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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wind-stärke auf fünf fiel«, sagte Nahia und reichte Killashandra eine zweite heiße Tasse, die sie an Lars weitergeben sollte.
    »Hat es große Schäden gegeben? Viele Verletzte?«
    »Einige. Der Hurrikan kam unerwartet früh für diese Jahreszeit und traf einige unvorbereitete Orte. Olav stellt gerade einen Katastrophenplan für uns auf.«
    »Für uns?« Killashandra starrte Nahia überrascht an.
    »Du willst doch wohl nicht riskieren, hier gesehen und identifiziert zu werden?«
    »Dies hier ist mein Volk, Carrigana. Auf den Inseln bin ich absolut sicher.« Sie schien heiter und zuversichtlich und kehrte in die Küche zurück.
    Lars war während des kurzen Wortwechsels erwacht, doch er hatte sich noch nicht bewegt. Seine hellblauen Augen beobachteten sie genau, doch sie verrieten nichts über seine Stimmung. Er streichelte träge ihr Bein. Er lächelte. Was er hätte sagen können, welche Gedanken sich hinter diesen scharfen Augen bildeten, verriet er ihr jedoch nicht. Dann berührte er die Girlande, die sie immer noch trug, und faltete behutsam eine zerdrückte Blüte auf. »Willst du wieder meine Matrosin sein? Wir werden auf dem Weg nach Süden nicht viel Zeit füreinander haben. Tanny, Theach und Erutown segeln mit uns, und wir müssen auf verschiedenen Inseln Vorräte abliefern ...«
    »Natürlich komme ich mit«, erwiderte Killashandra eifrig. Sie wollte um keinen Preis der Welt diese Fahrt verpassen. Nur — wie würde Lars ihre Täuschung aufnehmen? Würde sie ihn verlieren? Nun, sie brauchte nicht unbedingt zuzugeben, daß sie die Kristallsängerin war, die sie auf der Insel eingesperrt hatten.
    Die Winde im Sturmhafen waren scharf genug, um den Booten noch gefährlich zu werden, doch die gut beladene Pearl war ein ausgezeichnetes Schiff und lag ruhig im Wasser. Erutown, die einzige Landratte unter ihnen, legte sich in eine Koje in der vorderen Kabine, bis die Medikamente gegen Seekrankheit wirkten. Theach hatte sein kleines Terminal mitgenommen und lächelte seine Gefährten abwesend und etwas belustigt an, um sich sofort wieder auf seine Programmierarbeit zu stürzen.
    Nun, da Tanny endlich unterwegs war, war er der fröhlichste Gefährte, den man sich wünschen konnte. Er zeigte mit Killashandra als unerfahrener Matrosin keine Ungeduld. Sie setzten die Segel, sobald der Wind sich bis zur Stärke drei gelegt hatte, und verließen als erstes größeres Boot den Hafen. Die anderen Schiffe wurden noch beladen und für die Hilfsexpeditionen bemannt.
    Nach der erzwungenen Ruhe des Sturms tat die Bewegung gut. Das nasse Wetter und das Zerren des Windes störten Killashandra nicht, als sie in regelmäßigen Abständen zusammen mit Tanny die auf Deck verzurrte Fracht inspizierte.
    Beim ersten Halt wurden Süßwasser und Lebensmittel abgeladen, dazu einige wichtige Medikamente. Die Pearl war mit Motorkraft vorsichtig an den Trümmern vorbeigefahren, die im kleinen Hafen trieben: Dächer und Wände, unzählige Brotbäume, Früchte, die wie kahle Köpfe im Wasser tanzten. Killashandra erschrak bei diesem Anblick und hätte Tanny beinahe verraten, daß ihr dieses Phänomem der Inseln unbekannt war. Die Bewohner hatten auf der einzigen Erhebung der Insel Zuflucht gesucht, doch sie sammelten bereits alle noch brauchbaren Gegenstände an der Hochwassermarke und im Wasser zusammen. Sie begrüßten die Pearl mit lauten Rufen, und einige wateten sogar ins Wasser, um die dringend benötigten Vorräte in Empfang zu nehmen. Sie waren bald fertig, und die Pearl konnte wenden und wieder Kurs auf die offene See nehmen.
    Genauso lief es bei einem halben Dutzend kleinerer Inseln ab. Killashandra bekam Gelegenheit, in aller Ru-he die Karten und den Kompaß zu betrachten; sie folgten einem langen gekrümmten Kurs, und >ihre< Insel war die letzte auf diesem Halbkreis, der sich nach Südwesten zog.
    Das Wasser war besprenkelt mit Inseln in allen Größen, und auf allen waren die Verwüstungen des Sturms zu sehen. Auf den meisten waren die Brotbäume noch vom Sturm verbogen, und auf einigen kleinen Inseln waren sie sogar entwurzelt. Da niemand diese Zerstörung kommentierte, konnte Killashandra kaum fragen, wie schnell sich die Brotbäume wieder erholen würden.
    Als sie einen schwachen Notruf auffingen, segelten sie eilig zum Hafen einer mittelgroßen Insel. Die Insel hatte ihre Sendemasten verloren und deshalb nicht mit Angel Island Kontakt aufnehmen können. Lars und Tanny gingen an Land, Killashandra blieb unauffällig außer

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