ihm zu. «Getürkt.»
    Foxy nickte. «Klare Sache.»
    McKinney sah sie verblüfft an. «Warum glauben Sie, dass es ein Fake ist?»
    «Zu perfekt. Eine amerikanische Drohne verübt eine Gräueltat, und eine Woche darauf finden wir eine ganze Scheune voller Beweise dafür, dass uns Aufständische etwas untergeschoben haben?» Odin schüttelte den Kopf, was die Länge seines Barts noch unterstrich. «Ich würde sagen, das ist eine Beeinflussungsoperation. Selbst wenn es stimmen sollte, wird es im Ausland kaum jemand glauben. Foxy, lass deine CIA-Kontakte spielen, krieg raus, wer da die Hühner hypnotisiert. Bis auf weiteres gehen wir davon aus, dass es eine Beeinflussungsoperation ist, die sich an die Inlandsöffentlichkeit richtet.»
    Foxy fragte stirnrunzelnd: «Und wenn es doch echt ist? Sollten wir nicht jemanden hinschicken, den Laden mal unter die Lupe zu nehmen?»
    «Zu riskant. Sie werden den Zugang strengstens überwachen. Wenn dieselben hypervorsichtigen Leute, die die Drohnenangriffe in den Staaten verüben, hinter der Kerbela-Sache stecken, dann müssen sie gewollt haben, dass wir diese Beweismittelorgie finden – was heißt, das Ganze ist mehr als nutzlos, es ist eine gezielte Täuschung. Und wenn sie nichts damit zu tun haben, dann hat das da für unsere Mission keinerlei Relevanz.»
    Auf dem Fernseher lief jetzt ein Werbespot für Ford-Pick-ups: Transporter schleppten unrealistische Lasten auf unrealistische Art unrealistische Steigungen hinauf. Er legte die Hand auf McKinneys Schulter. «Alle mal herhören. Professor Linda McKinney von der Cornell University ist jetzt Mitglied dieses Teams. Intern heißt sie ab jetzt Experte sechs oder schlicht ‹Professor›. Ist das klar?»
    Die Teammitglieder nickten.
    «Professor, das ist mein Team. Foxy kennen Sie ja schon.» Er zeigte auf die Frau im Hijab. «Ripper. HUMINT – Erkenntnisgewinnung aus menschlichen Quellen. Geben Sie nichts auf ihr Outfit. Sie ist so muslimisch wie ein Casino in Vegas.» Er zeigte auf den jungen Eurasier, der das Elektronikpult hinten im Flugzeug bedient hatte. «Das ist Hoov. SIGINT – elektronische Aufklärung. Unser Knöpfchendreher.»
    Hoov gab sich milde ungehalten. «Er meint Nachrichtenoffizier; ich war bei der Siebenhundertvierten –»
    «Hoov, das ist hier kein gottverdammtes Klassentreffen.»
    Hoov nickte und klappte den Mund zu.
    Odin deutete jetzt auf den hübschen Inder, der im Flugzeug das Stethoskop umgehabt und ihre

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