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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Beide Fahrstuhlknöpfe leuchteten.
    Beide Aufzugtüren waren nach wie vor geschlossen.
    Der Killer, noch immer mit einem Lächeln im Gesicht, tanzte auf sie zu. Er schien es nicht im Geringsten eilig zu haben.
    Er weiß, dass er mich bekommt.
    Sie schielte zum Notausgang. Zu weit weg. Wahrscheinlich von Anfang an, aber vielleicht hätte sie es auch geschafft. Nun hatte sie keine Chance mehr. Nur der Aufzug konnte sie noch retten.
    Sie beobachtete den Killer. Er hatte sich nicht wesentlich genähert, schaukelte hin und her, streichelte seine Waffe, als spiele er einen Rocksong, den nur er in seinem Kopf hören konnte.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!«, brüllte sie.
    »Ich werd dich kriegen, Sharon.« Dann sang er: »’cause I’m stuck in the middle with you.«
    »Wer sind Sie?«
    »Erinnerst du dich denn nicht an mich?«
    »Nein.«
    »Ich wette, von jetzt an wirst du es tun.«
    »Kenne ich Sie?«
    »Tust du das?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Wo bleibt der verfluchte Fahrstuhl?
    »Denk nach«, sagte er.
    »Wie heißen Sie?«
    »Nicht schummeln.«
    Bing!
    Sharon senkte den Blick. Der untere Knopf leuchtete nicht mehr.
    Der Killer rannte los.
    Sharon warf sich den aufgleitenden Türen entgegen. Und hielt abrupt inne.
    Im Fahrstuhl standen eine junge Frau und ein kleines Mädchen. Die Frau trug eine elegante weiße Bluse und Jeans, das süße blonde Mädchen einen Pullover. Zehn Jahre alt? Elf?
    Mutter und Tochter?
    Beide starrten Sharon an.
    Das Mädchen riss die Augen weit auf, und ihre Kinnlade klappte herunter.
    »Oh, mein Gott«, rief die Frau.
    »Halten Sie den Fahrstuhl auf, bitte!«, rief der Killer.
    »Nein!«, platzte Sharon heraus. »Verschwinden Sie. Schnell!«
    Die Fahrstuhltür stand weit offen.
    »Sie sollten besser einsteigen«, meinte die Frau.
    »Fahren Sie! Los!« Aus dem Augenwinkel sah sie, wie der Killer sich ihr näherte.
    Die Tür blieb offen.
    Sie wird sich nicht rechtzeitig schließen!
    »Los!«, brüllte sie erneut, wandte sich blitzschnell von der Frau und dem Mädchen ab und rannte los.
    Sie rannte, aber nicht von dem Killer weg.
    Sie rannte direkt auf ihn zu.
    8
    Sie hatte vorgehabt, ihm den Weg zu versperren, ihn umzureißen, wenn sie es schaffte, oder ihn zumindest so stark auszubremsen, dass sich die Tür des Aufzugs rechtzeitig schließen konnte.
    Als sie sich auf ihn stürzte, riss er sein Gewehr hoch über die Schulter und rammte ihr den Lauf seitlich gegen den Kopf. Trotz der heftigen Schmerzen glaubte sie noch immer, dass sie ihn zu Boden ringen konnte. Aber er stand nicht länger vor ihr.
    Stattdessen sah sie sich der Wand des Korridors gegenüber. Sie drehte sich in dem Versuch, zu verhindern, mit dem Kopf frontal dagegenzudonnern.
    Sie knallte mit der Schulter gegen die Wand, prallte ab, fiel zu Boden und kugelte zur Seite weg. In Rückenlage rammte sie ihre Ellbogen in das Linoleum, um abzubremsen.
    »Mom!«, brüllte das Mädchen.
    »Nein! Raus hier!«, schrie die Mutter.
    »Nicht die beiden!«, brüllte Sharon. Sie setzte sich gerade noch rechtzeitig auf, um sehen zu können, wie sich die Fahrstuhltür schloss.
    Sie blieb allein im Korridor zurück und hörte die gedämpften, allmählich schwächer werdenden Schreie.
    9
    Ganz krank vor Wut und Verzweiflung kam Sharon mühsam auf die Beine. Sie humpelte zu den Fahrstühlen. Der untere Knopf war dunkel, nur der für die Fahrt nach oben leuchtete noch. Sie drückte mit einem Finger auf den unteren Knopf, torkelte zum rechten Fahrstuhl hinüber und presste ein Ohr an den Spalt.
    Sie hörte keine weiteren Schreie, keine Fahrgeräusche.
    Hat er irgendwo angehalten?
    Er wird jeden Moment zurück nach oben kommen, dachte sie. Er hat ihn wahrscheinlich nur lange genug angehalten, um sich um die Passagiere zu kümmern.
    Sich um sie zu kümmern. Sie zu ermorden? Die Mutter. Das kleine Mädchen.
    Sharon brach in Tränen aus und trommelte gegen die Tür. »Lass sie in Ruhe!«, brüllte sie. »Du willst MIIICH! Tu IHNEN nicht weh! Bitte!«
    Eine andere Sharon schien ihr zuzusehen, wie sie weinte, hämmerte und flehte. Diese Sharon schüttelte den Kopf und meinte grinsend: Du verspielst deine Fluchtchance.
    Die weinende Sharon dachte: Das ist mir egal.
    Eine weitere Sharon schien mit den Schultern zu zucken und sich zu fragen: Was hat das alles überhaupt für einen Sinn?
    Die entschlossene Sharon appellierte: Renn weg und versteck dich! Sofort!
    Wo denn, in einer Toilettenkabine? Hör doch auf.
    Dann spielte sich eine Szene vor ihrem inneren

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