Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
nichts Komplizierteres als ihr Alter erinnern.«
    »Mach nicht den Fehler, sie zu unterschätzen, Killashandra!« warnte Trag feierlich, während er sich ein Bier einschenkte.
    »Diese aufgeblasenen Wichte«, warf Lars ein. »Ach, wir haben nur noch Bascum, Killa!«
    »Oh, das paßt gut zum Fisch; anscheinend ist alles andere auf der heutigen Speisekarte ausverkauft.«
    Lars wieherte. »Das ist immer so. Nimm lieber die Suppe«, sagte er im Tonfall eines Menschen, der bittere Erfahrungen gemacht hat. »Und spiel nie wieder meine Musik im Konservatorium, Killa«, sagte er und drohte ihr mit dem Finger. »Balderol hat mich oft genug üben gehört.«
    »Ich kann gar nicht sagen, wie leid es mir tut«, erwiderte Killashandra. »Es hat sich einfach irgendwie aus dem vorigen Akkord entwickelt. Es ist wahrscheinlich die anspruchsvollste Musik, die je auf der Orgel gespielt wurde, wenn das, was wir gestern abend hörten, der Durchschnitt ist.«
    »Die wollen hier nichts Eigenes hören, Killa«, sagte Lars mit einem schiefen Lächeln. »Sie wollen immer nur die gleichen Sachen hören, mit denen sie die Leute manipulieren können. Trag, was hat Ampris dazu gesagt, daß du dir die Orgeln in den Provinzen vornehmen willst?«
    »Ich habe es ihm noch nicht vorgeschlagen. Es ergab sich noch keine Gelegenheit.«
    Lars verzog besorgt das Gesicht. »Jetzt bin ich der, der gierig wird. Ihr Programm in der Stadt außer Gefecht zu setzen, ist ein großer Schritt, weil viele Leute herkommen, um sagen zu können, daß sie die Festivalorgel gehört haben. Aber das sind nicht die, die Ampris für seine Strafexpedition rekrutiert und die nicht manipuliert werden dürfen.«
    »Wer hat sonst noch Zugang zur Orgelkammer?« fragte Trag.
    »Nur ... Ah!« Lars strahlte triumphierend. »Comgail kam nicht mehr dazu, seine jährliche Inspektion der anderen Orgeln durchzuführen. Und für die Wartung ist Ampris verantwortlich, nicht Torkes. Er wird dich und Killa einsetzen müssen, Trag. Er hat sonst niemanden.
    Und er wird die Wartung sicherlich nicht den unge-schickten Händen übertragen, die du erst in die Kunst des Kristallstimmens einweisen mußt.«
    »Ganz besonders dir nicht, Lars«, sagte Killashandra lachend.
    »Wir wollen diesen Teil der Farce nicht weitertreiben, Killa«, sagte Lars.
    »Warum denn nicht?« fragte Trag. »Du mußt dir klar-machen, daß wir dich nicht auf diesem Planeten zurück-lassen werden, ganz egal wie geschickt du dich auf deinen Inseln versteckst, Lars Dahl. Das Kristallstimmen ist eine universell brauchbare Fähigkeit.«
    »Das Segeln auch, Trag.«
    »Aber laßt uns fortfahren, wie wir begonnen haben.
    Farce oder nicht, du bleibst bei uns, damit du sicher bist.«
    »Trag, willst du ein neues Mitglied anwerben?« Selbst in Killashandras eigenen Ohren klang ihre Bemerkung unnötig scharf.
    Trag wandte den Kopf langsam zu ihr um, und seine scharfen Gesichtszüge waren ausdruckslos. »Aktive Anwerbung ist von der FSP verboten, Killashandra Ree.«
    Sie schnaubte. »Die unterbewußte Konditionierung auch, Trag Morfane!«
    Lars blickte von einem zum anderen und grinste über diese unerwartete Meinungsverschiedenheit. »Immer mit der Ruhe! Was soll das denn?«
    »Ein alter Streit«, erwiderte Killashandra rasch.
    »Wenn alle Orgeln in den Provinzen zumindest flüchtig überprüft werden müssen, dann sind wir drei, du, Trag und ich, die einzigen qualifizierten Techniker. Ampris wird dich fragen müssen, denn ich glaube nicht, daß er mich fragt, und damit ist das Problem gelöst, oder!«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Lars und grinste sie an, nachdem sie so leicht das Thema gewechselt und eine einfache Lösung gefunden hatte.
    »Wir werden sehen«, fügte Trag hinzu und stand auf, um sein Glas nachzufüllen.
    »Ich brauche ein Bad«, sagte Killashandra und stand auf. »Nach einem Morgen mit Ampris fühle ich mich immer schmutzig!«
    »Da sagst du was«, murmelte Lars und folgte ihr.
    Ihr kleines Bodenfahrzeug wurde von einem stämmigen Wachmann gelenkt. Das Plexiglasdach erlaubte ihr einen freien Blick auf die Stadt, während sie gemächlich vom hochgelegenen Konservatorium hinunterfuhren. Der Frühlingsabend war mild und der Himmel wolkenlos.
    Schon möglich, dachte Killashandra, daß dies die schönste Jahreszeit war, um die Stadt zu betrachten, denn die sprießenden Pflanzen überzogen alles mit zartem Grün, Gold oder Hellbraun und gaben den sonst sterilen Gebäuden einen gewissen Charme. Sogar die eintönigen Ranken an

Weitere Kostenlose Bücher