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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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professionelles Stück Bösartig-keit«, bemerkte Killashandra, während sie den Wurfstern betrachtete. Drei seiner tödlichen Zacken hatten sich in den Rücksitz gegraben. Die Klinge, die ihren Arm verletzt hatte, stand hervor, und ein Streifen aus ihrem Hemd lag sauber herausgeschnitten über der Schnittkante.
    »Nicht berühren!« mahnte Mirbethan, während sie eine Hand ausstreckte, um Killashandra zurückzuhalten.
    »Keine Sorge«, erwiderte Killashandra. Sie richtete sich auf. »Stammt das Ding von hier?«
    »Nein.« Mirbethans Stimme verriet Empörung und Wut. »Es stammt von den Inseln. Unglaublich. Wir werden keine Mühe scheuen, um den Schuldigen zur Re-chenschaft zu ziehen.«
    Zwischen den ersten beiden und der letzten Bemerkung Mirbethans hatte sich ihre Stimme leicht, aber eindeutig verändert, doch Killashandra gelang es nicht, diese Veränderung zu analysieren, denn plötzlich erinnerten sich die Mitglieder des Begrüßungskomitees, daß es bei diesem >empörenden< Ereignis ein Opfer gegeben hatte. Sie fielen besorgt über Killashandra her. Trotz ihrer Proteste wurde sie in die schützende Haupthalle des Gebäudes gezogen und einen Flur hinuntergeschoben, der vom Boden bis zur Decke mit Porträts von Männern und Frauen geschmückt war. Obwohl sie sehr schnell gingen, bemerkte Killashandra, daß alle abgebildeten Männer und Frauen das gleiche, etwas blasierte Lächeln zeigten. Dann wurde sie in einen Aufzug geschoben, und die Würdenträger stritten sich, wer sie in die enge Kabine begleiten durfte.
    Abermals machte Mirbethan bei Killashandra einige Punkte, indem sie vor den Streitenden einfach die Tür schloß. Als sich die Aufzugtür wieder öffnete, standen sie vor einem halben Ärztekongreß. Killashandra mußte sich auf eine Bahre legen und wurde in ein Dia-gnoselabor gerollt.
    Im Augenblick der Wahrheit, als die provisorischen Verbände vorsichtig abgenommen wurden, damit die Verletzung begutachtet werden konnte, herrschte verblüfftes Schweigen.
    »Ich hätte Ihnen Ihre unnötigen Mühen ersparen können«, bemerkte Killashandra trocken, nachdem sie den sauberen, nicht mehr blutenden Schnitt betrachtet hatte.
    »Bei Kristallsängern heilen alle Verletzungen sehr schnell, und auch Infektionen können mir nichts anhaben. Sie sehen es ja selbst.«
    Die verblüfften Ärzte drängten sich um die Wunde, und weitere Kollegen kamen herbei und schoben sich nach vorn, um die Wunderheilung zu betrachten. Als sie aufblickte, bemerkte Killashandra auf Mirbethans Lippen genau das gleiche eingebildete Lächeln wie auf den Bildern.
    »Auf welche Ursache führen Sie diese rasche und bemerkenswerte Heilung zurück?« fragte der älteste Mediziner.
    »Auf mein Leben auf Ballybran«, erwiderte Killashandra. »Wie Sie sicher wissen, verzögert die Kristallresonanz den körperlichen Verfall. Gewebeschäden heilen schneller. Bis heute abend wird dieser kleine Riß völlig abgeheilt sein. Es war ein glatter Schnitt und nicht sehr tief.«
    Sie ergriff die Gelegenheit, um von der Rollbahre zu gleiten.
    »Dürften wir vielleicht eine Blutprobe für eine Analyse nehmen?« fragte der ältere Mediziner und langte schon nach einem steril verpackten Besteck.
    »Sie dürfen nicht«, sagte Killashandra und spürte abermals eine Woge von ungläubigem Entsetzen und Überraschung durch ihr Publikum ziehen. War es auf Optheria verboten, einer Bitte zu widersprechen? »Die Blutung hat aufgehört. Außerdem werden Sie durch eine Analyse nicht den Faktor im Blut finden, der die De-generation verzögert«, fuhr sie mit einem freundlichen Lächeln fort. »Warum sollten Sie also Ihre kostbare Zeit verschwenden?«
    Sie schritt entschlossen zur Tür, um dieses Zwischenspiel zu beenden. In diesem Augenblick trafen Pirinio, Thyrol und Polabod atemlos und überstürzt im Labor ein.
    »Ah, meine Herren, Sie kommen gerade rechtzeitig, um mich in mein Quartier zu begleiten.« Und als sie ge-stammelte Erklärungen über Empfänge und den Vorstand des Music Center und die wartenden Ratsältesten zu hören bekam, lächelte sie milde. »Um so mehr Grund für mich, mich umzuziehen ...« Sie deutete auf ihr zerrissenes Hemd.
    »Aber Sie wurden gar nicht behandelt!« rief Thyrol, der erstaunt den nicht verbundenen Schnitt sah.
    »Schon gut, vielen Dank«, sagte sie und ging an ihm vorbei auf den Flur. »Nun?« Sie drehte sich um und stellte sich den verwirrten zusammengedrängten Menschen.
    »Will mich niemand in mein Quartier begleiten?« Allmählich

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