Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
schnell auf, aber es wird trotzdem knapp, wenn wir es einsacken wollen, bevor es seine Fracht abwirft.»
    Odin wechselte Handzeichen mit Foxy. «Verstanden, Tailhook. Bringen Sie uns hin, Mann.»
    Das Flugzeug bockte jäh in einer Turbulenz. McKinney packte Odins Arm, um sich festzuhalten. Sie konzentrierte sich auf die Kamerabilder. Sie waren jetzt fast über der Drohne, und sie konnte die Textur der zusammengestückelten Oberfläche erkennen.
    Eine andere Stimme kam über Bordfunk. «Wegbleiben von der Frachtraumtür. Öffnen auf drei, zwo, eins …»
    Ein lautes Sauggeräusch, dann ein gewaltiges Tosen, als sich die obere Frachtraumluke hob. Gleich darauf senkte sich die untere Luke in die Horizontale, gehalten vom Hydraulikgestänge rechts und links. McKinney sah Foxy und Tin Man bei der Fracht Position beziehen, während der Lademeister und der Bordingenieur mit Infrarot-Nachtsichtferngläsern durch die offene Hecktür in den gähnenden Abgrund blickten. Die weite Wildnis von Utah dort unten im kalten Wintermondlicht war wunderschön.
    Odin ging zur Rampe. McKinney stand auf, blieb aber, wo sie war, als das Flugzeug dicht über die mysteriöse Drohne hinwegflog. Die war jetzt gut dreißig Meter unter und etwas hinter ihnen, und das ganze Team war wie gebannt – das erste Mal, dass sie den Feind mit bloßem Auge sahen.
    Odins Stimme kam über McKinneys Kopfhörer. «Hoffen wir mal, dass es so ist, wie Eins sagt, und diese Dinger wirklich keine Augen am Hinterkopf haben.»
    Zur Antwort kam Singletons Stimme über Funk. Sie hatte ihn im Camp nicht gesehen, aber offenbar war er dort. «Die Konstruktion ist maximal reduziert. Die Dinger sind nur für einen Einsatz gebaut. Ihre Ziele liegen immer unter ihnen. Wenn sie auch oben Augen hätten, bräuchten sie Software, um zu interpretieren, was sie in verschiedenen Kontexten sehen. Das wäre unangemessen.»
    Odin nickte. «Danke, Eins.»
    Hinter ihnen machte der Lademeister die erste Palette mit dem gefalteten zeltartigen Ding bereit.
    Foxys Stimme: «Tailhook, hier Foxy. Wir öffnen jetzt den Abfangsack. Wird gleich einigen Luftwiderstand geben.»
    «Verstanden.»
    Odin bedeutete McKinney zurückzutreten und stellte sich neben sie an die Wand. Gleich darauf ging der kleine Zugfallschirm auf und zog die Palette mit dem gefalteten Sack auf die Frachtraumtür zu. Sie kippte über den Rand und begann, ein an der Betonplatte befestigtes Stahlseil zu entrollen, das sich rasch straffte. Die Halteseile der Betonplatte gerieten schlagartig unter Zug.
    McKinney sah, wie der Lademeister die Stahlseile checkte. Er gab das Daumen-hoch-Zeichen. Auf Odins Handheld zeigten Nachtsichtaufnahmen, wie sich der Abfangsack am Ende eines leicht gekrümmten, hundert Meter langen Stahlseils hinter der C-130 öffnete, ähnlich einem Fallschirm.
    Der Lademeister rief den Piloten über Funk. «Abfangsack geöffnet. Tailhook, Abfangmanöver frei.»
    Die Stimme des Piloten antwortete: «Einsatzzentrale, Abfangsack erfolgreich geöffnet. Gehen jetzt ran und fangen sie ein.»
    «Verstanden.»
    Auf diese Entfernung wirkte der Sack jämmerlich klein. McKinney beschloss, sich näher an die Rampe zu wagen, und stellte sich neben Odin. Er sah sie kurz an, aber sie war ganz von der phantastischen Aussicht gefangen genommen. Von hier aus konnte sie auch die Drohne deutlicher erkennen. Sie war höchstens dreißig Meter hinter ihnen und wirkte jetzt noch weniger imposant. Sie hatte gerade mal sechs, sieben Meter Spannweite. McKinney konnte kaum glauben, dass dieser ganze Aufruhr von so einem Hobbybastlerflieger ausgelöst worden war.
    Die Drohne schien sich langsam zum geblähten Abfangsack hin zu verschieben. Der Pilot brachte den Sack in Position. Er war aerodynamisch stabil, offenbar dank kleiner Seitenflossen. Hoov beobachtete die Szene konzentriert, während er einen kleinen Handheld-Joystick bediente. McKinney begriff, dass er den Sack steuerte.
    Das ganze Team sah gespannt zu.
    Die Stimme des Piloten sagte: «Fünfzig Meter.» Pause. «Dreißig Meter.»
    Auf den grünen Nachtsichtkamerabildern driftete die Drohne immer näher an den Sack heran.
    Die Stimme des Piloten kam über Funk: «Odin, wir sind noch drei Meilen von Ziel eins. Höhe zehntausend Fuß.»
    «Einfach weiter so.»
    Auf dem Display zog die Drohne leicht aufwärts, und über Funk kam eine Stimme: «Bombe unterwegs! Bombe unterwegs! Ziel zwo hat Lenkmunition abgegeben.»
    Odin sagte: «Lagezentrum, Lenkmunition im Anflug. Alle Mann in

Weitere Kostenlose Bücher