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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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Prioritätenliste.
    Ehe er antworten konnte, sagte Sheemina February mit einem Lachen in der Stimme: »Das hat ja keinen großen Begeisterungssturm ausgelöst.«
    Der Richter hüstelte. »Ich habe bereits andere Vereinbarungen getroffen.« Vor allem Vereinbarungen Ricardo betreffend. Verwöhnen. Ausführen. Vögeln.
    »Es dauert höchstens eine Viertelstunde, Richter. Sie müssen auf Ihre anderen Vereinbarungen nicht verzichten.«
    Telman Visser bat sie, ihn um zwanzig Uhr noch einmal anzurufen. Dann legte er auf und rief: »Danke, Ricardo. Bitte komm wieder herein.«
    Die Badezimmertür öffnete sich. Ricardo stand in seiner Chinohose und seinem Studio-T-Shirt da, die Haare zurückgekämmt. Die Füße nackt.
    »Wie schade«, meinte der Richter. »Es gibt nur wenige Leute, die ich lieber nackt als angezogen sehe. Du gehörst dazu.« Er klopfte aufs Bett. »Setz dich neben mich, während du deine Schuhe anziehst.«
    Ricardo tat es.
    »Heute Abend«, sagte der Richter. »Kannst du da etwas später als sonst? Um acht kommt noch eine Anwältin vorbei, aber sie sollte um halb neun wieder weg sein. Vielleicht sagen wir neun? Was meinst du?«
    »In Ordnung, Richter. Jederzeit.«
    »Ich werde mich um Garnelen bemühen. Ein schnelles, einfaches Abendessen. Allerdings aufwändig vorzubereiten. Eine Sauerei. Zum Mitmachen.«
    »Garnelen sind gut.«
    »Nehmen wir die ganz großen.«
    65
    Pylon bog mit dem Mercedes von der Küstenstraße auf einen ungeteerten Weg ab, der zum Meer führte. Das Meer grau, windgepeitscht, voller Schaumkronen. Wolken ballten sich am Horizont zusammen, und Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe. Pylon fuhr langsam. Dornengestrüpp kratzte an seinem Autolack. In einem Mercedes sollte man nie auf einer ungeteerten Straße fahren. Er warf einen Blick auf sein Handy. Kein Empfang.
    Was wollte Chocho hier, was sie nicht auch in seinem Büro hätten erledigen können? Er kannte die Antwort. Obed Chocho wollte Dramatik. Er hatte nicht widerstehen können und sich auf dem Boden treffen müssen, um den sie gekämpft hatten. Damit Pylon sah, was ihm winkte, wenn er mitspielte.
    Der Weg bog zum Haus ab. Chochos schwarzer SUV stand vor der Hintertür. Der SUV , den seine tote Frau Lindiwe gefahren hatte. Chocho war nirgendwo zu sehen. Er lauschte wahrscheinlich auf das Brummen eines näher kommenden Motors, wie Pylon vermutete. Saß im Wohnzimmer und wartete. Mit einem abgesägten Gewehr in der Hand? Im Gegensatz zu Mace bezweifelte er das. Es passte nicht zu Obed Chochos Stil. Es ging ihm darum, Zeit zu gewinnen.
    Pylon hielt neben dem anderen Auto an. Saß einen Moment lang aufmerksam da und achtete auf Bewegungen in der Nähe des Hauses. Nichts rührte sich, jedenfalls nichts Menschliches. Der Nordwestwind riss am Gebüsch und jagte Sand über den Boden. Pylon stellte den Motor ab und zog den Schlüssel heraus. Er warf sich eine Fleecejacke über und stieg aus. Die Hintertür war offen. Er klopfte und rief laut, als er eintrat. Keine Antwort.
    Obed Chocho saß auf einem Barhocker. Lagepläne, Diagramme und Formulare waren vor ihm auf einer Theke ausgebreitet. Eine Flasche Whisky und zwei Gläser auf einem Ordner.
    »Brother«, sagte er, als Pylon unter der Tür stehen blieb. »Kommen Sie herein.« Er zog einen Hocker heraus. »Setzen Sie sich.« Schob die Lagepläne vor Pylon. »Hier, mein Projekt.«
    »Großartig«, meinte Pylon.
    »Brother, seien Sie nicht so. Ich halte Ihnen einen Olivenzweig hin.«
    »Um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.« Pylon rückte den Hocker etwas von Obed Chocho weg und hievte sich dann darauf. »Kein Grund, Süßholz zu raspeln.«
    Die beiden Männer starrten einander an. Obed Chocho wandte als Erster den Blick ab und zog die Pläne weg. »Okay. Ganz prima. Wenn es so sein soll.«
    »Soll es.«
    Sie saßen schweigend da. Obed Chocho hob die Whiskyflasche an und holte ein Dokument aus dem Ordner. »Ich will Ihnen ein Angebot machen.«
    »Was sonst?«, erwiderte Pylon. »Ich gehe nicht zur Polizei, und Sie beteiligen mich an dem Bauprojekt. Darum geht’s doch.«
    Obed Chocho hielt das Papier hoch. »Das hier ist die Baugenehmigung.«
    »Gratuliere.«
    Der sarkastische Unterton entlockte Obed Chocho ein Lächeln. »In unserer Branche muss man hart sein.«
    »Ein Killer.«
    »Ihr guter Freund Rudi Klett war auch ein Killer. Wie Sie. Ein Waffenhändler. Hat Waffen an Kinder verkauft.«
    »Ich bin kein Waffenhändler.«
    »Waren Sie aber.«
    »Für den Freiheitskampf.«
    »Aber

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