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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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trinken?«
    »Nein, das nicht. Ich habe noch einen Auftrag für Sie, Spitz. Dafür gibt es ein Extrahonorar. Ihre Reise wird also nicht ganz ohne Entlohnung sein.« Sie legte auf.
    Spitz schaltete die hinteren Scheibenwischer an. Sah, dass in den Büros von Complete Security an diesem grauen und düsteren Morgen im Erdgeschoss und im ersten Stock Lichter brannten. Er startete den weißen Citi Golf und machte sich auf die Suche nach einem Frühstück.
    64
    Der Richter hielt die Hand des jungen Mannes leicht in der seinen. Sie saßen nebeneinander auf seinem Bett. Der junge Mann, sein Trainer Ricardo, die Haare feucht vom Duschen, ein großes Handtuch um die Taille geschlungen. Der Richter nackt. Ihre Schultern berührten sich. Haut auf Haut.
    Der Richter hob Ricardos Finger und führte sie an seine Lippen. Er konnte das Shampoo riechen, die Sauberkeit des jungen Mannes. Er küsste seine Fingerspitzen und senkte dann die Hand, bis sie auf Ricardos Oberschenkel ruhte.
    »Du bist schön«, sagte er, die Augen unverwandt auf Ricardos Gesicht gerichtet.
    »Ach, Richter«, erwiderte Ricardo.
    »Telman.«
    »Telman«, wiederholte Ricardo, machte sich los und stand auf. »Das klingt irgendwie seltsam.«
    Telman Visser lachte. »Ich kann aber mit keinem Mann schlafen, der mich Richter nennt.« Er sah zu Ricardo hoch und bedeutete ihm, noch einmal näher zu kommen. »Lass das Handtuch fallen.«
    »Es ist schon spät«, meinte Ricardo. »Wir können jetzt nicht.«
    »Wir wollen ja auch nichts machen. Ich will dich nur anschauen.«
    »In einer halben Stunde muss ich im Fitnessstudio sein. Dann beginnt meine Schicht.«
    Der Richter zupfte an dem Handtuch. Löste es. »Die Constantia-Damen können ruhig warten. Sie werden dich ohnehin nur anschmachten, Ricardo. Davon träumen, wie es wäre, in deinen Hintern zu beißen.« Er bewunderte seine dunklen Genitalien. Lehnte sich zurück. »In einem Gedicht von Kavafis wirft ein junger Mann seine unwürdigen Kleider ab, bis er v öllig nackt dastand, eine makellose Schönheit, ein Wunder . So wie du.« Er lächelte. »Dreh dich, mein sinnlicher Jüngling. Dreh dich.«
    Ricardo tat es. Richter Visser lehnte sich vor und biss dem jungen Mann spielerisch in den Hintern.
    Ricardo schrie auf und sprang zur Seite.
    »Aha«, sagte der Richter. »Ich schätze, du willst noch nicht gehen.«
    »Doch, ich muss«, entgegnete Ricardo und suchte unter einem Kleiderberg nach seinen Shorts. »Sonst werde ich rausgeworfen.«
    »Das glaube ich kaum. Wenn ich mit denen rede.«
    Irgendwo im Haus klingelte dreimal ein Telefon. Dann schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Der Richter seufzte. »Gleich wird mein Handy klingeln.« Als es das tat, zeigte er auf das Nachttischchen. »Bring es mir. Bitte. Es liegt dort drüben.«
    »Genau«, sagte Ricardo und reichte ihm den Apparat. »Es ist schon spät.«
    Richter Visser warf einen Blick auf das Display und hob ab. »Ms February. Was gibt es?«
    Er hörte sie fragen: »Sind Sie allein?« Daraufhin legte er die Hand über das Handy und gab Ricardo ein Zeichen, das Zimmer zu verlassen.
    »Ohne meine Kleidung?«
    »Zieh dich im Badezimmer an. Und schließ die Tür.«
    Er beobachtete, wie Ricardo ins Bad eilte. Ein letzter Blick auf seinen prachtvollen Hintern.
    »Ms February.«
    »Störe ich?«
    »Bei meiner Arbeit für die Kommission.«
    »Ich werde mich kurz fassen.«
    Den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, musste sich die Frau mit dem schwarzen Handschuh und den eisigen Augen irgendwo an einem öffentlichen Ort befinden. Er fragte sich, ob sie jemals etwas anderes tat, als sich kurz zu fassen.
    »Es geht um Folgendes, Richter«, sagte sie. »Weitere Papiere müssten unterzeichnet werden. Den Kauf betreffend.«
    »Welche Papiere?«
    »Es ist nur eine Frage der Kapitalertragssteuer. Nichts Ungewöhnliches. Das Finanzamt braucht sein Pfund Fleisch, wie üblich.«
    »Braucht es das nicht immer?« Er hielt sich gerade noch zurück, nicht zu seufzen. »Schicken Sie die Unterlagen in meine Kanzlei.«
    »Ich kann sie Ihnen auch sofort vorbeibringen, wenn Sie möchten.«
    »Ich bin aber nicht dort«, erwiderte Visser. »Ich werde heute den ganzen Tag nicht dort sein.«
    »Wie wäre es dann mit heute Abend? Bei Ihnen zu Hause? Sie könnten mich auf ein Glas Wein einladen.«
    Richter Visser überlegte. Etwas mit Sheemina February zu trinken, stand auf seiner Prioritätenliste nicht gerade an oberster Stelle. Genau genommen stand es rein gar nicht auf seiner

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