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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sicht, während Erutown und Theach sich ganz unter Deck hielten.
    Einige der am dringendsten benötigten Gegenstände konnten aus den Reserven des Schiffs geliefert werden, und Killashandra funkte Angel Island an, damit der Rest nach-geschickt wurde.
    Als sie schließlich den Anker lichteten und weiterse-gelten, bemerkte Killashandra Tannys wachsende Erregung. Sie bemerkte nichts Besonderes, doch wenn sie sich tatsächlich der Insel näherten, auf der sie ausgesetzt worden war, dann war sie von der Hilfe, die sie ganz in der Nähe hätte finden können, fort geschwommen. Als sie sich ihrem nächsten Ankerplatz näherten, brauchte sie Tannys Erleichterungsruf gar nicht mehr zu hören, um zu wissen, daß sie >ihre< Insel erreicht hatten; der riesige Brotbaum im Zentrum war nicht zu übersehen. Nicht nur der Brotbaum und seine Schößlinge hatten den Sturm überlebt, sondern auch die kleine Hütte, die Killashandra im Schutz der Bäume errichtet hatte. Lars mußte Tanny zurückhalten, der sich sofort in die Brecher stürzen und ans Ufer schwimmen wollte.
    »Ich kann niemand sehen!« rief Tanny, als die Pearl mit Motorkraft zum Strand fuhr. »Sie muß doch den Motor gehört haben!«
    »Und hier willst du uns absetzen?« knurrte Erutown, der mißtrauisch einige entwurzelte Brotbäume und die Trümmer auf dem weißen Sandstrand betrachtete.
    »Oh, ich kann dir versichern, daß du im Luxus schwel-gen wirst«, sagte Lars. Killashandra wußte inzwischen, daß Lars und Erutown in vielen wichtigen Dingen nicht übereinstimmten. Lars war froh, den Mann eine Weile los-zuwerden. »Wir haben Sonnenkollektoren für Theachs Computer, alle möglichen Campinggeräte und reichlich Lebensmittel, falls du das Zeug, das Insel und Meer bieten, nicht mehr willst.«
    »Und ein Beil, ein Messer und ein Handbuch?« fragte Killashandra. Sie konnte es sich nicht verkneifen, ein wenig zu sticheln.
    »Da spricht die Brotbaumpflanzerin.« Lars legte grinsend den Schalter um, um den Anker auszuwerfen, stellte den Motor ab und winkte Tanny, der sofort über Bord sprang. Er hatte die Anhöhe zur Schutzhütte schon halb erklommen, bevor die anderen überhaupt den Strand betreten hatten.
    »Hier ist niemand, Lars. Mein Gott, was sollen wir tun?
    Hier ist niemand!« schrie Tanny.
    Lars verzog entsetzt das Gesicht und rannte den Strand hinauf. Killashandra folgte ihm etwas gemütlicher und fragte sich, ob sie den Leuten ihre Befürchtungen nehmen sollte. Ein Blick in Tannys erschrecktes und hoffnungsloses Gesicht und ein zweiter in Lars' Gesicht trieb ihr jeden Gedanken an Rache aus. Erutown und Theach waren außer Hörweite am Strand.
    »Du weißt nicht viel über Kristallsänger, Lars ...«
    Er fuhr herum und starrte sie an und versuchte ihre Worte zu begreifen. Tanny kam zuerst auf den nahelie-genden Schluß und setzte sich schwer zwischen die sturm-zerzausten Brotwedel und starrte sie mit ungläubigem Gesicht an.
    »... wenn du geglaubt hast, daß ich einfach hier her-umsitze und warte, bis es dir paßt, mich wieder abzu-holen.«

14
    JEDE DISKUSSION darüber mußte verschoben werden. Theach und Erutown erreichten den Gipfel des kleinen Hügels und sahen sich nach der Exilierten um. Tanny, der Killashandras Blicken auswich, beobachtete Lars, der eine Nachricht von ihr erfand: Ein Passagierschiff habe sie von der Insel gerettet. Er schwenkte sogar ein Stück Papier, während er Freude darüber vorspiegelte, daß sie nun in Sicherheit sei.
    »Wir sind erledigt«, sagte Erutown düster. »Wir werden große Schwierigkeiten bekommen.«
    »Das bezweifle ich. Ein sehr guter Freund von uns hat dieses Schiff geführt«, erwiderte Lars ungerührt.
    »Sie kann nirgends hin, ohne daß ich es erfahre.«
    Tanny stieß einen erstickten Laut aus, und Killashandra grinste. Auch sie mußte ihr Lachen unterdrücken.
    »Du kannst nichts tun, ohne dich zu gefährden, Erutown. Aber wir können in Verbindung bleiben.«
    Lars gab dem Mann ein kleines, aber sendestarkes Funkgerät. »Die Frequenz ist 103.4 Megahertz. Alles klar? Du kannst jeden anderen Kanal abhören, aber die Sendefrequenz ist 103.4.«
    Erutown nahm das Ding widerstrebend entgegen und wog es zweifelnd in der Hand. Mit einem schrägen Grinsen in Killashandras Richtung reichte Lars ihm Beil, Messer und Handbuch hinterher.
    »So, jetzt bist du vollständig ausgerüstet«, sagte Killashandra. »Du wirst sehen, daß die Brotbauminsel sehr ruhig ist.« Sie blickte boshaft zu Tanny und Lars. »Du hast alles, was du

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