killer country: thriller (German Edition)
hat«, fügte Mace hinzu. »Und Manga.«
»Entschuldigen Sie«, meldete sich Sheemina February erneut zu Wort. »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
»Spielen Sie nicht die Ahnungslose«, sagte Mace.
»All das beweist«, fuhr Pylon fort, »dass Ihr Mandant lügt. Er kennt Spitz.«
»Er hat es eben vergessen«, meinte die Anwältin. »Wenn dieser Spitz die Vissers erschossen haben sollte, hätte das nichts mit meinem Mandanten zu tun. Eine solche Information sollten Sie an die Polizei weitergeben.«
»Es ist also Zufall, Ironie des Schicksals«, stellte Mace fest, »dass gerade die Firma Ihres Mandanten die Farm erworben hat?«
»Genau.« Sheemina February zog den Ordner zu sich und schob ihn in ihren Aktenkoffer. »Mr Chocho sitzt im Vorstand von Zimisela Explorations. Das ist allgemein bekannt. Auf der Farm gibt es Uranvorkommen. Auch das ist allgemein bekannt. Die Farm stand zum Verkauf, und natürlich bemühte sich Zimisela darum, sie zu erwerben.«
»Wie bequem«, meinte Mace.
»Nein, Mr Bishop. Ganz normal und legal, wie es sich gehört. Ein williger Käufer. Ein williger Verkäufer. Nichts Geheimnisvolles oder Unlauteres dabei.« Sie machte Anstalten, aufzustehen. »Wenn Sie und Mr Buso nichts weiter als Vermutungen zu bieten haben, gibt es keinen Grund, noch länger unsere Zeit zu vergeuden.«
»Bleiben Sie sitzen«, sagte Mace. Er warf Pylon einen Blick zu.
»Wir können Spitz auch mit der Ermordung von Popo Dlamini und Obeds Frau in Verbindung bringen«, erklärte Pylon. »Dank dieses kleinen Gegenstands, den er zurückgelassen hat.« Er legte den blauen iPod in einer durchsichtigen Plastiktüte auf den Tisch.
Obed Chocho fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
Sheemina February hielt die Tüte hoch. »Wieder eine Information, die für die Polizei relevant sein kann. Mr Chocho will natürlich auch, dass der Mörder seiner Frau zur Rechenschaft gezogen wird.«
»Natürlich«, wiederholte Pylon.
»Also, wir müssen jetzt gehen.« Sie erhob sich.
»Noch etwas«, meinte Mace. »Wir haben gestern mit Spitz gesprochen. Er mag ein Auftragskiller sein, aber er hat auch seine guten Seiten. Zum Beispiel ist er ehrlich.«
»Und?«
»Er hat sich einverstanden erklärt, uns zu helfen.«
Sheemina February setzte sich wieder. »Ihnen zu helfen?«
Pylon sagte: »Als Zeuge der Anklage. Um unseren Obed hier für die Erteilung der Mordaufträge festzunageln. Wir glauben, dass wir genügend in der Hand haben.«
Mace und Pylon erhoben sich. Mace meinte: »Denken Sie nach. Selbstmord ist immer eine Option. Der trauernde Gatte, der nicht über den Tod seiner Frau hinwegkam … So ungefähr.«
»Wir geben Ihnen zwei Tage«, erklärte Pylon. »Dann gehen wir zu unseren Freunden in den blauen Uniformen.«
Als die beiden verschwunden waren, sagte Sheemina February: »Wir haben ein Problem, Obed. Das nach etwas Außergesetzlichem verlangt. Sie verstehen?«
Obed Chocho erwiderte: »Prima, ganz prima. Wenn es schwierig wird, soll sich also Obed darum kümmern.«
»Es ist doch so männlich.« Sie schob den Stuhl zurück. »Sie haben Ihnen zwei Tage gegeben, Obed. Vielleicht erwarten sie ein Angebot. Andererseits könnte auch Spitz die Antwort sein, nicht wahr? Der ehrliche Killer.«
Sie ging davon. Obed Chocho sah bewundernd ihren Beinen hinterher.
Dann bestellte er einen weiteren geeisten Kaffee und holte sein Handy heraus, um Spitz anzurufen.
»Hören Sie zu, Buti «, sagte er. »Sie haben mich in die Scheiße geritten. Wenn Sie das aus der Welt schaffen wollen, kommen Sie sofort hierher und räumen auf. Bei diesen Arschlöchern Bishop und Buso. Und zwar pronto. Zack, zack. Morgen um siebzehn Uhr will ich hören, dass die beiden Geschichte sind. Und damit eines klar ist: Wenn Sie mich noch mal so reinreiten, sind Sie tot.«
Er legte auf. Bemerkte erst dann, dass Spitz kein Wort gesagt hatte. Andererseits ging es hier nicht um Worte. Sondern darum, dass gehandelt wurde.
Er trank seinen zweiten geeisten Kaffee und rief Pylon an. Sagte: »Ich hab nachgedacht. Vielleicht könnten wir zu einer Einigung kommen.« Er hielt inne, aber Pylon schwieg. »Auf dem Grundstück des Westküsten-Projekts, morgen um zehn?« Erneut keine Antwort. »Okay. Bis dahin. Dann reden wir.« Er legte auf.
Arschlöcher. Prima, ganz prima. Die Arschlöcher glaubten, dass sie ihn an den Eiern hatten. Aber sie würden Obed Chocho richtig kennenlernen. Das würden sie. Wenn sie bis dahin noch am Leben waren.
61
Spitz schaute sich
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