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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Lars Dahl! Ich habe Musik studiert, bevor ich Kristallsängerin wurde. Ich kann eine sehr kritische Zuhörerin sein ... Und als ich deine Musik hörte, kannte ich dich noch nicht so gut wie jetzt, und deshalb ist mein Urteil unparteiisch. Wenn der Künstler, der die Beschwerde bei der Artists' Association vorbrachte, dabei zufällig an dich dachte, dann kann ich ihn nur unterstützen.«
    Lars sah sie mit echter Überraschung an. »Wirklich?
    Welche musikalische Ausbildung hast du denn?«
    »Ich habe am Fuerte Music Center zehn Jahre Gesang studiert.«
    Lars wäre beinahe vom Pilotensitz gefallen, und bevor er das Ruder wieder packen konnte, wurde die Pearl schon von schweren Brechern durchgeschüttelt. Killashandra wurde gegen ihn geworfen. »Du warst die Sopranistin in dieser Nacht?«
    »Ja.« Sie grinste. »Ich habe deinen Tenor bei der Grillparty erkannt. Wo hast du Baleefs Voyagers gelernt? Und das Duett aus Pearl Fishers? Bestimmt nicht auf dem Konservatorium.«
    »Von meinem Vater. Er hat einen Teil seiner Mikrobi-bliothek mitgebracht, als er nach Optheria kam.«
    »Dein Vater ist ein Einwanderer?«
    »O ja! Genau wie du ist er nicht freiwillig auf die Inseln gekommen. Wenn wir deine wirkliche Identität niemand sonst enthüllen — wie lautet eigentlich dein richtiger Name? Oder verraten Kristallsängerinnen ihren Namen nicht?«
    »Du meinst, du kanntest nicht einmal den Namen der Frau, die du angegriffen und dann entführt hast?« Killashandra tat empört.
    Lars schüttelte den Kopf und grinste sie mit beinahe jungenhafter Bosheit an.
    »Killashandra Ree.«
    Er wiederholte die Silben langsam, dann lächelte er.
    »Das gefällt mir viel besser als Carrigana. Carrigana klingt so hart, das kann man kaum liebevoll sagen. Aber die L's und das S sind süßer.«
    »Wahrscheinlich das einzig Süße an mir. Ich warne dich, Lars.«
    Er überhörte die Bemerkung demonstrativ. »Mein Vater muß erfahren, wer du bist, Killashandra. Dann wird er neuen Mut fassen, denn ich sage dir offen, daß er mehr als entmutigt war, als bei der Suche der Ältesten so viele Gefährten festgenommen wurden. Und außerdem«, — er hielt inne und schien erst jetzt zu bemerken, daß im Cockpit schon das Wasser an ihren Zehen leckte
    —, »will ich Nahia nicht gern hintergehen. Sie verdient es nicht.«
    »Nein, wirklich nicht. Allerdings habe ich das Gefühl, daß sie bereits eine klare Vorstellung davon hat, daß ich keineswegs das Mädchen von den Inseln bin, das ich spielen wollte.«
    »Oh? Hat sie am Empfang im Konservatorium teilgenommen?«
    »Nein, aber sie hat die Kristallresonanz gespürt!« Killashandra streichelte zur Erklärung ihren Arm. Lars lieb-koste sie.
    »Du meinst, das ist der Energiestoß, den ich bei jeder Berührung mit dir spüre?«
    Killashandra lächelte ihn beruhigend an. »Nicht ganz, Liebster. Ein Teil ist ganz einfach spontane Verbren-nung.«
    Lars wieherte und nahm sie wieder in den Arm.
    »Sollte ich nicht Wasser schöpfen?« fragte sie, auf das kalte Meerwasser deutend, das ihre Füße umspielte. Er hielt sie weiter fest.
    »Noch nicht.« Er runzelte die Stirn und blickte nach Backbord, um nach der Lage einiger Inseln, die kaum zu erkennen waren, ihren Kurs um ein paar Grad nach Osten zu korrigieren. »Aber wenn wir meinem Vater und Nahia erzählen, wer du bist...«
    »Hauness auch?«
    »Was Nahia weiß, erfährt auch Hauness, und das Wissen ist bei beiden gut aufgehoben. Aber was soll dann werden? Paperkopien der Selbstmordaufzeichnungen sind kaum zu bekommen. Ich will dafür sorgen, daß du dich mit anderen Gruppen treffen kannst, damit du einen unwiderlegbaren Beweis für die schlimmen Restriktionen bekommst, die auf Optheria keineswegs von der Bevölkerung hingenommen werden.«
    »Ich bin froh, daß du mir diese Möglichkeit geben willst.«
    »Du mußt dabei unbedingt den Ältesten aus dem Weg gehen. Sie wären gar nicht entzückt, wenn sie sähen, daß du gesund und munter in Ironwood oder auf Maitland herum wanderst.«
    »Du hast ihnen nicht gesagt, daß du mich entführt hast — es macht doch nichts, wenn ich mich etwas umsehe.«
    »Du wirst inzwischen seit fünf Wochen vermißt. Wie würdest du deinen Ausflug erklären, ganz zu schweigen davon, daß du die kostbare Festivalorgel noch nicht repariert hast?«
    »Ich hätte es getan, wenn dieser elende Wachoffizier sich nicht so aufgeblasen hätte! Und meine Abwesenheit kann ich leicht erklären. Nämlich gar nicht.« Sie zuckte verächtlich die

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