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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verwirrte.
    Doch ihre Resonanz war verloren, und da die Ankunft des Scoutschiffs unmittelbar bevorstand, hatte Trag keine Gelegenheit mehr, ein paar Flüchtlinge an der Sicherheitssperre des Shuttlehafens vorbeizuschleu-sen.
    Glücklicherweise erinnerte Lars sich daran, daß Killashandra die Monitore zerstört hatte, als sie Kristallsplitter angesungen hatte. Die Kristallsplitter konnten tatsächlich, da sie mit Dissonanzen reagierten, sobald der Träger summte, den Detektor täuschen. Nun mußten sie nur noch etwas experimentieren, um festzustellen, welche Kristallmenge gerade ausreichte. Man brauchte nicht einmal ein absolutes Gehör, denn je schräger die Singstimme war, desto heftiger reagierten die weißen Kristalle.
    Eine Woche nach dem Angriff hatte Olav beim besten Willen keine Entschuldigung mehr, weiterhin im Konservatorium zu bleiben. Er fuhr, wie man die Ältesten wissen ließ, zu den Inseln zurück. Es war ihm gelungen, die Ältesten von seiner Entschlossenheit zu überzeugen, mehr Inselbewohner zu den öffentlichen Konzerten zu schicken. In Wirklicnkeit blieb er aber in der Stadt und nahm an seinem Äußeren einige kleine Veränderungen vor. Am nächsten Tag meldete er sich bei Hauness und Nahia in Killashandras Suite zurück. Er hatte Dokumente bei sich, die ihn als den qualifizierten Empathen aus-wiesen, den Hauness und Nahia aus ihrer Klinik angefordert hatten, damit er ihnen bei Killashandras Pflege half.
    Nun, da Killashandra sich rasch erholte, wollten sie möglichst bald zu ihren anderen Patienten in Ironwood zurückkehren.
    »Nahia ist die erste, die verschwinden muß«, hatte Lars bitter eingewandt. »Sie schwebt von uns allen in der größten Gefahr.«
    »Nein, Lars«, hatte Trag widersprochen. »Sie wird hier gebraucht, und sie muß aus Gründen hierbleiben, die du vielleicht nicht verstehst, für deren Beachtung ich sie aber sehr schätze.«
    Trags rückhaltlose Hochachtung für die Frau gefiel Lars sehr, doch er erklärte Killashandra, daß er sich wie ein Verräter vorkam, wenn er ohne sie ging.
    »Dann begleite doch die Untersuchungsbeamten der FSP«, sagte sie, einigermaßen erzürnt über Lars' Selbst-vorwürfe. Sie bereute den Vorschlag sofort wieder, als sie Lars' erleichtertes Gesicht sah. Doch es war eine Lö-
    sung, mit der viele von Lars' Zweifeln ausgeräumt werden konnten, besonders da sie wußte, wie sehr er seine Welt liebte und wie er sich darauf freute, wieder mit der Pearl Fisher durch die Inseln zu segeln. Sie nahm einigermaßen erleichtert zur Kenntnis, daß Lars auf Optheria glücklich leben konnte, sobald die Regierung ausge-wechselt war. »Die Föderation braucht Leute mit Füh-rungsqualitäten. Trag sagt, daß es meistens ein volles Jahrzehnt dauert, bis eine neue provisorische Regierung im Amt ist, ganz zu schweigen von der Ratifizierung durch die Föderation. Du könntest als Bürokrat Karriere machen.«
    Lars schnaubte verächtlich. »Das ist die verrückteste Idee, die du je hattest. Es würde mir schon gefallen, von allen Vorwürfen freigesprochen hierher zurückzukehren.
    Ich würde gern dafür sorgen, daß die Veränderung zum Wohle der Menschen geschieht.«
    »Und du willst wieder zwischen deinen geliebten Inseln segeln dürfen.« Es gelang ihr, sich ihre Verbitterung nicht anmerken zu lassen, denn sie dachte an die vielen Dinge, die ein Mann mit Lars' Fähigkeiten und Talenten tun konnte, sobald er die Freiheit hatte, sich in der Galaxis zu bewegen. Sie bedauerte, daß ihr Körper noch nicht weit genug wiederhergestellt war, um diesem Argument einen gewissen physischen Nachdruck zu verleihen. Lars behandelte sie wie dünnes Porzellan. Er war sanft und liebevoll. Seine Zärtlichkeiten, mit denen er sehr freigebig war, forderten nichts von ihr und verstärkten gerade deshalb ihre Entbehrungsgefühle. Er war so um ihre Bequemlichkeit bemüht, daß sie immer wieder in Versuchung geriet, ihre Wut an ihm auszulas-sen. Die zackigen roten Narben sahen schlimmer aus, als sie waren, und ein so einfühlsamer Liebhaber wie Lars wurde durch sie gehemmt. Würden die Narben abheilen, bevor das Scoutschiff sie zur Regulus-Basis der Föderation brachte? Sie versuchte, ihr Verlangen nach Lars niederzukämpfen und die Tatsache zu mißachten, daß ihnen die Zeit zwischen den Fingern zerrann.
    Viel zu bald schon und doch nicht bald genug verkündete Mirbethan, das Scoutschiff mit der Nummer CS
    914 werde jeden Augenblick landen. Dann wurde Killashandra aufgefordert, Trags

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