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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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gemacht, und ich musste Sie finden, bevor die Drohnenbauer Sie erwischen würden. Ich bin dafür verantwortlich, dass das Stanford-Team umgebracht wurde, das weiß ich. Wir tun, was wir können, Professor, mit unvollständigen Informationen und extrem wenig Zeit.»
    McKinney hob seufzend die Hände. «Ich wollte nicht sagen, dass Ihnen diese Leute gleichgültig waren.» Sie suchte immer noch nach einer Logik in dem Ganzen. «Aber es sind doch Tausende von Schwarmalgorithmen unterwegs. Warum wollten diese Leute ausgerechnet meine? Ich bin doch wohl kaum die Expertin für Schwarmintelligenz.»
    «Vielleicht geht es ja speziell um die Weberameisen. Um Aggression. Vielleicht haben sie durch Zufall Ihre Algorithmen genommen oder weil es sich anbot oder weil es da irgendeinen Zusammenhang gibt, den wir noch nicht sehen. Wenn man auch nur ein bisschen was über die Strategien unserer geopolitischen Rivalen weiß, ist klar, dass Schwarmverhalten ein zentrales Thema ist. Diejenigen, die diese VI-Software benutzt haben, um einer Drohne Augen zu geben, haben auch vor, Ihre Software zu benutzen, um diese Drohnen zu einem geschlossen agierenden Kampfverband zu machen. Zu einem anonymen Schwarm, der es uns unmöglich macht, gegen die wahren Angreifer vorzugehen.»
    McKinney stutzte, fixierte ihn dann. «Sagten Sie gerade, sie haben vor , meine Schwarmalgorithmen zu benutzen? Hieß es nicht vorher, sie hätten mein Weberameisenmodell bereits eingesetzt?»
    Odin verzog keine Miene. «Ich habe Ihnen erzählt, was nötig war, um Sie möglichst problemlos unter US-Jurisdiktion zu bringen.»
    McKinney fühlte Wut in sich aufsteigen. «Herrgott!» Sie marschierte ärgerlich auf und ab. «Jetzt kapiere ich. Sie laden mir die moralische Last auf, am Tod von hundert Menschen beteiligt gewesen zu sein, nur damit ich vor lauter Schuldgefühl brav alles mitmache. Sie manipulatives Arschloch!»
    «Professor, beruhigen Sie sich. Das ändert nichts an der Sachlage.»
    «Was haben Sie mir noch alles nicht erzählt?»
    «Eine ganze Menge.»
    «Das geben Sie zu?»
    «Dies ist ein Kampf auf Leben und Tod. Da ist keine Zeit für Schnickschnack.»
    «Wie beispielsweise Ehrlichkeit. Wie praktisch für Sie! Das ist das Problem bei all diesen Kriegen, in die Sie und Ihresgleichen uns verwickeln.»
    «Gerade Sie als Biologin sollten doch wissen, dass Konflikte zu den Grundkonstanten des Lebens gehören. Konkurrenz ist nun mal das Mittel der Evolution.»
    «In der Evolutionsbiologie geht es um wesentlich mehr als nur ums Überleben der Tauglichsten – auch wenn das anscheinend das Einzige ist, was jeder kennt. Alfred Russel Wallace, übrigens ein Zeitgenosse Darwins, hat ein interessantes Detail ergänzt: nämlich dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Dass wir uns im Wechselspiel mit anderen weiterentwickeln, als Teil eines Gewebes von interagierenden Lebewesen, die aufeinander angewiesen sind. Auf der Welt geht es nicht nur um Konkurrenz und Dominanz. Und evolutionärer Erfolg ist eher eine Folge von Kooperation als von Konkurrenz. Genau das ist Zivilisation – Kooperation.»
    «Und wenn nicht genug für alle da ist, wer überlebt dann? Wer darf sich fortpflanzen? Wie wird das in der Natur entschieden?»
    «Wir müssen danach streben, mehr als nur Tiere zu sein – denn im Unterschied zu Tieren haben wir Menschen das Potenzial, die Erde zu zerstören. Wir sind bereits dabei, sie zu zerstören, und was Sie tun, trägt dazu bei.»
    Odin sah sie finster an. «Sie brauchen mich nicht zu mögen, Professor. Aber ich kann Ihnen aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es in jeder Population kriminelle Elemente gibt – Leute, die alles tun werden, um Macht zu erlangen und zu behalten. Diejenigen, mit denen wir es hier zu tun haben, sind solche Leute, und sie bauen sich eine Roboterarmee, die alles tut, was sie ihr befehlen. Ich möchte, dass Sie uns helfen, sie aufzuhalten.»
    Sie starrte ihn an, sah dann schließlich weg. Es hatte gutgetan, ihrem Ärger Luft zu machen, aber es änderte nichts an ihrer Situation. «Und wer sind Sie? CIA?»
    «Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass diese Frage sinnlos ist.»
    «Sie verlangen von mir, dass ich blind irgendwelche Befehle befolge. Ich darf nicht mal fragen, von wem sie kommen – und Sie haben mich schon mal belogen. Sie wollen, dass ich mich wie eine gehorsame Maschine verhalte. Tun Sie nicht genau das Gleiche wie diese Leute?»
    Er schaute sie schweigend an.
    «Es ist eine Frage des Vertrauens, Odin. Und ich

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