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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ersten folgte.
    Auch Polabod und Mirbethan machten sich auf diese Weise bekannt. Ob sie lange geübt hatten?
    »Sehr erfreut.« Sie deutete eine leichte Verbeugung an. »Wo sind die Kristalle? Ich sah sie an Bord des Shuttles.«
    Wie auf Kommando blickten die vier rechts an ihr vorbei, hoben gleichzeitig die Arme und deuteten auf den Schweber, der durch ein zweites Portal hereinkam.
    Antischwerkraftmotoren hielten das Fahrzeug und die Kartons über dem goldfleckigen weißen Marmor. Der Anstand erforderte anscheinend eine Eskorte von sechs Beamten, die sehr besorgte und wichtige Gesichter machten. Ein siebter Mann führte die Gruppe an. Er sprang hin und her und sorgte dafür, daß sie nicht aufgehalten wurden. Diese Bürger Optherias wichen in Größe, Körperbau und Gesicht beruhigenderweise voneinander ab.
    »Wir vier«, begann Thyrol, indem er auf seine Ge-fährten deutete, »sollen Ihnen während Ihres Aufenthaltes auf Optheria als Führer dienen. Sie brauchen nur Ihre Wünsche und Vorlieben zu äußern, dann werden wir —
    Optheria — sie erfüllen.«
    Die vier verneigten sich wieder. Es sah aus wie eine Welle im Meer. Der Inspektor neben ihr verneigte sich ebenfalls. Thyrol hob eine Augenbraue, und der Inspektor verbeugte sich noch einmal und gab Killashandras Seesack an Pirinio weiter. Er zog sich zurück, das Portal öffnete sich mit einem Zischen und schloß sich wieder. Killashandra überlegte, ob sich die Begeisterung des Inspektors ab sofort vorsichtshalber auch auf geringere Gäste erstreckte, wenn er Tag um Tag in seiner Nische saß und Pässe kontrollierte.
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Gildenfrau Ree.«
    Thyrol machte wieder eine höfliche Geste.
    Als sie neben ihn trat, veränderte er seinen Schritt, um sich devot einen Meter hinter ihr zu halten. Die anderen folgten ihm. Killashandra zuckte die Achseln und ließ das Protokoll über sich ergehen. Da sie nicht mit ihrer Eskorte schwatzen mußte, konnte sie sich in Ruhe im Raumhafen umsehen. Die Anlage war funktionell gebaut und mit Wandbildern aus dem Leben auf Optheria geschmückt. Allerdings war die Hauptattraktion des Sommerfestivals — die Orgel — nicht abgebildet. Au-
    ßerdem schien es in der großen Ankunftshalle keine Ver-sorgungseinrichtungen zu geben, abgesehen von einem kleinen Getränkeautomaten in der Ecke. Es gab auch keine Andenkenläden, nicht einmal ein Fahrkar-tenschalter war zu sehen. Und es gab nur einen Warte-saal. Auch die großen Türen des Hauptausganges öffneten sich mit einem Seufzen vor Killashandra und Thyrol.
    Sie stiegen eine breite flache Treppe zu einem weiten, mit bunten Steinen ausgelegten Vorplatz hinaus. Dahinter lag eine Ladestraße, auf der die sieben Trans-portarbeiter gerade die letzte der drei Styroporkisten in ein großes Bodenfahrzeug schoben.
    Plötzlich blitzte hinter Killashandra ein greller Lichtbogen auf, und eine gedämpfte Alarmglocke schlug an.
    Aus unauffälligen Nischen zu beiden Seiten des Haupttores traten Wächter und näherten sich den drei Optherianern des Empfangskomitees, die hinter Killashandra und Thyrol gingen.
    »Keine Sorge, Gildenfrau Ree«, sagte Thyrol. Er winkte den Wächtern zu, die sich sofort auf ihre Posten zurük-kzogen. Der Lichtbogen verschwand.
    »Was war das?«
    »Nur eine Sicherheitsmaßnahme.«
    »Weil ich den Raumhafen verlasse?«
    Thyrol räusperte sich. »Genaugenommen, weil Optherianer den Raumhafen verlassen haben.«
    »Den Raumhafen verlassen?«
    »Da ist unser Wagen, Gildenfrau«, sagte Thyrol, während er sie mit sanfter Gewalt über den Platz schob. Sie gab nach, weil ihr ohnehin schon klar war, was sie wissen wollte: wer den Raumhafen verließ, mußte vorher eintreten. Der Alarm funktionierte in beiden Richtungen. Aber wie konnte die Anlage Optherianer von anderen Menschen unterscheiden? Sie hatte bei ihren Forschungen in der Encyclopedia Galactica keinen Hinweis auf Mutationen gefunden. Eine Alarmanlage, die zwischen Einheimischen und Gästen unterscheiden konnte, mußte sehr kompliziert sein. Aber wenn Optherianer die Touristen zum Raumhafen begleiteten, mußte es ziemlich chaotisch zugehen. Oder hatte man deshalb diesen breiten Vorplatz angelegt? Sie mußte in den FSP-Bestimmungen nachschlagen, mit welchen Sicherheitsmaßnahmen man Bürger auf ihrem Planeten einsperren konnte.
    Als ihr Fahrzeug anfuhr, kamen die ersten Shuttle-passagiere aus dem Raumhafengebäude. Sofort fuhren große Touristenbusse vom Parkplatz vor den Ausgang.
    Killashandra

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