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Kill your friends

Kill your friends

Titel: Kill your friends Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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bester Escort-Service«. »Wir kommen dich besuchen«, sagt die Stimme in dem Spot, »Tag und Nacht.«
    »Du bist Steven, jaaa?«, lallt sie mit einem anzüglichen Grinsen und entblößt dabei eine Reihe widerlicher Zahnstumpen, sodass ich im ersten Moment denke, sie hätte sich ein Scherzartikelgebiss in den Mund geschoben, um mich zu veräppeln. Als Eisbrecher.
    Hinter ihr, am Telefon, sehe ich meine Kreditkarten und den vollgekritzelten Notizblock. Langsam dämmert es mir. Als mir der Anruf wieder einfällt, den ich vor einigen Stunden, kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, gemacht habe, kehrt die Erinnerung vollständig zurück.
    »In Ordnung«, sage ich und sehe sie mir genauer an: ein stummelzahniger Zwerg Ende vierzig, ihr Bauch eine vernarbte Apokalypse breiiger Schwangerschaftsstreifen. Die Friedhofsschicht. »Entschuldige, ich hab’s mir anders überlegt. Könntest du einfach … Was kostet es, wenn du einfach wieder abhaust?«
    »Bleibt gleicher Preis, 300 Dollar.«
    »Du spinnst doch. Ich gebe dir fünfzig.«
    Sie springt auf. »Du mich bezahlen! Du jetzt zahlen, oder ich gehen runter und holen meine Fahrer. Gehen holen Ramirez!« Diese Scheißamerikaner. Sie nehmen alles so verdammt ernst.
    »Okay, verfluchter Scheißdreck!«, seufze ich, suche meine Brieftasche und gebe ihr die Scheine.
    »Danke schön, Honey«, sagt sie und reibt sich an mir. Jetzt, wo sie die beschissenen Dollars eingesackt hat, ist sie wieder scheißfreundlich: »Du sicher, ich nicht sollen bleiben? Wir können haben gute Zeit, ich wissen«, haucht sie mir mit rauchiger Stimme ins Gesicht. Ich weiß nicht, was sie zum Frühstück hatte. Sardellen in Knoblauchwichse, runtergespült mit einem Becher Benzin? Ihre Hand wieselt unter das Laken, das ich mir umgewickelt habe, und beginnt meinen Schwanz zu massieren. Eine gute Zeit? Lasst mich rekapitulieren: Sie ist ein steinaltes, stockbesoffenes Latinomonster mit einem Mund voller Teppichmesserklingen und dem Atem einer Fischfabrik im Hochsommer …
    … das sich als außerordentlich begabt mit seinen Händen herausstellt. (Den Blowjob breche ich nach sechzig Testsekunden verdrießlichen, nervenaufreibenden Schlingens ab. Es wäre entspannter gewesen, den Schwanz in den Schlund eines ausgehungerten deutschen Schäferhunds zu stecken.) Sie braucht gerade mal zwei Minuten – die ganze Zeit über schreit sie »Spriiitz! Spriiitz auf meine Riesentiiitten!«, während sie mit ihrer freien Hand energisch einen kleinen Dildo in mein Rektum pumpt –, bis ich anfange zu schaudern und zu bocken. Sie zerrt ihren schmuddeligen BH herunter, und die ausgelutschten Möpse schlappen ihr auf den Bauch. »Spriiitz! Spriiitz auf meine Riesentiiitten!«, schreit sie. Ich schlucke heftig gegen den aufkeimenden Brechreiz und entlade meine Soße über ihren ganzen Körper.
    Ich kollabiere erneut auf dem Bett und rolle mich beschämt zusammen, während sie mit einem Klinex zugange ist. »Fühlst du dich besser jetzt, Baby?«, fragt sie, gibt mir einen neckischen Kuss auf den Arsch und torkelt ins Bad.
    Ich vergrabe meinen Kopf ächzend unter dem Kissen und höre deshalb das Klopfen erst nur gedämpft. Als ich aufspringe, öffnet die durchgeknallte Nutte bereits die Tür.
    Davor steht Parker-Hall. Er ist stocknüchtern und ausgeruht. In seinem frischen weißen Hemd und der Jeans sieht er aus wie aus dem Ei gepellt. Nach und nach registriert er alles: mich, mitten im Raum, nackt und verschwitzt, bemüht, meinen halb erigierten Schwanz mit dem T-Shirt zu kaschieren, und das Monster, die knapp fünfzig Jahre alte und 120 Kilo schwere stinkende kolumbianische Hure, immer noch mit glitzernden Spermaschlieren auf den Ruinen ihrer Titten und dem mit Schwangerschaftsstreifen übersäten Bauch. Ein, zwei Meter von Parker-Hall entfernt, genau in seiner Blickrichtung, thront stolz der scheißebeschmierte Dildo auf der Minibar. Ich bemerke, dass auf der Spitze ein gelbes Maiskorn klebt, dessen ich mich nicht erinnere, es gegessen zu haben. Das Zimmer muss grauenhaft stinken.
    Sie grinst ihn an. »Du sein Freund? Möchten mitmachen? Kosten extra.«
    »Ich sehe dich am Flughafen«, sagt Parker-Hall bloß und macht sich aus dem Staub.
    Ein paar Stunden später treffe ich ihn in der British Airways Executive Lounge am John-F.-Kennedy-Airport wieder. Ich habe es mir in einem Sessel gemütlich gemacht, lese im Billboard und trinke eine vierfache Bloody Mary. Er holt sich einen Orangensaft und setzt sich neben mich.
    »Sieh

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