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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nichts zuzahlen. Bevor sie diese Zusage von mir bekamen, versuchten sie darauf abzuheben, daß du deinen Vertrag gebrochen habest.«
    »Ich? Meinen Vertrag gebrochen? Nachdem sie mich in Gefahr brachten? Zuerst, indem sie einen Mörder an-heuerten, der meine Identität überprüfen sollte? Und dann, indem sie mich an der Ausübung meines Berufes hinderten? Und dann, indem sie meine Kompetenz an-zweifelten?« Killashandra schwankte zwischen Empö-
    rung und Belustigung. »Obwohl sie das Können, das wir gezeigt haben, nicht wirklich schätzen werden! Und ebensowenig die technischen Dreingaben, die sie von dir bekommen haben!« Sie grinste Trag an. »Welche anderen Probleme hast du noch beim Essen gelöst?«
    »Deine Ergebenheit der Gilde gegenüber.«
    »Was?« Killashandra wurde wieder wütend. »Bei allen ...«
    Trag hob die Hand, und seine funkelnden Augen verrieten, daß er ihren Zorn genoß. Sie beherrschte sich mühsam. Es half auch nicht, daß sie aus den Augenwinkeln bemerkte, wie Lars sich bemühte, seine Belustigung zu unterdrücken.
    »Da ich direkt aus dem Büro des Gildemeisters Lanzecki gekommen bin«, sagte Trag und unterbrach sich plötzlich, um Killashandra einen Blick zuzuwerfen, den sie nur als verschlagen verstehen konnte, »bin ich über jeden Vorwurf erhaben. Außerdem bin ich ein Mann.
    Anscheinend trauen die Ältesten Frauen nur traditio-nelle, untergeordnete Tätigkeiten zu. Ich habe ihnen versichert, daß du nicht nur die erste Wahl des Gildemeisters Lanzecki für eine so komplizierte und wichtige Installation warst, sondern daß dies auch meiner Meinung entspricht.«
    Killashandra schnaubte und starrte ihn hart an, um ihn daran zu erinnern, warum Killashandra Ree Trags erste Wahl gewesen war.
    »Dein Lobgesang, Gildenmann, wird nur noch durch deine Sorge um das Wohl der ganzen Gilde übertroffen«, sagte sie ergeben.
    »Was den Ruf der Gilde angeht, bin ich tatsächlich völlig unbestechlich«, erwiderte Trag, ihren Vorstoß sauber parierend.
    »Dann sollen Lars und ich morgen weiter an der Festivalorgel arbeiten?« Trag nickte. »Und du baust das zweite Instrument um?«
    »Im Interesse der Leitsätze der Federates Sentient Planets, ja. Das werde ich tun. Ansonsten kann ich dir versichern, daß diese Ältesten keinesfalls kostenlos die Dienste der Heptitergilde in Anspruch nehmen werden.«
    »Bravo!« rief Lars.
    »Ihre Gier macht sie blind«, sagte Trag. »Einem Beispiel aus der letzten Zeit folgend, werden wir die Gelegenheit ergreifen, die sich bietet«, fuhr er fort und nickte Lars zu, der ebenfalls nickte. »Im Grunde haben sie nur drei Dinge im Sinn: Sicherheit, Stolz und Sex! Stellt euch vor! Dem Publikum heute abend so eine Lüstern-heit vorzusetzen.«
    Killashandra starrte Trag erstaunt an. Der Mann war ja plötzlich schwatzhaft geworden und gab von sich aus wortreiche Kommentare ab, ganz zu schweigen davon, daß er ungefragt und kostenlos seine Dienste anbot. Oder war das einfach eine Reaktion auf die erbärmliche Aufführung des Bolero? Sie hätte gedacht, daß Trag aus här-terem Holz geschnitzt war, besonders da sie ihn vor der unterbewußten Beeinflussung gewarnt hatte.
    »Oh, das ist im Konservatorium die normale Kost«, erklärte Lars. »Für die Massen gibt es andere Themen, manchmal so unverdaulich, daß ich mich frage, wie sie das Zeug hinunterbekommen, selbst unter derartiger Manipulation. Die Leute vom Festland bekommen oft einen Cocktail vorgesetzt«, begann Lars, die Bereiche an den Fingern abzählend, »der folgende Themen enthält: Xenophobie, Rassenhaß, Klaustrophobie, die jede Lust an der Raumfahrt nimmt, Furcht vor Ungehorsam, Angst und Ekel vor >unnatürlichen< Handlungen, Furcht vor Straftaten. Sie haben sogar eine negative Feedback-Schleife konstruiert, damit die Leute nicht auf Gedanken kommen, die die Ältesten als subversiv bezeichnen. Vor etwa einem Jahr wurde eine Unlust an der Farbe Rot geprägt. Und dann«, Lars ereiferte sich allmählich, »sind da noch die Touristen, die ein anderes Menü bekommen: Liebe zum einfachen Leben, sehr wenig Erotik — denn was würde darauf folgen? Alle Arten nebulöser Vorzüge, in deren Genuß man kommt, wenn man hierbleibt. In den bizarrsten Augenblicken werden den Leuten ungeheure Kontostände vorgegaukelt. Natürlich bleiben die Nachteile völlig unerwähnt.«
    »Kein Hinweis auf die Restriktionen?« Killashandra warf Trag einen Blick zu, doch er übersah sie.
    »Hast du eine zuverlässige Kontaktperson im

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