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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Auge ab. Inszeniert wie ein Kinofilm.
    Sie sah, wie Hal ins Gesicht geschossen wurde, sah, wie sein Kopf nach hinten geschleudert wurde und sein Gesicht in einem roten Schauer explodierte, sah, wie er tot auf dem Boden aufschlug … mit einer 45er-Halbautomatik in der Hand.
    Er hält sie IMMER NOCH in der Hand.
    Sharon verließ die Nische vor den Aufzügen und stolperte dem Büro von J. P. Hammond and Sons entgegen.
    Sie hatte es beinahe geschafft, als sie das Bing! hörte.
    Er ist zurück!
    Sie hastete zum Eingang und verlangsamte ihre Schritte. Als sie gerade über die Schwelle sprang, hörte sie das leise Geräusch der zur Seite gleitenden Fahrstuhltür.
    Geschafft!
    Sie eilte zu den Leichen hinüber, blieb jedoch stehen, als sie Blut unter ihren Füßen spürte.
    Obwohl die meisten der Leichen kein Gesicht mehr hatten, trug nur noch Hal seine Kleidung. Sie kniete sich neben ihn und wand ihm die Pistole aus der Hand.
    Auf seinem T-Shirt brüllte Homer Simpson »D’ohhh!« .
    Sharon stand mit der Waffe in der Hand wieder auf. Sie fühlte sich groß und schwer an. Der Hahn war gespannt.
    Gespannt und schussbereit.
    Sie drehte sich zur Tür um und sah, dass sie offen stand.
    Scheiße!
    Bei der Hitzewelle vor rund einem Monat hatte die Klimaanlage den Geist aufgegeben – dieselbe Anlage, über die sich die Legionärskrankheit verbreitet hatte? – und Susie hatte sich mit einem Schraubendreher in der Hand auf einen Stuhl gestellt und den Schließmechanismus abgeschraubt.
    Darum steht sie noch offen, dachte Sharon. Und weil ich vergessen habe, sie ranzuziehen.
    Hol es nach!
    Sie bewegte sich darauf zu und schlitterte mit den Füßen über den rutschigen Boden.
    Schließ ab! Er hat ganz sicher keinen Schlüssel dabei.
    Sobald ihre Füße wieder Halt fanden, flitzte sie los.
    Wie nah ist er?, fragte sie sich.
    Sie wollte nachsehen.
    Tu’s nicht!
    Statt die Tür zuzuknallen, beugte sie sich vor und lugte um die Ecke.
    »Hi, Schätzchen«, sagte er.
    Er taumelte ihr über den Korridor entgegen, befand sich jedoch immer noch ein gutes Stück entfernt und schien sich nicht im Geringsten zu beeilen. Das Gewehr, das er am Griff festhielt, schaukelte beim Gehen neben seinem rechten Bein hin und her. Mit dem linken Arm umklammerte er den inneren Oberschenkel des Mädchens.
    Er hatte sie sich über die Schulter gelegt.
    Hinter ihnen, vor dem Lift, bemerkte sie einen reglosen Körper in Jeans und weißer Bluse.
    »Magst du Kinder?«, fragte der Mann.
    Sharon versuchte nicht einmal, zu antworten.
    Sie sah, wie sein Penis unter den Bewegungen seiner Schritte ganz leicht hin und her hüpfte und dabei die meiste Zeit auf ihr Gesicht zu zeigen schien.
    »Das hier ist Taffy«, sagte er. »Wenn du mich fragst, klingt das wie ein Katzenname. Taffy.«
    Sharon wich zurück und knallte die Tür zu. Mit Daumen und Zeigefinger ihrer zitternden linken Hand drückte sie den Knopf in der Mitte des Knaufs und verriegelte.
    10
    »Mach auf!«
    Sharon wusste, dass er keinen Schlüssel hatte. Aber er hatte das Gewehr. Konnte er damit durch die Tür schießen? Möglich, aber das Holz wirkte massiv und solide. Um ein richtiges Loch hineinzuschießen, würde er definitiv mehrere Schüsse brauchen …
    Hängt auch davon ab, was für Munition er benutzt.
    Sie blickte auf die 45er von Hal in ihrer Hand.
    Damit komme ich todsicher durch.
    Aber ich könnte das Mädchen treffen.
    Während sie ein Stück zurückwich, fragte sie sich, ob der Unbekannte wirklich den Versuch unternehmen würde, die Tür aufzuschießen.
    Ich hoffe, du tust es. Verschwende deine ganze Munition für die Tür, dann hast du keine mehr für mich übrig.
    Nackt konnte er ganz offensichtlich keine zusätzlichen Kugeln dabeihaben. Sobald er die aufgebraucht hatte, die sich bereits im Gewehr befanden, fehlte ihm der Nachschub.
    Wie viele?
    Nach dem Erschießen von Hal hatte er keine Zeit gehabt, nachzuladen, also fehlte ihm zu einer vollen Ladung mindestens eine Kugel. Oder sogar mehr. Sharon glaubte zwar nicht, dass er auf Taffy oder ihre Mutter geschossen hatte. Aber Mr. Hammond und Mrs. Hayes musste er definitiv mit dem Gewehr erledigt haben. Sie hatte die Schüsse nur nicht gehört, weil sie sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Treppenhaus befand.
    Das sind noch mal zwei Kugeln weniger, falls er hinterher nicht nachgeladen hat.
    Nach Hal, Hammond und Hayes fehlen ihm also mindestens drei Kugeln.
    Wie viele passen in so ein verdammtes Teil rein?
    Sharon trat noch ein paar Schritte von

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