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Kill Order

Kill Order

Titel: Kill Order Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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dich nur gut genug verstecken. Lass sie glauben, du wärst tot. Dann hören sie auf, nach dir zu suchen.“
    Nikolaj schlug mit der flachen Hand gegen das Geländer. „Es gibt immer jemanden, der nicht locker lässt. Der die alten Geschichten wieder ausgräbt.“
    „Was ist mit den anderen Leuten, die du getötet hast? Gibt’s dort jemanden, der auf Rache aus ist?“
    Er zündete sich eine Zigarette an, antwortete aber nicht. Ein Hauch Tabak streifte ihre Nase. Das Schweigen zog sich in die Länge. Dann spürte sie seinen Arm auf ihrer Hand.
    „Komm“, sagte er, „lass uns gehen.“
     
    *
     
    Rafiq starrte auf die Liste, die er angefertigt hatte. Tal hockte vor dem Fernseher und sah sich Cartoons an. Katzenbaum hatte einen Stuhl ans geöffnete Fenster gerückt und blickte rauchend hinunter in den Hinterhof.
    „Kennst du dich in Berlin aus?“, fragte Rafiq.
    Katzenbaum drehte den Kopf. „Geht so. Ich habe vier Jahre in der Berliner Station gearbeitet. Aber das ist lange her. Lange vor der Öffnung der Mauer.“
    „Wir brauchen einen Spezialisten. Einen, der mir auf Anhieb alle Plätze in Berlin nennen kann, auf denen eine Statue steht.“
    „Was?“
    „Diese Bilder.“ Sein Blick streifte Tal, und wieder stieg Groll in ihm auf. „Ich denke, dass er einen Ort wählen wird, an dem er sich gut auskennt.“ Seine Gedanken drehten sich, er verlor den Faden. „Was glaubst du? Hat sie den Anruf freiwillig gemacht? Kann es nicht sein, dass er hinter ihr gestanden und ihr eine Pistole an den Kopf gehalten hat?“
    „Aus welchem Grund sollte er das tun? Was gewinnt er dabei?“
    „Vielleicht will er uns auf eine falsche Fährte führen.“
    „Unsinn.“
    „Angenommen, du hast recht. Und sie hat von sich aus angerufen. Wieso ist sie dann noch bei ihm? Also wenn sie die Möglichkeit hatte, sich für diesen Anruf abzusetzen?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das einfach nicht.“
    „Vielleicht machen sie jetzt gemeinsame Sache“, schlug Tal vor.
    Katzenbaum schoss ihm einen bösen Blick zu. Tal legte die Fernbedienung auf den Couchtisch, stand auf und griff nach seiner Jacke. „Ich drehe eine Runde um den Block und sehe mal nach, wie sicher die Wohnung wirklich ist.“
    Rafiq folgte ihm mit den Blicken, bis die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel. Dann drehte er sich zurück zu Katzenbaum. „Inwieweit kann man ihm eigentlich trauen?“
    „Tal?“ Katzenbaum runzelte die Stirn. „Ich kenne ihn schon fast so lange, wie wir uns kennen. Ich glaube nicht, dass er der Maulwurf ist.“
    „Okay, sie kommen nach Berlin.“ Rafiq richtete sich auf ein Knie auf. „Carmen sagte, dass sie einen hochrangigen Israeli hinter den Anschlägen vermutet?“
    „Wenn das wahr ist, dann ist es eine dunkle Stunde für Israel.“
    „Aber es ist nicht abwegig.“
    „Nein, ist es nicht.“ Katzenbaum seufzte. „Und wenn es stimmt, dann darf das die Öffentlichkeit nie erfahren.“
    „Dann solltet ihr einfach ein Team Kidons zu dem Treffen schicken. Tote können nicht reden.“
    „Ja, vielleicht sollten wir das.“
    Rafiq schüttelte den Kopf. Das war es eigentlich nicht, was er hatte sagen wollen. „Noch mal wegen den Bildern...“
    „Du willst einen Spezialisten.“
    „Können wir einen organisieren?“
    „Jetzt?“ Katzenbaum warf einen Blick auf die Uhr. Dann zog er das Handy aus der Hosentasche. „Ich rufe David an.“
     
    Das Gespräch war kurz, und Katzenbaum lächelte dünn, als er das Telefon vom Ohr nahm. „Du kriegst deinen Stadtführer. Wir treffen ihn in einer Stunde im Botschaftsgebäude.“ Er stand vom Stuhl auf. „Was ist übrigens dein Plan?“
    „Ich weiß nicht.“ Rafiq starrte auf die aufgeschlagenen Seiten. „Vielleicht bilde ich mir auch nur etwas ein. Er wird einen Ort wählen, den er gut kennt. Soweit sind wir uns einig. Ich schaue mir jetzt seit neun Stunden diese verdammten Bilder an. Die meisten zeigen irgendwelche Plätze in europäischen Städten.“ Katzenbaum zog skeptisch die Brauen zusammen, während er den Druck betrachtete. „Glaub mir, du musst nur eine Zeitlang draufschauen, dann fängst du an, es zu sehen.“
    „Alles eine Frage der künstlerischen Interpretation, wie? Woran siehst du“, Katzenbaums Zeigefinger fuhr über das Mosaik aus Blau- und Gelbtönen, „dass das hier ein Platz ist?“
    „Das ist ein Haus in Barcelona. Sogar ein recht bekanntes, wenn ich mich nicht täusche.“
    „Ich bin beeindruckt.“
    „Das hoffe ich. Kein Motiv ist so häufig

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