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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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daß sie eine Armee angeheuert hatte, die sie umbringen sollte? Und warum? Was hatte sie den Optherianern getan?
    Jemand berührte ihre Schläfe, und sie schrie auf — die rechte Schläfe war wund und tat weh. Der Schmerz verging, floß davon wie Wasser aus einem löchrigen Krug, floß hinaus und hinunter und fort, und Killashandra ver-sank in der Dunkelheit, in der sie keine Schmerzen mehr empfand.
    »Wenn sie jemand anders wäre, Trag, dann würde ich für die nächsten paar Wochen nicht erlauben, daß sie bewegt wird, und auch dann nur in einem Stützkorsett«, sagte eine irgendwie vertraute Stimme. »In meinen Jahren als Arzt habe ich noch nie solche Heilungskräfte gesehen.«
    »Wohin komme ich? Ich würde am liebsten auf die Inseln gehen«, sagte Killashandra und erhob sich weit genug, um über ihre Zukunft mitbestimmen zu können. Sie öffnete die Augen und erwartete schon, die elende Krankenstation des Konservatoriums zu sehen. Doch sie stellte zufrieden fest, daß sie im breiten Bett ihres Quartiers lag.
    »Lars!« rief Hauness jubelnd. Die vertraute Stimme hatte ihm gehört.
    Die Tür brach auf, und Lars Dahl stürmte besorgt an ihr Bett, gefolgt von seinem Vater.
    »Killa, wenn — wenn du wüßtest...« Tränen strömten ihm in die Augen, und er fand keine Worte mehr. Er drückte das Gesicht in ihre Hand, die sie zum Gruß erhoben hatte. Sie streichelte sein knisterndes Haar mit der anderen Hand und beruhigte ihn.
    »Du bist ein mieser Leibwächter ...« Sie konnte nicht ausdrücken, was ihre Kehle eng machte, und hoftte, daß ihre liebevolle Hand irgendwie ihre tiefen Gefühle für ihn übermittelte. »Corish hat mir auch nicht geholfen.«
    Dann runzelte sie die Stirn. »Wurde er verletzt?«
    »Die Wachleute sagen«, erklärte Hauness mit einem Kichern, »daß er sich ein halbes Dutzend von deinen Angreifern vorgenommen hat; er habe drei Arme, ein Bein und zwei Schädel gebrochen.«
    »Wer war es? Eine Frau ...«
    Trag trat in ihr Blickfeld und registrierte mit einem gleichmütigen Blick, daß ihre Hände damit beschäftigt waren, Lars Dahl zu trösten. »Die Fahndung und die Razzien haben eine Menge Haß und Abneigung erzeugt, Killashandra Ree, und da man nach dir suchte, war dein Gesicht überall bekannt. Und als du offen über die Stra-
    ße gelaufen bist, warst du ein naheliegendes Ziel für ihre Rachsucht.«
    »Daran haben wir überhaupt nicht gedacht, was?«
    fragte sie traurig.
    Sie zuckte zusammen, als sie rechts neben sich eine Bewegung bemerkte, doch dann entschuldigte sie sich, als sie Nahia erkannte, die kam, um den verzweifelten Lars zu trösten.
    »Dann hast du mir die Schmerzen genommen, Nahia?
    Vielen Dank«, sagte Killashandra. »Auch bei einem Kristallsänger heilen die Nerven nicht ganz so schnell wie das Fleisch.«
    »Das hat Trag uns gesagt. Und er sagte, daß Kristallsänger nicht viele schmerzlindernde Medikamente ver-tragen. Hast du jetzt noch Schmerzen?« Nahia legte die Hände beruhigend auf Lars' Kopf, doch ihre wundervollen Augen forschten in Killashandras Gesicht.
    »Körperlich nicht«, sagte Killashandra und betrachtete Lars' schaudernden Körper.
    »Das ist die Erleichterung«, sagte Nahia. »Sie will ausgedrückt werden.«
    Dann kicherte Killashandra los. »Nun, wir haben erreicht, was mein Treffen mit Corish bezwecken sollte.
    Ihr seid alle hier.«
    »Und noch mehr als das«, sagte Trag, während die anderen lächelten. »Ein dritter Angriff auf dich gab mir einen Vorwand, ein Scoutschiff anzufordern, das uns von diesem Planeten abholt. Die Gilde hat ihren Vertrag erfüllt, und ich informierte den Ältestenrat darüber, daß wir nicht den Wunsch haben, für weitere öffentliche Unruhe zu sorgen, da die Öffentlichkeit anscheinend so starke Vorbehalte gegenüber Kristallsängern hat.«
    »Wie taktvoll von dir.« Etwas zu spät fielen ihr die Monitore ein. Killashandra blickte zur Decke und stellte erleichtert fest, daß dort nur ein schwarzes Loch war.
    »Hat das Störgerät überlebt?«
    »Nein«, erwiderte Trag, »aber weißer Kristall in einer Dissonanz erzeugt ebenfalls ausreichende Störungen. Sie haben inzwischen aufgehört, ihre teuren Geräte zu verschwenden.«
    »Und...«, begann Killashandra und drängte Trag weiter, da er ungewohnt gesprächig schien.
    Er nickte, Olavs Grinsen wurde breiter, und selbst Hauness machte ein erfreutes Gesicht. »Wir haben aus den Trümmern genug weißen Kristall gewonnen, um die am stärksten gefährdeten Leute an der

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