Killashandra
Sicherheitsbarriere vor-beizubekommen. Nahia und Hauness überwachen die Flucht, bis der Federated Council eingreift. Lars und Olav können uns auf dem Scoutschiff begleiten. Brassner, Theach und Erutown sollen von Tanny mit der Pearl Fisher abgeholt werden, um dann mit Corish das Linienschiff zu nehmen.«
»Corish?« Killashandra sah sich neugierig um.
»Er sucht immer noch angestrengt nach seinem Onkel«, sagte Hauness, »und er besucht die Konzerte, die überhastet angesetzt wurden, um die erregte Öffentlichkeit zu beruhigen.«
»Wie ist denn die Kost?«
»Sicherheit, Stolz, Beruhigung und kein Sex«, erwiderte Hauness.
»Dann bist du nicht zu den anderen Orgeln gekommen, Trag?«
»Corish schlug vor, daß wir einige unverändert lassen, damit sie sozusagen normal funktionieren und in diesem Zustand von den Ermittlern der Föderation gefunden werden.«
»Was Trag nicht erzählt hat, Killashandra«, erwiderte Nahia, während sie den anderen Kristallsänger mit einem milden, aber strahlenden Lächeln schalt, »ist der Umstand, daß er sich weigerte, dich zu verlassen.«
»Es war der einzige Weg, um zu verhindern, daß das medizinische Personal hier über den Symbionten herfiel«, sagte Trag etwas grob und wies damit jedes Anzeichen von Mitgefühl weit von sich. »Lars ist auf die Idee gekommen, Nahia zu holen, die deine Schmerzen lindern sollte.«
»Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Die Schmerzen, die ich jetzt noch habe, kann ich gut ertragen. Wie lange war ich bewußtlos?«
»Fünf Tage«, sagte Hauness. Er musterte sie gründlich und drückte ihr ein Handdiagnosegerät leicht gegen den Hals. Er nickte zufrieden, als er die Anzeigen sah. »Viel besser. Einfach unglaublich. Jeder andere wäre schon an einer einzigen der Wunden gestorben, die dir zugefügt wurden. Oder am Schädelbruch.«
»Lebe ich, oder bin ich tot?«
»Für die Optherianer?« fragte Trag. »Bisher wurde keine offizielle Meldung über den Angriff verbreitet.
Die ganze Episode war für die Regierung äußerst peinlich.«
»Das will ich doch sehr hoffen! Wart nur, bis ich Ampris in die Finger bekomme!«
»Solange du in dieser Laune bist, werde ich das zu verhindern wissen«, widersprach Trag ernst.
»Jetzt wird es aber Zeit für uns«, sagte Hauness und nickte den anderen auffordernd zu. »Es sei denn, Nahia ...«
Killashandra schloß für einen Augenblick die Augen, denn es schien ihr nicht ratsam, den Kopf zu drehen.
Doch sie öffnete sie noch einmal, um Hauness mit einem Blick zu warnen, Lars nicht zu stören, der immer noch am Bett kniete. Er weinte nicht mehr, sondern drückte nur noch ihre Hand gegen die Wange, als wolle er sie nie wieder freigeben. Die Tür schloß sich leise hinter den anderen.
»Also kannst du mit Olav einfach an Bord des Scoutschiffs gehen?« fragte sie leise und versuchte, ihn aus seiner trüben Stimmung zu reißen.
»Nicht so ganz einfach«, sagte er mit einem leisen Kichern, aber er richtete sich wenigstens auf, hob den Kopf und sah sie an. Er stützte das Kinn auf die Unterarme. Die Bräune war ihm aus dem Gesicht gewichen, und die Falten der Angst und der Sorge hatten ihn älter gemacht. »Trag und mein Vater haben nachgedacht. Ich soll mit Trags Haftbefehl festgenommen werden. Keine Sorge.« Er tätschelte ihre Hand, als sie erschrocken auffuhr, denn sie erinnerte sich an Trags Bemerkung über den Gebrauch des Haftbefehls. »Vorsichtig ausgedrückt wird man mir einen ganzen Haufen schrecklicher Verbrechen vorwerfen, die ich gar nicht begangen habe; doch Ampris und Torkes werden sehr erfreut sein, wenn ich vor dem Gerichtshof der Föderation eine äußerst strenge Strafe für meine schlimmen Vergehen zu erwarten habe.«
Killashandra drückte fest seine Hände und achtete nicht auf den schmerzhaften Stich, den ihr die Angst um ihn durch die Brust jagte. »Die Idee gefällt mir nicht, Lars, ganz und gar nicht.«
»Weder mein Vater noch Trag werden mich in Gefahr bringen, Killa. Wir haben eine Menge erreicht, während du hier herumgelegen hast. Sobald wir sicher sind, daß das Scoutschiff kommt, wird Trag sich mit Ampris und Torkes beraten und ihnen seinen Verdacht gegen mich mitteilen — du hättest im Delirium alles ausgeplaudert.
Trag wird nicht zulassen, daß ein Schurke wie ich unge-straft davonkommt. Er will dafür sorgen, daß ich meiner gerechten Strafe nicht entgehe.«
»Ich finde den Plan ziemlich beunruhigend.«
»Ich wäre erheblich unruhiger, wenn ich hierbleiben müßte«,
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