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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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unterbrochen wurde.
    »Es war nötig«, erklärte Thyrol etwas zaghaft, »eine Rampe als Zufahrt zum Music-Center zu bauen.«
    »Ich hätte es gar nicht bemerkt, wenn Sie es nicht gesagt hätten«, erwiderte Killashandra, die ihre Belustigung kaum noch beherrschen konnte.
    »Die Besucher kommen zu Fuß«, fuhr Pirinio mit ge-dämpfter Stimme fort, »aber die Rampe wurde breit angelegt, damit das Publikum pünktlich hineinkommt.« Er deutete auf die zahlreichen kleinen Fußwege, die zum Vorbau führten.
    Killashandra verkniff sich eine zweite ironische Bemerkung, zu der Pirinios Tonfall sie provoziert hatte.
    Nicht die Installation auf Optheria war gefährlich, nicht die Orgel und nicht der Planet selbst: Wieder einmal waren es die Bewohner. Warum mußte sie immer auf so intolerante, starre, verhärtete Menschen treffen?
    »Welches Bier haben Sie hier auf Optheria?« fragte sie beiläufig. Wenn die Antwort >keins< lautete, wollte sie mit dem nächsten Schiff wieder abfliegen. »Nun, äh, unser Bier entspricht möglicherweise nicht Ihrem Geschmack, Gildenfrau.« Mirbethans erschrockene Antwort kam etwas zögernd. »Es dürfen keine Getränke importiert werden. Sie haben wahrscheinlich das Schild im Raumhafen gesehen. Unsere Braumeister stellen vier fermentierte Getränke her; wie ich hörte, sind sie genießbar. Schnaps wird aus dem terranischen Korn gebrannt, das wir dem optherianischen Boden angepaßt haben, aber ich habe gehört, daß er für einen verwöhnten Gaumen etwas scharf ist.«
    »Allerdings bauen wir auf Optheria hervorragenden Wein an«, sagte Pirinio etwas ungehalten, während er Mirbethan einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. »Er wird nicht exportiert, und ein Teil von ihm überlebt nicht einmal den relativ kurzen Transport in die Stadt. Aber wenn Sie Wein mögen, werden wir Sie in Ihrem Quartier damit versorgen.«
    »Ich will auch das Bier probieren.«
    »Wein und Bier?« rief Polabod überrascht.
    »Kristallsänger müssen ihren Blutalkoholspiegel ziemlich hoch halten, wenn sie nicht auf Ballybran sind. Ich muß herausfinden, wie das hier am besten möglich ist.«
    Sie seufzte leidend.
    »Ich wurde nicht informiert, daß Mitglieder Ihrer Gilde eine besondere Ernährung brauchen.« Thyrol war sichtlich verstört.
    »Keine besondere Ernährung«, beruhigte Killashandra ihn, »aber hin und wieder brauchen wir eine erhöhte Zufuhr gewisser natürlicher Substanzen. Alkohol zum Beispiel.«
    »Oh, ich verstehe«, erwiderte Thyrol, obwohl er offensichtlich nichts verstand.
    Gibt es denn keinen Menschen auf diesem widerlichen Planeten, der Humor hat? fragte Killashandra sich.
    »Ah, da sind wir schon«, sagte Pirinio, denn das Fahrzeug war abgebogen und näherte sich dem imposanten Hauptportal des größten Gebäudes auf der musikalischen Anhöhe.
    Ein zweites Begrüßungskomitee baute sich ordentlich, aber in unziemlicher Hast vor den breiten niedrigen Marmorstufen unter dem Vorbau auf, in dessen Schatten die wuchtigen Haupttore des Gebäudes lagen.
    Obwohl einige große Kübel mit einer Art Trauerweiden aufgestellt waren, um die scharfen Kanten des Gebäudes zu mildern, wirkte die Szene eher abweisend als einladend.
    Killashandra stieg aus und übersah Thyrols hilfreich ausgestreckte Hand. Das kriecherische Verhalten des Optherianers ging ihr auf die Nerven.
    Sie hatte sich gerade aufgerichtet und umgedreht, um ihrem Begrüßungskomitee entgegenzugehen, als ihr irgend etwas schwer vor den linken Oberarm prallte. Sie verlor das Gleichgewicht und taumelte gegen das Fahrzeug. In ihrem Schulterblatt stach etwas, dann pochte die Haut. Thyrol stammelte unzusammenhängende Worte, bevor er sie in der irrigen Annahme, sie brauchte seine Hilfe, zu umarmen versuchte.
    In den nächsten Minuten herrschte völliges Chaos: Thyrol, Pirinio und Polabod sprangen herum und brüllten widersprüchliche Anweisungen. Die ordentlich aufgereihten Würdenträger spritzten auseinander wie auf-geschreckte Hühner und flohen, blieben wie betäubt stehen oder vergrößerten durch ihre Rufe das Chaos. Luft-schlitten stiegen über das Plateau und schwebten über dem Gebäude. Dann schossen sie in verschiedenen Richtungen davon.
    Mirbethan war anscheinend die einzige, die noch bei Verstand war. Sie riß einen Streifen vom Saum ihres Kleides und verband die Wunde, Killashandras Proteste überhörend, daß sie keine Hilfe brauche. Und sie entdeckte die Waffe, die in den Polstern des Rücksitzes gelandet war.
    »Das ist aber ein sehr

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