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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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brauchst: Brotbaum zum Essen, Fische in der Lagune zum Sport oder zur Abwechslung des Speiseplans und ein prächtiges Riff, das gefräßige Fische davon abhält, dich zu verspeisen. Dir geht es hier erheblich besser als mir auf meiner Brotbauminsel, das kann ich dir sagen.«
    Tanny wand sich. Anscheinend fühlte er sich nicht ganz wohl in seiner Haut.
    »Oh, wir werden schon zurechtkommen, Carrigana.«
    Theach packte grinsend die Sonnenkollektoren aus.
    Lars kicherte und nahm sie am Arm. Er zog sie den Abhang zum Strand hinunter.
    »Komm schon, Tanny, ich will vor Sonnenuntergang auf Bar Island sein.«
    Sie waren vollauf damit beschäftigt, den Anker zu lichten und die Pearl durch die einzige Lücke im Riff zu manövrieren, und fanden erst wieder Zeit für Diskussionen, als sie alle Segel gesetzt und Kurs nach Norden auf Bar Island genommen hatten.
    »Tanny, du solltest besser nach unten gehen«, begann Lars und winkte Killashandra zu sich auf die Brücke.
    »Was du nicht weißt, macht dich auch nicht heiß ...«
    »Wie war das?« knurrte Tanny.
    »Mach uns doch was zu essen, ja? Ich habe von dieser ganzen Aufregung großen Hunger bekommen. So.« Und sobald Tanny die Tür zugeknallt hatte, wandte Lars sich erwartungsvoll an Killashandra. »Könnte ich jetzt einige Erklärungen bekommen?«
    »Ich glaube eher, daß du mir etwas zu erklären hast.«
    Lars hob eine Augenbraue und grinste sie hämisch an.
    »Nicht, nachdem du dir die meisten Antworten schon zusammengereimt hast, da du doch angeblich so klug bist.« Lars fuhr ihr mit einem Finger über die Narbe auf dem Arm, dann faßte er ihre Hand und hob sie ihr vors Gesicht. Er rieb mit dem Daumen über die Kristallnarben. >»Ich bin aus der Stadt gekommene Also wirklich!«
    »Nun, das stimmt doch auch ...«, sagte sie täuschend zaghaft.
    »Deine gerissenste Bemerkung, du Hexe, war die, daß du keine andere Wahl hattest, als auf die Insel zu kommen.« Lars konnte sich einfach nicht mehr zurückhalten. Er warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen heraus.
    »Ich an deiner Stelle würde nicht so laut lachen, Lars Dahl. Du nimmst auf der Liste meiner Feinde eine wenig schmeichelhafte Stellung ein.« Sie versuchte, ernst zu sprechen, aber es gelang ihr nicht.
    Seine Augen funkelten immer noch belustigt, doch seine Stimmung änderte sich plötzlich. Er berührte den Blütenkranz. »Ja, das bin ich wohl. Und ausgerechnet auf Angel Island. Denn der Inseltradition entsprechend bedeutet dies, daß wir für ein Jahr und einen Tag aneinander gebunden sind.«
    »Ich hatte schon so eine Ahnung, daß die Blumen mehr bedeuten als nur einen Schmuck für meinen Leib.« Ihre Worte klangen ironischer, als sie es beabsichtigt hatte, denn in Wirklichkeit tat es ihr leid. Lars' klare blaue Augen fingen ihren Blick ein, und er sah sie lange an. Er wartete auf eine Erklärung.
    »Ich bin mehr als bereit, fortzusetzen, was wir begonnen haben, aber ich kann nicht ein Jahr und einen Tag hierbleiben, Lars Dahl.« Die Worte kamen ihr zögernd und widerstrebend über die Lippen. »Als Kristallsängerin bin ich verpflichtet, nach Ballybran zurückzukehren. Hätte ich gestern morgen schon gewußt, was diese Blüten bedeuten, dann hätte ich sie nicht angenommen.
    So wird der Spender durch Unwissenheit verletzt. Ich fühle mich — sehr zu dir hingezogen, Lars Dahl. Und im Lichte dessen, was ich gehört und belauscht habe«,
    — sie lächelte ihn leicht an —, »kann ich dir sogar die idiotische Entführung verzeihen. Es wäre erniedrigender für mich gewesen, wenn ich bei der Razzia in der Schwarzbrennerei erwischt worden wäre. Was du nicht wissen kannst: Ich wurde nicht nur nach Optheria geschickt, um die Orgel zu reparieren — ich bin als unparteiische Zeugin gekommen und soll herausfinden, ob die Restriktionen auf diesem Planeten von der Bevölkerung akzeptiert werden.«
    »Von der Bevölkerung akzeptiert?« Lars hob sich empört von seinem Sitz. »Welch eine Ausdrucksweise Das ist eindeutig die verhaßteste, unterdrückerischste und enttäuschendste Stimmung in der optherianischen Charta. Weißt du, wie hoch unsere Selbstmordrate ist?
    Ich könnte dir eine Statistik zeigen. Wir haben die Vorfälle untersucht und Kopien der Abschiedsbriefe der Toten gesammelt. In neun von zehn Briefen steht, daß die Leute hoffnungslos und verzweifelt waren, weil sie nicht wußten wohin und nicht wußten was tun. Wenn du das Glück hast, auf Optheria arbeitslos zu werden, bekommst du natürlich Essen, eine

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