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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gestohlen.«
    »Ich weiß, ich weiß.«
    »Deine Musik war nicht gestohlen. Sie war wirklich etwas Neues. Die einzige wirklich komponierte Musik, die ich bisher auf diesem verdammten Dreckball gehört habe.«
    »Halt den Mund, Killa! Es ist nicht mehr weit. Wir sind gleich da, dann kanst du toben und wüten.«
    »Ich will zuerst kalt duschen.«
    »Was — und die Musik verschwenden?«
    Sie wollte ihn treten, aber sie gingen so schnell, daß sie bei dem Versuch beinahe das Gleichgewicht verloren hätte.
    »Ich will mich nicht manipulieren lassen ...« Die letzten Worte brüllte sie schon in der Abgeschiedenheit ihrer Suite. Sie riß sich den Kaftan aus Beluga-Spinnen-seide vom Leib, stürmte ins Bad und stellte das kalte Wasser an. Sie blieb unter dem eiskalten Strom stehen, bis sie eine Gänsehaut bekam. Lars zog sie heraus, gab ihr ein Handtuch und stellte sich selbst unter die Dusche.
    »Ich glaube, es ist eine Schande, die ganze harte Arbeit und ihre Anstrengungen zu verschwenden.«
    »Willst du mit einem Abbild von Ampris ins Bett gehen?« rief sie.
    »Oh, ich habe Mirbethan gesehen«, sagte Lars grinsend, während er sich abrieb.
    »Mirbethan?«
    »Ja, und weißt du, warum sie in unser Begrüßungskomitee aufgenommen wurde? Sie ist bi...«
    »Was?« kreischte Killashandra schrill.
    »Beherrsch dich, Killashandra Ree!« ertönte die kühle Stimme Trags, der gerade den Raum betreten hatte. »Ihr zwei seid in größter Gefahr. Wir müssen reden.«

22
    »ZUERST DAS DA«, sagte Trag, als Killashandra und Lars zu ihm ins Wohnzimmer kamen. Er deutete auf die Monitore. Lars hob das Störgerät. »Sehr schön. Zweitens möchte ich einen Bericht über deine Abenteuer hier hö-
    ren. Dann kann ich die Tatsachen von den Fiktionen unterscheiden, die Ampris und Torkes mir vorgesetzt haben. Die beiden sind gerissen.«
    »Einen Drink, Killa?« fragte Lars mit einer Stimme, die vor Zorn oder Aufregung zitterte.
    »Ich könnte etwas Stärkeres gebrauchen als dieses fa-de Bier, Lars Dahl«, sagte Trag.
    »Gern, Trag.«
    Killashandra spürte, wie die Spannung im Bauch nachließ, und sie schnaufte erleichtert, als Trags höfliche Bitte ihr klarmachte, daß er noch bei Sinnen war. Sie nahm einen Schluck vom Brotbaumlikör, den Lars ihr gab, bevor er sich auf die Couch setzte. Er berührte sie nicht, hatte aber einen Arm schützend auf die Lehne gelegt. Sie begann mit ihrer Ankunft auf der Athena und ihren Vermutungen über Corish. Ebenso offen berichtete sie von ihrer Empörung über die optherianische Bü-
    rokratie, die sie veranlaßt hatte, impulsiv das Konservatorium zu verlassen, worauf ihre Entführung, ihre Flucht und ihre zweite Begegnung mit dem jungen Inselbewohner gefolgt waren. Dann erzählte sie von Lars'
    Wirkung auf ihren Hormonhaushalt und von dem Eindruck, den Nahia, Hauness und Theach ihr gemacht hatten. Das Kristallsingen schälte unnötige Deckschichten und konditionierte Haltungen ab, von denen sie dank ihrer Erziehung auf Fuerte ohnehin nicht viele besaß.
    Während ihres Berichts nippte Trag ruhig an seinem Drink und behielt seine Gedanken für sich. Als Killashandra ihren Bericht beendete, trank er den letzten Schluck des Brotbaumlikörs aus, den Lars ihm serviert hatte. Er forderte Lars mit einer höflichen Geste auf, ihm nachzuschenken.
    »Diese alten Männer sind gerissen, aber sie hatten noch nicht mit Kristallsängern zu tun«, sagte Trag.
    »Diesmal haben sie sich selbst ein Bein gestellt. Wen die Götter vernichten wollen, dem schicken sie zuerst den Wahnsinn.«
    Killashandra blickte zuerst leicht erstaunt zu Trag und dann zu Lars hinüber und fragte sich, ob dessen Benehmen ansteckend war. Aber Trags Zitat schien sehr passend.
    »Oder sie halten sich für unempfindlich gegenüber den Fallstricken und Wirrungen des Schicksals«, sagte Lars mit gehässigem Grinsen. Killashandra stöhnte protestierend.
    »Ich werde mich morgen anbieten, das Instrument im Konservatorium neu zu stimmen«, sagte Trag. »Ich habe ein ganz klares Schwirren gehört — das erste Anzeichen eines spröden Kristalls.«
    »Ob sie dir das erlauben werden?« fragte Killashandra.
    »Sie sind gierig. Und sie haben keinen qualifizierten Stimmer, solange wir niemand ausgebildet haben. Ich habe bereits dafür gesorgt, daß ein Vertrag mit der Gilde geschlossen wird, damit wir die Kristalle nachliefern und die technischen Arbeiten übernehmen, ohne dabei festzu-legen, wie viele Techniker jeweils geschickt werden.
    Deshalb müssen sie auch

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