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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Achseln.
    Lars kicherte. »Du weißt gar nicht, wie unangenehm unsere Ältesten Geheimnisse finden.«
    »Du hast gesehen, wie ich ein schlichtes Inselmädchen gespielt habe, Lars. Versuch mal, mich als hochnä-
    sige aristokratische Angehörige der Heptitergilde zu sehen.« Während sie gesprochen hatte, war ihre Stimme kalt und verächtlich geworden, und sie hatte sich aufgerichtet und hielt sich sehr gerade. Lars wollte unwillkürlich den Arm von ihren Schultern nehmen. Die Veränderung tat ihre Wirkung. »Ich bin Ampris oder Torkes mehr als gewachsen. Und sie brauchen mich so dringend, daß sie sich hüten werden, mich noch einmal zu beleidigen.«
    »Ich muß aber erwähnen, daß sie Ersatz angefordert haben.«
    »Weiß ich.«
    »Woher weißt du das denn?«
    Killashandra grinste ihn an. »Kristallsänger haben ein äußerst scharfes Gehör. Du und deine kleine Verschwö-
    rerbande, ihr wart nur ein paar Meter entfernt. Ich habe jedes Wort gehört.«
    Lars ließ wieder für einen Augenblick das Ruder los, doch Killashandra packte es sofort und stabilisierte das Schiff.
    »Je nachdem, wer kommt, wäre ein zweiter Kristallsänger gar nicht schlecht. Aber wir haben reichlich Zeit —
    es dauert fast zehn Wochen, um den zweiten Sänger herz-uschaffen. Ich brauche aber zufällig das Honorar, und deshalb werde ich auch die verdammte Orgel reparieren. Vielleicht bekomme ich jetzt endlich die Hilfe, die ich dabei brauche.« Plötzlich fiel Killashandra etwas ein. »Meine Güte, ich brauche dich!« Sie zielte mit dem Zeigefinger auf Lars' Brust.
    Lars schnaubte verächtlich. »Ich bin der letzte, der im Konservatorium willkommen wäre!«
    »Ah, und wie du willkommen sein wirst — als Mann, der die arme ausgesetzte Kristallsängerin aus ihrer Notlage rettete!«
    »Wie bitte?«
    »Nun, damit würden wir zugleich die Frage meiner Abwesenheit klären. Ich habe natürlich meinen Entführer nie gesehen, so daß ich ihn nicht beschreiben kann.«
    Killashandra ließ in gespieltem Entsetzen die Augenlider flattern. »Da machte ich doch ganz unschuldig einen Spaziergang, um mich nach der schrecklichen Konfrontation mit dem Wachoffizier wieder zu sammeln und —
    peng! — bekomme ich einen Schlag auf den Kopf und wache ganz allein auf einer einsamen Insel wieder auf, der Himmel weiß wo!« Killashandra stürzte sich voller Elan auf ihre neue Rolle. »Und da sitze ich nun, mutter-seelenallein und verloren! Wer weiß, wer diese Hunde sind — der Plural wird andeuten, daß es eine ganze Gruppe von Verschwörern gibt —, und dann bist du gekommen ...« Killashandra legte Lars eine Hand auf den Arm. Seine Augen funkelten amüsiert, und er mußte die Lippen zusammenpressen, um nicht laut herauszuplatzen. »Treu trotz deiner schrecklichen Enttäuschung«,
    — Killashandra legte eine Hand auf die Brust und keuchte schwer —, »hast du mich gerettet und höchstpersönlich wohlbehalten in die Stadt zurückgebracht, damit ich das Kristallmanual installieren kann, so daß die unersetz-liche Orgel für das Sommerfestival bereit ist. Das wird dir die Gunst der Mächtigen einbringen, was angesichts deiner sonstigen subversiven Tätigkeit keine schlechte Idee ist, und ihnen außerdem die Kosten für einen zweiten Kristallsänger ersparen. Wir sind nämlich nicht billig. Und ich habe den Eindruck, daß die Ältesten ziemlich knauserig sind.«
    Lars kicherte und rieb sich das Kinn, als könnte er diesen Triumph schon vor dem inneren Auge sehen.
    »Wenn ich dir vertrauen kann, daß du nicht über-treibst«, — er duckte sich, als sie drohend eine Faust hob
    —, »weißt du, dann könnte es sogar klappen.«
    »Natürlich wird es klappen! Ich kann die Reaktionen meines Publikums ganz genau steuern, das habe ich gelernt. Und ich werde dir nicht nur eine wohlverdiente Revanche für ihre Gemeinheit und ihre Schikanen dir gegenüber ermöglichen; ich werde so tun, als hätte ich große Angst vor einer Wiederholung des Anschlags und der Entführung und wollte dich ständig bei mir haben.«
    »Ich glaube«, sagte Lars langsam und nachdenklich,
    »Vater und den anderen wird dieser Plan gefallen.«
    »Oh?«
    Lars schnaubte belustigt. »Ich habe einiges zu hören bekommen, weil ich dich auf eigene Faust entführt habe.
    Mein Vater ist sonst eigentlich ein sehr warmherziger Mann.«
    »Dann wollen wir ihm — ihnen auf jeden Fall von unserem Plan erzählen. Und übrigens, da wir von warm-herzigen Männern sprechen: Was weißt du über Corish von

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