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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mittelstern?«
    »Der Mann, der seinen Onkel sucht?«
    »Genau der.«
    »Nun, der ist jedenfalls kein optherianischer Agent, falls du dir deshalb Sorgen machst. Wir haben ihn auf Spurenelemente untersucht.«
    »Worauf untersucht?«
    »Erinnerst du dich an den Lichtbogen im Raumhafen?
    Der soll verhindern, daß Optherianer den Planeten verlassen. Der Bogen reagiert auf mineralische Spurenelemente, die sich in unserem Knochenmark befinden. Mit den Wächtern am Raumhafen kann man nicht streiten. Sie schießen einfach, wenn du hineinwillst.«
    »Und das Ding wird von jedem Optherianer ausgelöst, der in die Nähe der Sensoren kommt?«
    »Sogar von Besuchern, die lange genug geblieben sind, um die Spurenelemente aufzunehmen.« Lars verzog böse das Gesicht. »Wie mein Vater zum Beispiel.«
    Killashandra hörte nur mit halbem Ohr zu, denn sie dachte an ihre Ankunft im Raumhafen. Thyrol war direkt neben ihr gegangen, doch der Alarm war stumm geblieben; allerdings hatte er auf die anderen Optherianer reagiert.
    »Das ist seltsam«, sagte sie halb zu sich selbst.
    »Nein, Corish ist kein Optherianer. Er ist mit mir auf der Athena gekommen. Aber ich habe einigen Grund zu der Annahme, daß er eine Art FSP-Agent ist. Ich meine, was nützt ein einziger unparteiischer Beobachter, wenn es darum geht, die Zustände auf einem ganzen Planeten zu verändern? Das schafft nicht mal eine Kristallsängerin.«
    »Hat Corish dich erkannt?«
    »Nein.« Killashandra kicherte. »Für den Bürger von Mittelstern war ich eine unerfahrene, impulsive Musikstudentin, die auf möglichst billige Art zum Sommerfestival reisen wollte.« Als Lars sie verwundert ansah, mußte sie lachen. »Eine Kristallsängerin zu sein, bringt einige recht seltsame Nachteile mit sich, die im Augenblick aber keine große Rolle spielen sollen.«
    »Ich weiß nicht viel über Kristallsänger.«
    »Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß«, sagte sie und wackelte mit einem Finger unter seiner Nase. »Aber ich erführe gern mehr über Corish und ob es wirklich einen vermißten Onkel gibt.«
    »Warum hat Corish dich am Strand nicht erkannt?«
    »Aus dem gleichen Grund wie du. Und er kannte mich nicht so gut wie du«, fuhr sie fort, ein wenig über Lars'
    Reaktion amüsiert. »Er hat, das war für mich völlig klar, die Gesellschaft einer unauffälligen, albernen jungen Musikstudentin ausgenutzt. Aber ein oder zwei Unstim-migkeiten haben mich mißtrauisch gemacht.«
    »Hätte ich genauer hingesehen ...«, knurrte Lars.
    »Ich habe das Beste aus meinem Wesen gemacht.« Lars zog sie so eng an sich, wie es das Ruder zuließ. »Eigentlich waren deine einzigen Fehler die Bemerkungen über das Singen. Alle auf den Inseln singen. Aber die Stimme ist kein Instrument für wirkliche Musik — zumindest in den Augen der Meister.«
    Killashandra schnaubte empört. »Das allein beweist schon, wie dumm die sind!«
    Lars lachte erfreut über ihre Reaktion und zog die Füße ein. Das Wasser reichte ihm schon bis zu den Waden.
    »Tanny!« brüllte er. »Alles auf Deck, aber fix!« Die Luke öffnete sich so schnell, daß Killashandra sich fragte, wie lange der junge Mann schon gelauscht haben mochte.
    »Hast du uns was zu essen bereitet? Es wird so langsam Zeit.« Tanny hob zwei große Suppenschalen. »Gib her und fang an zu schöpfen.«
15
    KILLASHANDRA MUSSTE EINIGE Überzeugungskraft aufbie-ten, um Tanny klarzumachen, daß sie keineswegs die Absicht hatte, wegen seines vergleichsweise geringen Anteils an ihrer Entführung Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen. Lars erklärte, er habe sie mit Hilfe eines Freundes an Bord seines Schiffes geschafft. Diesen Freund hatte er im Glauben gelassen, Killashandra sei seine Freundin, die nur einen über den Durst getrunken habe.
    »Du bist mir aber ein schöner Weiberheld«, sagte Killashandra ironisch.
    Lars nickte und betrachtete ihre Girlande. »Aus und vorbei, Sunny! Ich habe eine ehrbare Frau aus dir gemacht!«
    Der Wortwechsel beruhigte Tanny mehr, als jedes Argument Killashandras es vermocht hätte. Das und die Tatsache, daß sie sofort bereit war, beim Ausschöpfen des Führerhauses zu helfen.
    Als sie Bar Island kurz vor Sonnenuntergang erreichten, hatten sie gerade noch Zeit, die Notvorräte abzula-den. Bar Island hatte direkt auf dem Weg des Hurrikans gelegen und mehr abbekommen als die anderen Inseln.
    Zwei Männer, eine Frau und ein kleines Kind hatten innere Verletzungen, die mit den medizinischen Einrichtungen der kleinen Siedlung auf

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